Erstellt von Norbert Höhn | |   Saaldorf-Surheim

Saaldorf-Surheim: Mehr „Grün“ tut der gesamten Gemeinde gut

Dass Politik nicht immer bierernst genommen werden muss, bewiesen die Grünen bei ihrer abschließenden Wahlveranstaltung. Unter dem Motto „Aufg’schpuid, g’redt und g’sunga“ hatten sie zu einem Brettl-Abend ins Steinbrünninger Wirtshaus eingeladen. Die Besucher im vollbesetzten Schützenstüberl brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, erlebten sie doch unterhaltsame Stunden mit den Gemeinderatskandidaten und ihren Gästen.

Unterhaltsame Abschlussveranstaltung bei den Grünen

Saaldorf-Surheim. Dass Politik nicht immer bierernst genommen werden muss, bewiesen die Grünen bei ihrer abschließenden Wahlveranstaltung. Unter dem Motto „Aufg’schpuid, g’redt und g’sunga“ hatten sie zu einem Brettl-Abend ins Steinbrünninger Wirtshaus eingeladen. Die Besucher im vollbesetzten Schützenstüberl brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, erlebten sie doch unterhaltsame Stunden mit den Gemeinderatskandidaten und ihren Gästen. „Mir haben heute kein Programm, was heißt, dass jeder doa kann, was er wui“, gab „Programmdirektor“ Norbert Höhn das Motto des Abends vor. Und genau so kam es dann auch. In bunter Reihenfolge wurde musiziert, gesungen und Gedichte oder Geschichten vorgetragen. Dazwischen stellten sich die anwesenden Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten in lockerer Reihenfolge vor. Musikalisch tat dies Susanne Wagner mit einem Solo-Stück auf ihrer Geige. „De Mehrern und de Mindern“, hieß das Gedicht, in dem Norbert Höhn seine Gemeinderats-Erlebnisse aus der Sicht einer „qualifizierten Minderheit“ Revue passieren ließ. „Wenn de Mehrern de Mehrern sand, hoaßt des „Demokratie“ – aber wenn de Mindern nix z‘ Redn ham, dann haut des ned hi“, brachte es Höhn auf den Punkt. Da passte der Wolfgang Ambros-Song „Minderheit“, interpretiert von Peter Mühlbauer, recht gut dazu. „Als Raucher fühl ich mich inzwischen selber als diskriminierte Minderheit“, klagte der Bandleader von „Olles Leiwand“ augenzwinkernd sein Leid. Herzerfrischend waren die gereimten Moritaten, vorgetragen vom Grünen-Urgestein Michi Ofensberger. Wie er etwa die Geschichte vom Wiagenschnitzer-Hansi-Hiasei und von der Schneider-Garei-Kathei-Mare aufsagte, merkte man ihm seine knapp 85 Lenze nicht an. Auch Gemeinderatskandidatin Anneliese Dietl sorgte mit ihren Mundart- Gedichten „Klagen einer Rentnersgattin“ oder „Frühjahrsputz und Jägerlatein“ für viel Heiterkeit. Ein Selbstläufer in Sachen „Lachmuskeln strapazieren“ war wieder einmal der Surheimer „Frange“ Matthias Seufert. Nicht nur wenn er in die Rolle des Erwin Pelzig schlüpfte und mit „Wasser im Zahn“ zu seiner Höchstform auflief, sondern auch für seine Aussage, dass ohne ein gewisses Maß an Humor Politik nur schwer erträglich wäre“, bekam der Gemeinderatskandidat viel Beifall. Den holten sich auch Listenkandidat Peter Zebhauser und sein Partner Christian Veiglhuber ab, die mit Tenorhorn und Ziach für die musikalischen Zwischenspiele sorgten. „Der Papa wird's schon richten“, interpretierte Bernhard Schmähl den bekannten Qualtinger-Song, in dem es um Beziehungen und Spezl-Wirtschaft geht. Da passte es gut dazu, wenn Gemeinderatskandidat Dr. Kurt Schwarzenbacher die Entflechtung von Politik und Wirtschaft forderte. „Politische Entscheidungen müssen zuallererst und einzig dem Gemeinwohl dienen.“ Listenführer Dr. Notker Mallach setzte große Hoffnungen in das bevorstehende Verfahren zu einem Ortsentwicklungskonzept. Als seine politischen Handlungs-Schwerpunkte hob er den Einsatz für eine sanfte Landwirtschaft, für sanften Tourismus und für den Schutz der Natur hervor. „Zwickt’s mi, I glaab I tram!“, sang Peter Mühlbauer. „Manchmal ist es wichtig und notwendig, hinter die Kulissen der heilen Saaldorf-Surheimer Welt zu schauen um festzustellen „Des derf net wohr sein, wo sammer daham“, griff Norbert Höhn den Liedtext auf. Und wie meinte Spitzenkandidatin Karin Kleinert passend dazu: „Mehr Grün tut der gesamten Gemeinde gut.“