Erstellt von Norbert Höhn | |   Saaldorf-Surheim

Grüne nahmen wertvolle Anregungen aus Göming mit

Beispielhaftes Ortszentrum in der Salzburger Nachbargemeinde

Das Göminger Gemeindezentrum mit seinem großen Veranstaltungssaal und das historische Hellbauerhaus mit Heimatmuseum und Dorfwirtschaft gelten im Salzburger Flachgau als vorbildliches Beispiel für die Gestaltung eines Dorfmittelpunkts. Auch eine Besuchergruppe der Saaldorf-Surheimer Grünen war angetan von dem, was sie zu sehen bekam und was Bürgermeister Werner Fritz und Gemeindesekretärin Maria Kreil als durchdachtes Konzept erläuterten. "Wir haben viele Anregungen aus der Flachgauer Gemeinde mitgenommen, die auch in ein Entwicklungskonzept für Saaldorf-Surheim Eingang finden könnten", fasste Gemeinderatskandidatin Karin Kleinert die Eindrücke der Besucher zusammen.

 

Das Göminger Gemeindezentrum mit seinem großen Veranstaltungssaal und das historische Hellbauerhaus mit Heimatmuseum und Dorfwirtschaft gelten im Salzburger Flachgau als vorbildliches Beispiel für die Gestaltung eines Dorfmittelpunkts. Auch eine Besuchergruppe der Saaldorf-Surheimer Grünen war angetan von dem, was sie zu sehen bekam und was Bürgermeister Werner Fritz und Gemeindesekretärin Maria Kreil als durchdachtes Konzept erläuterten. "Wir haben viele Anregungen aus der Flachgauer Gemeinde mitgenommen, die auch in ein Entwicklungskonzept für Saaldorf-Surheim Eingang finden könnten", fasste Gemeinderatskandidatin Karin Kleinert die Eindrücke der Besucher zusammen. Ausgangspunkt der Führung war das 2006 fertiggestellte Gemeindezentrum mit Rathaus, Feuerwehrhaus, Jugend- und Vereinsräumen und dem großzügig angelegten Veranstaltungssaal. "Der Saal biete Platz für bis zu 250 Besuchern und kann durch eine mobile Trennwand für verschiedene Veranstaltungen wie Konzerte, Bälle, private Feierlichkeiten, Vorträge, Seminare usw. entsprechend abgeteilt und gestaltet werden", erklärte Maria Kreil. Für die Bewirtung sorge ein ortsansässiger Cateringbetrieb, der bei 90 bis 120 Veranstaltungen pro Jahr sein gutes Auskommen habe. "Von den 2,4 Millionen Euro Investitionskosten sind etwa ein Drittel auf den Saal entfallen", rechnete Bürgermeister Werner Fritz vor. Die laufenden Betriebskosten würden sich durch die Saalmiete weitgehend amortisieren. Interessant für die Besucher auch: Gemeindezentrum und das benachbarte Hellbauerhaus werden über eine Hackschnitzelheizung mit Wärme versorgt, wozu eigens ein örtlicher Biomasseverein gegründet worden war. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Gemeindezentrum wurde 2011 das 300 Jahre alte Hellbauerhaus wiederaufgebaut und seiner neuen Verwendung als Heimatmuseum, Kulturzentrum und Dorfwirtschaft zugeführt. "Es ist eines der ältesten vollständig aus Holz erbauten Bauernhäuser der Region und damit von großer kulturhistorischer Bedeutung", erklärte Bürgermeister Fritz. Bis 1996 sei das Gebäude an seinem ursprünglichen Standort in der Gemeinde bewohnt gewesen. "Am Anfang gab es schon Widerstand gegen das Projekt, aber schließlich konnten wir doch alle überzeugen", freute sich das Gemeindeoberhaupt und lobte vor allem Eigeninitiative und Teamgeist seiner Bürger. So habe sich ein Kultur- und Geschichtsverein gegründet, der das Museum aufgebaut hat und betreibt. Zudem organisiere der Verein Ausstellungen und Veranstaltungen. Nicht fehlen beim Rundgang durfte natürlich die urige Dorfwirtschaft, welche im Erdgeschoß des Hellbauerhauses ihren Platz gefunden hat und von einem Pächter betrieben wird. Ihren Platz fanden dort auch die Besucher aus Saaldorf-Surheim zur abschließenden Gesprächsrunde mit Bürgermeister Fritz und Maria Kreil. "Eine Million Euro hat das Projekt "Hellbauerhof" unterm Strich gekostet, aber zum einen konnten wir Fördertöpfe in Anspruch nehmen und zum anderen ist es ein Zugewinn für die Gemeinde, den man nicht in Geld beziffern kann", beantwortete Werner Fritz eine diesbezügliche Frage von Dr. Notker Mallach. Gemeinderat Norbert Höhn erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass mit dem ehemaligen Zehentstadel, der zerlegt im Salzburger Freilichtmuseum eingelagert sei, Saaldorf-Surheim ein vergleichbares Projekt umsetzen könnte. In dieselbe Kerbe schlug Karin Kleinert: "Wir haben in der Gemeinde zwar etliche Möglichkeiten zur Durchführung von Veranstaltungen, trotzdem fehlt es in Surheim leider noch immer an einem Saal, in dem auch größere Veranstaltungen wie etwa das Weihnachtskonzert der Musikkapelle ohne erheblichen Aufwand über die Bühne gehen können." Auch das Thema "Dorfwirtschaft" kam noch zur Sprache, ist es doch kein Geheimnis, dass in Surheimer Dorfmitte der Neuwirt zum Verkauf ansteht. "Es wäre aus ortsplanerischer Sicht unverzeihlich, wenn die Gemeinde hier nicht mit allen Mitteln versuchen würde, ein Stück gewachsenes Dorfzentrum und damit Dorfkultur zu erhalten", fasste Christine Graus-Mallach zusammen.