Erstellt von Edwin Hertlein | |   Teisendorf

Grüne in Sorge wegen Milchpreisverfall

Der aktuelle Milchpreisverfall bereitet den Teisendorfer Grünen große Sorgen. Auf der letzten Ortsversammlung der Ökopartei äußerte Grünen-Kreisrat Albert Aschauer die Befürchtung, dass die Einkommensverluste als Folge des derzeitigen Tiefs bei den Milchpreisen für viele Milchbauern existenzbedrohend wären.

Aschauer erinnerte daran, dass der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) bereits seit Jahren einem Milchpreisverfall in Folge des Wegfalls der Milchquote gewarnt habe. CSU und Bauernverband hätten diese Warnungen aber in den Wind geschlagen. Aschauer brachte erneut eine mengenbezogene Preissteuerung als wirksames Mittel gegen extreme Preisschwankungen ins Gespräch. Dieses Mittel habe sich nun schon seit vielen Jahren beispielsweise in Kanada bewährt. Dort liege der Milchpreis bei rund 50 Cent pro Liter Milch. Ein solcher Preis wäre auch in Deutschland für die bäuerlichen Milchviehbetriebe auskömmlich. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher würde sich der höhere Milchpreis für die Erzeuger dagegen kaum auswirken.

Das setzen auf Exportmärkte, wie immer wieder von CSU und Bauernverband vorgeschlagen, sei dagegen keine erfolgversprechende Strategie. Mit den Produktionskosten ausländischer Mitbewerber mit ihren agrarindustriellen Strukturen könne die bayerische Landwirtschaft nie und nimmer mithalten. Die Molkerei Piding könne gerade deshalb ihren Lieferanten einen so hohen Milchpreis bezahlen, weil sie nicht in die Weltmärkte exportiere. Grünen-Marktgemeinderat Mathias Spiegelsperger pflichtete Aschauer bei. Nach der Logik der Marktwirtschaft bedeute eine niedrigere Milchmenge automatisch einen höheren Preis. Wer dagegen seine Überschüsse auf dem Weltmarkt absetzen wolle, müsse konkurrenzfähige Preise bieten, also in erster Linie billig sein.