Miteinander statt übereinander reden und versuchen, dabei sachlich zu bleiben und konstruktive Vorschläge zu liefern. So lautet das Fazit des Dienstag-Stammtischs von Bündnis90/Die Grünen in Saaldorf. Rund zwanzig Interessierte, darunter Landwirte, Verbraucher und Direktvermarkter sowie der 2. Bürgermeister Andi Buchwinkler und die Landratsstellvertreterin Elisabeth Hagenauer, fanden sich auf Einladung der grünen Saaldorf-Surheimer Gemeinderäte Karin Kleinert und Notker Mallach ein und diskutierten teilweise hitzig, aber letztlich fair und in angenehmer Atmosphäre.
Zur Sprache kamen Punkte, die den Leuten am Herzen liegen. Das war unter anderem das Thema Bauernmarkt in Surheim, den sich viele Bürger wünschen, dessen Organisation allerdings nicht so einfach ist, wie sich das so mancher Verbraucher vorstellt. Die unterschiedlichen Standpunkte der Befürworter sowie der „Gegner“ eines Marktes wurden angeregt diskutiert. Heftig zur Sache ging es, als einige Landwirte den Abtsdorfer See und dessen Wasserqualität zur Sprache brachten. Sie, die im Einzugsgebiet des Sees wirtschaften, sehen sich angesichts der in Planung befindlichen Baumaßnahmen von „boden:ständig“ zu Unrecht als alleinige Verursacher der Nährstoffbelastung an den Pranger gestellt. Mehr Information von Behördenseite aus täte hier gut, war die einhellige Meinung.
Aufschlussreiche Erfahrungen aus der Praxis als Umsteller auf Bio konnte ein junger Landwirt beitragen, der, wie er sagte, viel Überzeugungsarbeit leisten musste, unter anderem auch bei den eigenen Eltern. Die Frage, warum in unserer Region so wenig Gemüse angebaut wird, kam ebenso zur Sprache wie die Preise für Milch und Bullenfleisch, die für die Erzeuger nach wie vor zu niedrig seien. Bei den Punkten Naturschutz und Artenvielfalt waren sich alle am Tisch einig, dass eine breite gesellschaftliche Basis wichtig ist, und dass angemessene Zahlungen für Bauern, die im Sinne des Naturschutzes besondere Leistungen erbringen, selbstverständlich sein sollten.
Die Initiatoren des Stammtisches, die grünen Gemeinderäte Kleinert und Mallach, freuten sich über die angeregten Gespräche bis in den späten Abend hinein und wünschen sich eine Fortsetzung der Gespräche. Wie formulierte es einer der Landwirte so treffend: „Wenn zehn Bauern zum Stammtisch der Grünen kommen, das sagt schon viel, dann fehlt‘s irgendwo…“.