|   Teisendorf

Grüne kritisieren Öffnungszeiten von Grüngutlagerplatz

Eigentlich hätte auf der letzten Sitzung des Grünen-Ortsverbandes das Thema Klimawandel und Landwirtschaft diskutiert werden sollen. Weil der Referent aber kurzfristig wegen Krankheit absagen musste, befassten sich die Teisendorfer Grünen mit aktuellen Themen der Gemeindepolitik. Deutliche Kritik übte dabei Marktgemeinderat Peter Beisser am Beschluss des Bauausschusses zu den künftigen Öffnungszeiten für den Teisendorfer Grüngutlagerplatz. Von der Verwaltung war ein Fragebogen mit insgesamt vier Varianten ausgearbeitet worden, der von den Nutzern des Grüngutlagerplatzes ausgefüllt werden konnte. Zudem bestand die Möglichkeit, weitere eigene Vorschläge einzubringen. Beisser monierte, dass die nunmehr beschlossene Regelung die geringste Unterstützung von den Grüngutlagerplatzbenutzern erhalten habe. Vorschlag eins habe 43 Stimmen, Vorschlag zwei 18 Stimmen, Vorschlag drei 32 Stimmen, und Vorschlag vier 9 Stimmen bekommen. Zudem wären 28 weitere Vorschläge eingegangen. Der Bauausschuss habe sich dann auf Vorschlag der Verwaltung für Variante vier ausgesprochen. Beisser hatte dafür nur Kopfschütteln übrig. Ein solches Vorgehen sei wohl nicht besonders bürgerfreundlich zu nennen. Weshalb befragt man die Bürger überhaupt, wenn die Ergebnisse dieser Befragung dann bei der Entscheidung doch keine Rolle mehr spielten. Weiter monierte Beisser, dass eine Stellungnahme der Mitarbeiter des Grüngutlagerplatzes dem Bauausschuss nicht vorgetragen worden sei. Dem Sachverstand der Mitarbeiter des Grüngutlagerplatzes müsse von der Verwaltung mehr Wert beigemessen werden. Auch für dieses Verhalten habe er kein Verständnis. In einem weiteren Tagesordnungspunkt befasten sich die Teisendorfer Grünen mit der vom Marktgemeinderat gewünschten Einrichtung einer Ganztagesklasse. Beisser nannte die Einführung von Ganztagesangeboten in den Teisendorfer Schuleinrichtungen längst überfällig. Dass hier bisher noch nichts umgesetzt werden konnte, liege an der Bayerischen Staatsregierung. Diese habe die vom Bund vor einigen Jahren für den Ausbau von Ganztagesangeboten zur Verfügung gestellten Mittel fast ausschließlich in den Ausbau des übereilt eingeführten achtjährigen Gymnasiums gesteckt. In die Grund- und Hauptschulen wäre nur ein Bruchteil dieser Mittel geflossen. Ganztagesangebote wären aus pädagogischen Gründen aber an allen Schultypen notwendig. Beisser betonte, dass die Einführung einer Ganztagesklasse an der Hauptschule in Teisendorf , sofern diese Maßnahme überhaupt zum nächsten Schuljahr verwirklicht werde, nur ein erster Schritt sein könne. Ziel müsse es sein, in allen Jahrgangsstufen Ganztagesangebote machen zu können. Zur Verbesserung der pädagogischen Betreuung an den Teisendorfer Schulen schlug Beisser außerdem vor, sich über die Einführung einer Stelle eines Schulsozialarbeiters Gedanken zu machen. In der heutigen Zeit würden in die Schule so viele Konflikte getragen, die vom Lehrpersonal oft nicht mehr in ausreichendem Maße bearbeitet werden könnten. Hier könne ein Schulsozialarbeiter ansetzen. Die Finanzierung könne über Mittel der Staatsregierung, des Landkreises und der Gemeinde erfolgen.  Auch müsse die Gemeinde endlich Mittel für einen gemeindlichen Jugendpfleger in den Haushalt einstellen. Bei den anstehenden Haushaltsberatungen werde die Fraktion zum wiederholten Male einen Vorstoß in diese Richtung unternehmen.            

Das neue „runderneuerte“ und deutlich verjüngte Führungsteam der Teisendorfer Grünen: Petra Gabler-Kurz, Martina Mere, Christian Hinterreiter und Rudi Kullack (von links nach rechts).