Erstellt von Franz Eder | |   Kreisverband

Grüne für massiven PV Ausbau im Landkreis

Ein Bericht aus dem Kreistag Berchtesgadener Land

 

„Es muss bei uns im Landkreis mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien viel schneller und effektiver gehen. Momentan hinkt der Landkreis hinter seinen selbst gesteckten Zielen weit hinterher“ forderte der Ramsauer Kreisrat und Energieexperte Simon Köppl in der jüngsten Fraktionssitzung der Grünen Kreistagsfraktion. Trotz guter Ansätze im Landkreis zeigte er durch einen Blick auf die Photovoltaik, dass der derzeitige Ausbau nicht für eine Erreichung unserer selbstgesteckten Ziele bis 2030  ausreiche. „Eigentlich müssten wir 4 MW PV pro Jahr im Landkreis zubauen, geschafft wurden in den letzten Jahren lediglich zwischen 1,0 und 2,6 MW. Das reicht nicht – nicht für unsere eigenen Ziele und auch nicht mittelfristig für die Klimaneutralität“, stellte Köppl fest.

 

Köppl schlägt vor als Sofortmaßnahme neben den bestehenden PV-Potenzialen auf den Dächern Flächen in den Fokus zu nehmen, die sich sehr schnell und konfliktarm erschließen lassen. Dies seien Begrenzungskonstruktionen wie Fassaden oder Schallschutzwände, Begrenzungsmauern, Geländer oder auch Zäune. Diese seien deshalb als konfliktarm zu bezeichnen, da sie dort PV-Anlagen meist leicht installieren ließen. Auch sei ein Netzanschluss in dahinter liegenden Gebäuden vorhanden und die Beeinträchtigungen von Mensch und Natur seien minimal. In Frage kommende Flächen gebe es im Landkreis viele an Straßen, Sportplätzen, Schulen, Parkplätzen und weiteren vergleichbaren Orten. In den Mittelpunkt gerückt seien diese Möglichkeiten durch eine spezielle Fördermöglichkeit in der Neufassung des EEG. Da sich viele Flächen in der Zuständigkeit des Landkreises oder der Kommunen befänden seien sowohl Planung als auch Errichtung relativ einfach ohne lange Planungsverfahren möglich.

 

Grünen Fraktionssprecher Dr. Bartl Wimmer verwies auf das landkreiseigene Wirtschaftsleitbild sowie bereits beschlossene Maßnahmen zum Ausbau der Photovoltaik im Landkreis. So habe der Landkreis im Wirtschaftsleitbild sowohl die hohe Bedeutung der regionalen Wertschöpfung als auch ein vorbildliches Energie- und Klimaschutzmanagement festgeschrieben. Das sollte, so Dr. Wimmer, auch ein bedeutender Schwerpunkt der Landkreispolitik sein. Dr. Wimmer spann auch den Bogen zur Landes- und Bundespolitik. Es sei doch mittlerweile längst unstrittig, dass sich das Ausbautempo der erneuerbaren Energien vervielfachen müsse. Alle Vorteile lägen auf Seiten der Erneuerbaren Energien. Sie würden immer preiswerter, schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze, seien also volkswirtschaftlich lohnend und alternativlos um Umwelt- und Klimaschäden zu vermeiden.