Erstellt von Kaspar Müller | |   Freilassing

Freilassinger Bahnhof - Mobile Drehscheibe nur eingeschränkt barrierefrei erreichbar!

Leider hat in der letzten Sitzung der Stadtrat keine Verbesserung der Zugänglichkeit des Bahnhofes von der Innenstadt aus beschlossen.

Die Stadträte Wolfgang Hartmann und Robert Judl berichteten in der Grünen Ortsversammlung, dass beide sich für eine direkte Anbindung der Innenstadt und der ca. 12.000 Einwohner, die nördlich der Bahn wohnten, in der letzten Stadtratssitzung eingesetzt hätten.

Dennoch hat der Stadtrat mehrheitlich für die minimale Lösung gestimmt, bei der die Bahn die Erschließung der Bahnsteige vom Bahnsteig eins aus auf ihre Kosten ohne eine Belastung der städtischen Finanzen barrierefrei umsetzt.

Die Stadt vertut hiermit die Chance, die Innenstadt und insbesondere auch die Entwicklungsfläche Sonnenfeld (hier soll Wohnungsbau in großem Umfang entstehen) direkt und vor allem barrierefrei an die Gleise anzubinden. Nur eine Anschlussmöglichkeit am Ende der barrierefreien Unterführung für eine spätere Verlängerung in Richtung Rupertusstraße solle, so Wolfgang Hartmann nach derzeitigen Vereinbarungen zwischen Bahn und Stadt vorgesehen werden.

Der Ortsvorsitzende Kaspar Müller machte deutlich: Sowohl für eine Akzeptanz des öffentlichen Verkehrs, als auch für die Belebung der Innenstadt benötigen wir eine möglichst direkte und attraktive Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsformen.

Auch die stetige Zunahme des Anteils der Senioren zeige wie wichtig kurze und barrierefreie Wege im Zentrum der Stadt seien.

Auch sei mit dem 15-Minuten Takt der S-Bahnen ab Herbst nach Eröffnung des dritten Gleises die Attraktivität des Umsteigepunktes Bahnhof Freilassing in naher Zukunft deutlich größer, verlange nach einer entsprechenden attraktiven Erschließung.

Eine Zunahme der Fahrgäste des ÖPNV (Bahnen und Busse) und damit eine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene sei das Gebot der Stunde gerade jetzt wo in den Ballungsräumen die Schadstoffbelastung jenseits der zulässigen Grenzwerte liege und die Verringerung der Umweltbelastung durch den Verkehr dringend erforderlich sei, so Altstadtrat Wolfgang Fieweger, der sich zuletzt auch im Rahmen des ISEK -Prozesses als Verkehrsexperte in die Diskussion eingebracht hatte.

Verwundert zeigten sich die Grünen auch darüber, dass auch von der Seite der Wirtschaftsförderung hier bisher kein Engagement gezeigt wurde, noch die Partei, die sich zuletzt das Thema Inklusion auf ihre Fahnen geschrieben habe, für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, Fußgänger und Radfahrer, vielfach noch junge oder alte Menschen, Partei ergriffen habe.

Andernorts, so wurde aus dem Kreis der Besucher berichtet, hätte sich die Wirtschaftsförderung für barrierefreie Ausgestaltung stark gemacht.

Es müsse in einer Zeit, in der die Bayerische Staatsregierung den barrierefreien Ausbau des öffentlichen Raumes vorantreibe und entsprechend fördere, möglich sein, nicht nur die Münchner Straße sondern auch das Bahnhofsareal zukunftsweisend auszubauen.

Bild 1: Wie heute wird auch künftig nach dem Stadtratsbeschluss die Unterführung beim letzten Gleis enden und nicht bis zur Innenstadt verlängert.