Erstellt von Edwin Hertlein | |   Teisendorf

Auch künftig zwei Schwimmbäder in Teisendorf?

Derzeit betreibt die Marktgemeinde Teisendorf zwei Schwimmbäder. Doch diese sind in die Jahre gekommen. Deshalb stehen in den nächsten Jahren Investitionen in Millionenhöhe an, damit diese weiter betrieben werden können. Grund für den Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen, sich auf einer Ortsversammlung mit der brisanten Thematik auseinanderzusetzen.

Derzeit betreibt die Marktgemeinde Teisendorf zwei Schwimmbäder. Doch diese sind in die Jahre gekommen. Deshalb stehen in den nächsten Jahren Investitionen in Millionenhöhe an, damit diese weiter betrieben werden können. Grund für den Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen, sich auf einer Ortsversammlung mit der brisanten Thematik auseinanderzusetzen.

Ortsvorstandsmitglied Hans Eisenbichler verwies darauf, dass es keine Kommune im Landkreis Berchtesgadener Land gebe, die sich zwei Freibäder leiste. Er glaube, dass die Marktgemeinde angesichts anderer bereits beschlossener Investitionen, wie der Sanierung der Schulturnhalle in Teisendorf, in den nächsten Jahren bei weiteren Investitionen „Sparsamkeit walten lassen müsse“, um die Verschuldung nicht wieder in „schwindelerregende Höhen“ zu treiben. Für die Sanierung beider Schwimmbäder werde derzeit mit Gesamtkosten von mehr als 3,2 Millionen Euro gerechnet. Zudem gebe es für Schwimmbadsanierungen keine Zuschüsse. Die gesamten Sanierungskosten müssten von der Marktgemeinde, also den Bürgerinnen und Bürgern, getragen werden. Des weiteren sei beim Schwimmbadbetrieb ein jährliches Defizit in sechsstelliger Höhe zu verkraften. Seiner Ansicht nach müsse deshalb erwogen werden, eines der beiden Schwimmbäder zu schliessen. Robert Strauss unterstrich die Ausführungen Eisenbichlers. Er sei der Meinung, dass wegen des Einzugsgebietes am ehesten das Schwimmbad in Neukirchen geschlossen werden sollte.

Im Gegenzug könnte für die Neukirchner Bevölkerung ein „Shuttle-Bus“ zur besseren Erreichbarkeit des Teisendorfer Schwimmbades eingerichtet werden. Da ohnehin die Einführung des sogenannten Variobusses geplant sei, könne dieses Angebot auch sehr kostengünstig erfolgen. In einem weiteren Wortbeitrag befasste sich Eisenbichler mit der geplanten Abwasserentsorgung der Weiler rund um Grafenberg. Er halte die Entscheidung des Marktgemeinderates zum Bau eines Kanals für falsch. In vielen anderen Weilern, wie etwa Oberreit, seien in den letzten Jahren dezentrale Anlagen errichtet worden. Diese wären unterm Strich wesentlich kostengünstiger als ein Anschluss an den Kanal. Er zahle beispielsweise für sein Wohngebäude mit Kanalanschluss im Ortsteil Ufering eine weit höhere Abwassergebühr als für sein Firmengebäude mit Anschluss an eine dezentrale Pflanzenkläranlage im Ortsteil Oberreit. Bei allen Bürgerinnen und Bürgern mit Kanalanschluss würden die Abwassergebühren steigen. Der versprochene Staatszuschuss in Höhe von 70 Prozent beziehe sich nur auf die förderfähigen Kosten. Bei derzeitigen Gesamtkosten von 1,4 Millionen Euro und einer im Moment angenommen Förderung von 350.000 €uro werde nach Abzug der Herstellungsbeitrage der überwiegende Teil der Kosten auf alle Abwassergebührenzahler umgelegt. Auch sei zu befürchten, dass mit der Entscheidung für einen Kanal in Grafenberg auch weitere Weiler einen Anschluss an den Kanal fordern könnten. Simon Angerpointner sprach sich im weiteren Verlauf des Abends dafür aus, beim Thema Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel „Gas zu geben“. Eine Teilnahme der Marktgemeinde wäre eine grosse Chance für landwirtschaftliche Betriebe, aber auch für nachgelagerte Bereiche in Handwerk und Handel. Ausserdem könne man eine solche Teilnahme auch touristisch gut vermarkten. Zum Schluss der Versammlung sprach sich Robert Strauss dafür aus, die Stärken Teisendorfs konsequent zu entwickeln. Eine solche Stärke sei etwa die Attraktivität der Marktgemeinde als Wohnort. Eine solche Strategie wäre seiner Überzeugung nach für die Entwicklung der Marktgemeinde vorteilhafter als sich für Projekte wie den „Outdoorelebnispark“ einzusetzen.