Erstellt von Barbara Nicolai | |   Piding

Auf dem Pidinger Bienenweg zu den Alpinen Steinschafen

Im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde Saaldorf-Surheim, boten die Grünen einen Ausflug auf den Johannishögl an.

 

Dort besuchten die Kinder eine Herde der Alpinen Steinschafe. Diese uralte, im Berchtesgadener Land heimische Haustierrasse ist vom Aussterben bedroht. In ganz Deutschland gibt es nur noch etwa 600 Tiere.

 

An der Gaststätte Johannishögl empfing Dr. Bernhard Zimmer, Bio-Imker, Schafhalter und Mitglied im Kreisverband der Grünen BGL, die Kinder aus Saaldorf-Surheim mit ihren Begleiterinnen.

 

Der Weg zum Schafstall ist zugleich ein Teil des Pidinger Bienenwegs und so konnte Bernhard Zimmer gleich anhand der am Wegesrand wachsenden Pflanzen einige wichtige Informationen an die wissbegierigen Kinder weitergeben.

 

So lernten sie, dass Tomaten und alle anderen Nachtschattengewächse wie Auberginen und Paprika nicht von Bienen, sondern von Hummeln bestäubt werden. Eine ähnliche Arbeitsteilung besteht beim Klee. Der weiße Klee wird von Bienen bestäubt, der rote von Hummeln. Auch die Kinder konnten ihr Wissen über Bienen, Wespen und Schmetterlinge einbringen und wussten sogar, dass man Wespen nicht anpusten soll, da das Kohlendioxid im Atem die Tiere noch aggressiver macht und Bienen, anders als die Wespen, nicht an den Tisch kommen, um den Zwetschgendatschi zu kosten.

 

Bernhard Zimmer rupfte hier und dort Blättchen ab und gab sie den Kindern zum Kosten. Erstaunt merkten sie, dass die einen Blätter nach Pizza, die anderen nach Mohrrübe schmeckten.  In der Tat handelte es sich bei der einen Pflanze um den Wilden Majoran, der auch unter dem Namen Oregano bekannt ist und ein typisches Gewürz der mediterranen Küche ist. Die andere Pflanze war die Urform unserer Karotte, die wilde Möhre.

 

Bevor es dann in den Schafstall ging, wurden für die immer hungrigen Schafe noch Zweige von jungen Ahornbäumen, Weiden und Buchen geschnitten, die die Schafe als besondere Leckerbissen schätzen.

 

Auch die Alpinen Steinschafe am Högl leiden unter der Hitze und können sogar, zumal sie frisch geschert sind, Sonnenbrand bekommen. Somit bleiben sie schlauerweise während des Tages im schattigen Stall und geben sich dem Wiederkäuen hin. Im Stall sind nur die weiblichen Tiere, während die Böcke auf einer separaten Weide sind.

 

Die Kinder durften mit den Zweigen die Schafe füttern und vor allem das erst wenige Wochen alte Lämmchen streicheln und liebkosen. Auch über Schafe wussten die Kinder erstaunlich viel, konnten sogar die Namen der vier Mägen (Pansen, Netzmagen, Blättermagen und Labmagen) aufsagen und sie wie auch Rinder, Rehe, Hirsche und Ziegen in die Familie der Wiederkäuer einordnen. Herr Zimmer erklärte dann auch noch, warum diese Rasse, obwohl sie so robust ist und gerade im Alpenvorland sehr nützlich für die Beweidung von Almflächen ist, vom Aussterben bedroht ist. Andere Schafrassen gäben mehr und feinere Wolle (Merinowolle), mehr Milch oder mehr Fleisch und wurden somit von den Menschen bevorzugt gezüchtet.

 

Doch nicht nur die Schafe hatten Hunger. Gemeinderätin Karin Kleinert, die Organisatorin des Ausflugs, hatte Tischdecke, Becher, Teller, Brot und Butter mitgebracht und so konnte am Biertisch richtig Picknick gemacht werden. Der Honig dazu schmeckte besonders gut, stammte er doch aus Bernhard Zimmers Bienenkästen gleich um die Ecke. Die Kinder waren überzeugt, den Duft der sie umgebenen Blüten herauszuschmecken.