Regionale Wertschöpfung

Wertschöpfung heißt letztlich, das zu realisieren, was für ein gutes Leben wichtig ist. Oder anders gesagt: das Kriterium, um die Qualität von Wertschöpfung zu beurteilen, ist die Lebensdienlichkeit. Wir GRÜNE stehen deshalb für eine Ökonomie als Wertschöpfung, die die Frage nach Lebensdienlichkeit in den Vordergrund stellt und unternehmerisches Handeln fördern will, das das Wohl der Menschen in Gegenwart und Zukunft im Blick behält.

Gute Wertschöpfung schafft den Rahmen für lebensdienliche Projekte.

Vor diesem Hintergrund stehen die Leitlinien GRÜNER Wirtschaftspolitik im
Landkreis:

  • zukunftsorientiert und gegenüber den Ideen junger Generationen aufgeschlossen;
  • mit Fokus auf eine grenzüberschreitende Regionalität;
  • mit Bewusstsein für das Potential gewachsener Kompetenzen vor Ort und
    engagiert, aus diesen heraus neuen unternehmerischen Perspektiven zu entwickeln.
  • offen für neue Denkansätze wie Gemeinwohlökonomie und Sharing Economy.

Wertschöpfung mit Blick auf die nächste Generation denken

Die kommunale Wirtschaftspolitik muss zukünftig stärker mit Blick auf die Interessenslagen der jungen Generationen gedacht werden. Dabei geht es insbesondere um das Potential, das „die Jungen“ mitbringen und die Frage, wie sie dieses für die Region nutzbar machen können. Das erfordert konkret, besser zu verstehen, welche Erwartungen junge Menschen mit Blick auf ihre berufliche Zukunft haben, welche Lebens- und Arbeitsmodelle sie anstreben und wie sie darin unterstützt werden können, ihre Vorstellungen vor Ort zu verwirklichen.

Wir GRÜNE setzen uns daher dafür ein, dass die Vorstellungen der jungen Generation bezüglich ihrer Erwerbsbiographien und Entwicklungsvorstellungen erhoben und konsequent in geeignete Maßnahmen zu Attraktivierung der Region für diese Generation umgesetzt werden. Zudem soll ein Alumni-Programm aufgebaut werden, das es ermöglicht, den Kontakt zu jenen zu halten, die die Region verlassen – und fortlaufend die Perspektiven aufzuzeigen, die im Landkreis für sie bestehen.

Wertschöpfung räumlich regional und grenzüberschreitend vernetzt denken

Das Berchtesgadener Land und sein Umfeld verbindet unterschiedliche „Wirtschaftsraumtypen“ – vom ländlichen bis zum urbanen Raum. Ebenso koexistieren unterschiedliche Wirtschaftsfelder und Betriebsarten. Diese Vielfalt möglichst synergiestiftend zu gestalten muss daher ein Leitmotiv der regionalen Wirtschaftspolitik sein, auch dahingehen, dass die Potentiale für die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft genutzt werden. Ein zentraler Stellenwert kommt dabei der Zusammenarbeit mit Salzburg zu, vor allem auch mit Blick auf Infrastrukturen, Förderprogramme, Verfahrensregeln und Mobilitätskonzepte, die konsequent auf das große Potential einer Verbundökonomie hin ausgerichtet werden sollen.

Wir GRÜNE setzen uns daher dafür ein, dass entsprechende Initiativen seitens des Landkreises, der Regierung von Oberbayern und der Landesregierung angegangen werden, um konsequent in Richtung eines grenzüberschreitend vernetzten regionalen Wirtschaftraums zu wirken.

Wertschöpfung aus regionalen Kompetenzen heraus denken

Die GRÜNE Wirtschaftspolitik im Landkreis steht dafür, die Förderung und Entwicklung regional etablierter Wirtschaftszweige gegenüber einer unspezifischen Ansiedelungspolitik zu bevorzugen. Dies beginnt bei der Schaffung eines Bewusstseins vor Ort, welche Kompetenzen in der Region und als möglicher Teil ihrer „Identität“ erfolgreich verankert sind – z.B. im Bereich der Feinmechanik und der Holzbearbeitung – und geht weiter bis hin zur gezielten Clusterbildung und einem Engagement zur Einrichtung von Kooperationen mit Hochschulen im Bereich F&E (Innovation-Hubs). Im Bereich von Handwerk und Landwirtschaft gilt es, neue Konzepte der Produktion und Vermarktung sowie Kooperationsmodelle in den urbanen Raum hinein zu erproben und gezielt Ideenentwicklung mit Blick auf best-practice-Beispiele aus anderen Regionen zu stimulieren.

Wir GRÜNE setzen uns daher dafür ein, die Kooperationen zwischen den ansässigen Betrieben und den Aufbau von Clustern zu stärken und durch entsprechende Anreize die Vernetzung mit F&E-Institutionen zu befördern. Außerdem sollen regelmäßige Innovationsmessen für Handwerk und Landwirtschaft durchgeführt werden, die als Inkubatoren für neue unternehmerische Initiativen dienen und die überregionale Vernetzung stärken können.

 

Unsere geplanten Umsetzungsmaßnahmen für die Zeit nach der Wahl:

  1. Bestehende Cluster stärken und einen Holz-Cluster initiieren
  2. Ideenaustausch durch „Runden Tische“, Netzwerke und Kooperation mit Hochschulen fördern
  3. Alumni-Netzwerks zur Attraktivierung der jungen Generation im Landkreis (und derer, die weggezogen sind) starten