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Astronauten auf dem Raumschiff Erde

Thomas Huber und Bartl Wimmer redeten in Neukirchen nicht nur über Berge. Mit dem Satz „Wir sind lediglich Astronauten auf dem Raumschiff Erde“ begründete er seine Motivation für vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten und sein Engagement im Landratswahlkampf für Dr. Bartl Wimmer.

Thomas Huber setzte mit einem emotionalen Diavortrag den visuellen Schlusspunkt einer inhaltlich interessanten und in der Ausführung sehr ungewöhnlichen Wahlkampfveranstaltung zum Thema „über die Berge philosophieren“.

Mit dem Satz „Wir sind lediglich Astronauten auf dem Raumschiff Erde“ begründete er seine Motivation für vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten und sein Engagement im Landratswahlkampf für Dr. Bartl Wimmer.

In der vom Kulturphilosophen Jens Badura geleiteten Gesprächsrunde ging es unter anderem um die Frage, ob Bergsteigen und Politik Ähnlichkeiten aufwiesen. Beim Bergsteigen, so Huber, brauche man einen guten Plan, müsse aber auch immer wieder zu Planänderungen bereit sein und dabei Entscheidungsstärke zeigen. Das seien, so Bartl Wimmer, auch wichtige Aspekte in der Politik. Wimmer als auch Huber waren sich einig, dass in der Politik wie beim Bergsteigen visionäres Denken und pragmatisches Handeln gleichermaßen nötig wären.

In Sachen Tourismus zeigten sich beide Diskutanten davon überzeugt, dass eine behutsame Entwicklung der richtige Weg wäre. Man müsse bei jedem einzelnen Projekt bewerten, ob dieses der örtlichen Bevölkerung etwas bringe. Beim Ausbau des Jenner sah Bartl Wimmer dieses Kriterium nicht erfüllt. Auch beim geplanten 500-Betten Hotel am Königssee sehe er für die örtliche Bevölkerung mehr Nachteile als Vorteile.

Als wichtiges Zukunftsthema machten beide die Mobilität aus. In der Diskussion bewertete Marktgemeinderat Edwin Hertlein die jeweiligen Entscheidungsprozesse für einzelne Projekte als Gratwanderung. Das gelte für ihn beispielsweise in Bezug auf die weitere Erschließung der Stoißer Alm, für die auch er gestimmt habe. Auf der einen Seite sehe er die Notwendigkeit des Kanalbaus und der Verlegung einer Trinkwasserleitung und einer Glasfaserkabels. Andererseits sei er sich dessen bewusst, dass diese Maßnahmen zu einer weiteren Zunahme der Besucherfrequenz führen werde. Dieses wiederum kritisierte Albert Gnadl in seinem Wortbeitrag. Früher habe er seine Kinder beim Aufstieg zur Stoißer Alm vorschicken können, damit diese schon mal die Brotzeit bestellen konnten. Heute würde er das mit seinen Enkelkindern wegen des stark gestiegenen Radverkehrsaufkommens auf die Stoißer Alm nicht mehr machen. Kreisrat Albert Aschauer beklagte den Rückgang der Schafhaltung auf den Almweiden. Früher hätte fast jeder Bauer in der Region Schafe gehalten, die im Sommer auf die Almweiden getrieben worden wären. Heute müssten die Almen durch das Schwenden per Hand Baumfrei gehalten werden. Wolfgang Schaffert sprach sich für ein „Recht auf Wildnis aus“. Er machte sich dafür stark, durch gezielte Umverteilung finanzieller Mittel den Bauern eine naturnähere Landbewirtschaftung zu ermöglichen.

 

Redeten nicht nur über Berge: Thomas Huber, Jens Badura und Landratskandidat Bartl Wimmer