Erstellt von höf | |   Saaldorf-Surheim

Klima und Soziales: „Grüne Positionen sind mehrheitsfähig“ Sepp Daxenberger unterstützt ökologische Liste Saaldorf-Surheim

Sepp Daxenberger schont sich nicht. Gesundheitlich angeschlagen ist der grüne Bürgermeister und Landesvorsitzende permanent in Bayern unterwegs um seine Vorstellung von Politik unters Volk zu bringen. Er gibt sich auch in Steinbrünning kämpferisch, will die Fehlentwicklungen in Bayern deutlich machen und seine Erfahrungen aus zwölfjähriger erfolgreicher Kommunalpolitik weitergeben.

Dass auch in der Landgemeinde Saaldorf-Surheim nicht alles eitel Sonnenschein ist, dass sich die Aktiven der Ökologischen Liste vieles anders wünschen würden, zeigt Grünen-Vorsitzender Hans Weiß in seiner kurzen Begrüßung auf.

„An vielen Orten kleine Dinge tun“, das könne diese Welt verändern, sagt Daxenberger. Dazu müsse man die Bürger in den Gemeinden aber mitnehmen und beteiligen. Mitmachdemokratie nennt er das und zeigt, dass dies sehr viel mit Daseinsvorsorge zu tun hat, mit dem was die Menschen täglich brauchen: am Morgen Strom und Wasser, dann den Bus, den Kindergarten, die Schule; nachmittags den Spielplatz, den Sportplatz, die Musikschule und Abends die Turnhalle oder die Volkshochschule. Täglich, ein Leben lang, von der Geburt bis zum Tod haben sie mit den kommunalen Einrichtungen zu tun. „Die Bürger wollen Sicherheit“, sagt Wagings Bürgermeister. „Wenn Staat und Gemeinde nicht dafür sorgen, werden sich die Menschen nicht einbringen“. Die Unionsparteien seien auf dem Privatisierungstrip. Wohin das führe, sehe man in England, wo vor Jahren die Wasserversorgung privatisiert wurde. Nun, da die Situation dort desaströs ist und die Leitungen marode sind, kommt der Ruf nach dem Staat. Die  Gemeinden selber sollen sich um die Versorgung kümmern, sollen mit ihren Einrichtungen Gewinne erwirtschaften und diese dann wieder investieren.

 

Bayern und Kuba

 

„Die CSU in Bayern präsentiert sich, als habe sie selbst die Seen des Voralpenlandes ausgegraben und die Berge aufgeschüttet.“ Er stichelt gerne in Richtung Mehrheitspartei.

45 Jahre sei er nun alt und solange regiert die CSU allein: „So was gibt es nur noch in Kuba.“ Die Stärkste zu sein, so wie in Waging, das möchte der grüne Landesvorsitzende mit seiner Partei auch in Bayern erreichen.

Denn dann würde manches anders werden. Die Kinder ab der vierten Schulklasse nach dem Aschenputtelprinzip – die Guten ins Töpfchen ...- auszusortieren, sei der falsche Weg. In keinem anderen Bundesland sei es so schlimm wie in Bayern, dass nämlich das Geld der Eltern entscheidend sei für den Bildungserfolg. „Wir brauchen alle“, sagt Daxenberger, „wir dürfen die Kinder auf ihrem Weg ins Leben nicht durchs Raster fallen lassen.“ Wenn junge Menschen keine Perspektive haben, sei das eine Tragödie. „Wir müssen mehr tun!“ Ein Euro in der Prävention spare vier Euro an nachfolgenden „Reparaturkosten“.

Der Flächenverbrauch ist für Daxenberger ein „Riesenproblem“ und ein Thema für den Landtag, aber ebenso für die Kommunen. Täglich werden im Freistaat 20 Hektar - „ein schönes Bauernsach' “ - versiegelt. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt große Einzelhandelsflächen auf der grünen Wiese. Daxenberger spricht von einer dramatischen Entwicklung, wenn einerseits viel Geld für Städtebauförderung, für Sanierung und Denkmalschutz ausgegeben werde, andererseits aber immer häufiger Geschäfte leer stehen.

Nachhaltigkeit hat für ihn ebenso mit den Finanzen zu tun. Er könne die Gemeinde Waging schuldenfrei übergeben. Auch das sei ein Aspekt von Generationengerechtigkeit.

„Wir wären weiter, wenn man früher auf uns gehört hätte,“ meint Daxenberger abschließend. Grüne Positionen zu Klimaschutz, Bildung und Sozialem seien inzwischen mehrheitsfähig; es gehe nun darum, dafür auch bei den anstehenden Wahlen Mehrheiten zu bekommen. Er jedenfalls ist optimistisch.

Sepp Daxenbergers Biographie und sein politisches Wirken sind für den  Spitzenkandidaten Norbert Höhn ein Beispiel, dass es sich lohnt zu kämpfen. Anders als in Waging hat die Ökoliste im Saaldorf-Surheimer Rat keine Mehrheit, sondern ist mit derzeit zwei grünen Mandataren eine kleine Minderheit  und  „die einzige Opposition“, wie Norbert Höhn ausdrücklich betont.

Ein grüner Landesvorsitzender, der seine Mitstreiter in den Kommunen unterstützen will. Von links: Sepp Daxenberger (Bürgermeister in Waging), Norbert Höhn (Gemeinderat und Listenführer), Hans Weiß (Ortsvorsitzender Grüne Saaldorf-Surheim) und ödp-Sprecher Julian Traublinger.