Erstellt von Hannes Höfer | |   Saaldorf-Surheim

Dr. Notker Mallach Spitzenkandidat

Zwölf Frauen und acht Männer auf der Gemeinderatsliste

Bürgermeisterkandidat noch unklar

Saaldorf/ Surheim. Norbert Höhn erinnerte an Nelson Mandela, und daran, dass Demokratie und Menschenrecht nicht selbstverständlich seien. Sich einmischen und aktiv mitgestalten, forderte der scheidende Grünen-Gemeinderat nicht nur seine potentiellen Nachfolger in der Aufstellungsversammlung der Bündnis-Grünen auf. Zwölf Frauen und acht Männer aus Saaldorf-Surheim bewerben sich für die Grünen bei der Kommunalwahl am 16. März um ein Gemeinderatsmandat. Ob es auch einen grünen Bürgermeisterkandidaten geben wird, ist noch nicht geklärt. An der Spitze der Liste steht Dr. Notker Mallach, Forstoberrat im Ruhestand aus Steinbrünning. Dorfentwicklung und Flächennutzungsplanung liegen dem langjährigen Mitarbeiter der Naturschutz-Akademie besonders am Herzen. „Mein Leitbild ist eine offene, humanistisch geprägte, demokratische Gesellschaft“, umriss Mallach seine Grundlagen. Ihm folgt auf Platz 2 Karin Kleinert. Sie habe zweimal Nein gesagt, gestand die Surheimer Journalistin, inzwischen meine sie aber, das sei feige, und daher stelle sie sich nun zur Verfügung. „Ich habe keine persönlichen Interessen“, betonte Kleinert, „bin weder Architekt, noch habe ich eine Baufirma“. Wie Kleinert erkennt Dr. Kurt Schwarzenbacher, 51-jähriger Servicemanager aus Obersurheim, so manche „Partikular-Interessen“ im derzeitigen Gemeindeparlament. Und auch die Plakatständer-Geschichte (wir berichteten) habe ihn empört. „Ich fühle mich nicht ernst genommen“, beklagte Schwarzenbacher. „Es braucht in der Gemeinde eine Opposition“, erklärten übereinstimmend Helmut Schneider und Christine Graus-Mallach, sonst werde „gemauschelt“. Susanne Ruf zitierte Carlo Schmid, SPD-Urgestein und einer der Väter des Grundgesetzes: „Opposition ist der Beweger der Politik“. Susanne Wustl lebt seit 35 Jahren in Surheim. „In dieser Zeit wurde viel kaputt gemacht“, beklagte sie, „Filetstücke an der Sur gingen an die Industrie“. Ein besonderes Anliegen sind der in internationalen Organisationen tätigen Bibliothekarin Menschenrechte und Religionsfreiheit. Für deren Einsatz sieht sie in dieser katholischen Hochburg „durchaus Ansätze“. Für so machen der Kandidaten, etwa für Otto Pabinger, ist Politik „totales Neuland“. Tierärztin Dr. Stefanie Poller begründete freimütig ihre Kandidatur: „Wenn man mich nett fragt, kann ich schlecht nein sagen.“ „Mir fällt ein Stein vom Herzen“, gestand Norbert Höhn am Ende einer Abstimmung, die den Listenvorschlag bestätigte. Noch vor wenigen Wochen habe er nicht daran geglaubt, eine vollständige Liste präsentieren zu können. Höhn war mit dem Ergebnis sehr zufrieden und sprach von einem „guten Angebot“, von Frauen und Männern aus allen Gemeindeteilen und Berufsgruppen. Und außerdem: „Es ist nicht nur eine gute, sondern auch eine nette Truppe“. Gewünscht hätte er sich mehr junge Leute, räumte Höhn offen ein. Nach den Feiertagen will man am Programm für die nächsten sechs Jahre feilen. Der scheidende Gemeinderat glaubt fest daran, dass künftig mehr als zwei Grünen-Vertreter die Gemeindepolitik mitbestimmen könnten. „Menschen wählen Menschen und Gesichter“, weiß Dr. Bernhard Zimmer, „das Potential ist da.“ Je mehr Vertreter im Gemeinderat, umso besser werde man gehört. Einen kleinen Seitenhieb auf die Konkurrenz konnte sich der Grünen-Kreisvorsitzende nicht verkneifen: „Mit den Frauen tun sich die anderen schwer. Und die wenigen findet man dann häufig auf den hinteren Listenplätzen.“ „Wählen heißt auswählen“, formulierte Norbert Höhn, daher hoffe er auf mindestens einen Gegenkandidaten um das Bürgermeisteramt. Darüber möchte er bei nächster Gelegenheit noch einmal reden. Höhn schloss die Versammlung mit seiner „Herbergssuche 2013“, mit einem humorigen Rückblick auf die letzten Wochen und seine vielen Gesprächen mit potentiellen Kandidaten. „Wahlkampf darf auch Spaß machen“, motivierte Zimmer die Bewerber zu einem beherzten Einsatz in den kommenden Monaten. Die Kandidaten der Bündnis-Grünen in Saaldorf-Surheim 1. Dr. Notker Mallach (Forstoberrat i. R. – 71 Jahre – Steinbrünning) – 2. Karin Kleinert (Journalistin – 50 – Surheim) – 3. Dr. Kurt Schwarzenbacher ( Servicemanager – 51 – Obersurheim) – 4. Susanne Wagner (Erzieherin – 54 – Surheim) – 5. Otto Pabinger (Kaufmännischer Angestellter – 58 – Haberland) – 6. Susanne Ruf (Lehrerin – 47 – Surheim) – 7. Ludwig Gschwendner (Maurermeister – 57 – Sillersdorf) – 8. Anneliese Dietl (Rentnerin – 67 – Surheim) 9. Helmut Schneider (Zollbeamter i.R. – 68 – Saaldorf) 10. Christine Graus-Mallach (Musikerin – 52 – Steinbrünning) 11. Hans Baumgartner (Landwirt – 58 – Schign) – 12. Susanne Wustl (Bibliothekarin – 55 – Surheim) – 13. Ilona Höhn (Lehrerin – 60 – Obersurheim) – 14. Matthias Seufert (Diplom-Psychologe – 43 – Surheim) – 15. Dr. Stefanie Poller (Tierärztin – 36 – Surheim) – 16. Nicole Ebner (Kaufmännische Angestellte – 50 – Saaldorf) – 17. Monika Schwarzenbacher (Musikpädagogin – 43 – Obersurheim) – 18. Ute Schidlowski (Förderlehrerin – 50 – Abtsdorf) – 19. Peter Zebhauser (Technischer Angestellter – 56 – Saaldorf) – 20. Barbara Schmidt (Kaufmännische Angestellte – 55 – Surheim).

Für Laufen wäre viel möglich, meint Grünen-Stadtrat Erich Althammer zum Landesentwicklungsprogramm, vielleicht zu viel. Foto: Hannes Höfer