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Die Grünen nominieren Edwin Hertlein zum Landratskandidaten

Für den Kreisvorsitzenden Franz Eder ist er ein „Superkandidat“. Er habe Fachkompetenz und rede niemanden nach dem Mund. „Er ist ein Zugpferd für die Fraktion“, lobt Eder „und mit ihm werden wir stark punkten.“ Die Grünen im Berchtesgadener Land nomierten den Teisendorfer Gemeinderat Edwin Hertlein zu ihrem Landratkandidaten für die Kommunalwahl im März nächsten Jahres.

 

Ein CSU-Bürgermeister aus dem Landkreis habe einmal in Richtung Grüne gesagt: „Ihr wisst immer alles besser.“ „Wo er recht hat, hat er recht,“ meint Hertlein dazu schmun-zelnd und kann auf viele Themen verweisen, wo die Grünen „Weitblick“ gezeigt haben. Mehr Klimaschutz etwa habe man bereits im Bundestagswahlkampf 1990 gefordert. Die Schaffung eines Biospärenreservats im Landkreis habe 17 lange Jahre gedauert; ähnlich beim „Touristenmagnet“ Dokumentationszentrum. Bei den Müllgebühren sind die Kosten-steigerungen aufgrund verfehlter Politik sogar noch dramatischer ausgefallen als von ihm prognostiziert. In den Kreiskliniken habe man trotz vieler Warnungen insbesondere von Dr. Bartl Wimmer geglaubt, man könne „ein Feld-, Wald- und Wiesenangebot“ aufrecht erhal-ten. Lichtblicke gebe es im Nahverkehr, hier würden „Zug um Zug“ grüne Vorschläge um-gesetzt. Die sich wiederholenden Olympiabewerbungen von Berchtesgaden kommentiert Edwin Hertlein nur mit einem bekannten Filmtitel: „Und täglich grüßt das Murmeltier.“

Es habe sich nicht zuletzt dank vieler grüner Initiativen einiges getan im Kreis, man sei in mancherlei Hinsicht „auf dem richtigen Dampfer“. Ausdrücklich lobte der Kandidat den Amtsinhaber Georg Grabner, der „vieles besser macht als seine Vorgänger, insbesondere im Kulturbetrieb.“ Wer aber in Zeiten des Klimawandels in den heimatlichen Bergen Schneekanonen fordere und fördere, „der hat nichts begriffen“. So wird in vielen Schwei-zer Wintersportorten in Höhenlagen unter 1500 Meter nicht mehr in neue Pisteninfra-struktur investiert. Kritisch auch Hertleins Blick auf das Thema Einzelhandel: „Einkaufs-center auf der grünen Wiese sind der falsche Weg. Es gilt, die Ortszentren zu stärken.“

Mehr Transparenz fordert der Landratskandidat bei der Sparkasse; als Zweckverband „gehört sie der Bevölkerung“, also müsste es auch hier öffentliche Sitzungen geben. „Der Feind des Guten ist das Bessere“, zitiert Hertlein Altkanzler Schröder und sieht sich und die Grünen als die bessere Alternative mit einem „großem Gestaltungswillen“. Ihr Wahl-programm haben die Kreisgrünen bereits verabschiedet – vor der Kandidatennominierung, wie Hertlein ausdrücklich auch in Richtung des politischen Gegners betont.

Von 1990 bis '96 war Edwin Hertlein Mitglied des Kreistages und ist es seit 2002 wieder. In Teisendorf sitzt er die zweite Periode für die Grünen im Gemeinderat. 1990 hat er schon einmal für den Posten den Landrates kandidiert. Damals, so meint er, war er wohl mit 33 Jahren noch zu jung. „Jetzt mit über 50 könnte es klappen“, gibt er sich zuversichtlich.

Unmittelbar nach seiner Nominierung spricht Edwin Hertlein (links) im Lokalradio über seine Vorstellungen von Kreispolitik. Dahinter der Kreisvorsitzende Franz Eder.