Erstellt von Norbert Höhn | |   Saaldorf-Surheim

Andreas Buchwinkler stellte sich bei den Grünen vor

Im Rahmen einer Wahl-Informationsveranstaltung der Grünen stellte sich Bürgermeisterkandidat Andreas Buchwinkler vor und erläuterte seine programmatischen Eckpunkte.

 

Gemeinderätin Karin Kleinert stellte fest, dass die Grünen in genügend Bereichen mit den Vorstellungen Buchwinklers übereinstimmen, weshalb man seine Kandidatur unterstützen wolle.
In der gut besuchten Veranstaltung beim Mayr-Wirt erläuterte Kleinert, dass es bei den Grünen zwar auch Überlegungen gegeben hätte, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen, letztlich habe man sich aber entschieden, stattdessen Andreas Buchwinkler zu unterstützen.

 

Ausschlaggebend sei gewesen, dass der Kandidat als langjähriger Gemeinderat und 2. Bürgermeister hinreichend Erfahrung für dieses Amt mitbringe. Zudem sei er als Zimmerermeister ein „gstandner Handwerker“ und auch in seiner Firma mit Führungsaufgaben betraut. Inhaltlich stimme man mit dem nebenberuflichen Bio-Bauern in vielen Punkten überein, so mit der Forderung, ökologische und konventionelle Landwirtschaft gleichermaßen zu fördern und regionale Produkte zu vermarkten.

 

Andreas Buchwinkler bedankte sich für die Einladung und betonte, dass die überparteiliche Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde für ihn oberste Priorität habe. Zum „Wahlkampf“ merkte er an, dass er nicht vorhabe, sich an einer „Materialschlacht“ zu beteiligen. „Ich halte nichts von diesem übertriebenen Aktionismus. Die Leute kennen mich und sollen bei der Wahl entscheiden.“ Alle finanziellen Kosten rund um seine Kandidatur würde er zudem aus eigener Tasche begleichen.


Nachdem Buchwinkler seinen privaten, beruflichen und politischen Werdegang vorgestellt hatte, erläuterte er seine wesentlichen Anliegen, sollte er am 15. März zum Bürgermeister gewählt werden. Ganz oben auf der Agenda stehe die Schaffung und Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Das Modell „Bauland für junge Familien“ sollte fortgeführt werden, daneben müsste die Gemeinde auch für genügend frei verkäufliche Grundstücke sorgen. Moderate Nachverdichtung im Innenraum der Hauptorte befürwortet Buchwinkler, aber „wir müssen auch aufpassen, damit es in unseren Orten nicht zu eng wird.“

 

Ein grundsätzliches Problem sei die Beschaffung von Grundstücken, auf denen Bauland entstehen könnte. „Die letzten sechs Jahre hat die Gemeinde keine geeigneten Flächen erwerben können.“ Stark machen will sich Buchwinkler für den weiteren bedarfsgerechten Ausbau der Kinder-Betreuungseinrichtungen und für altersgerechte Seniorenwohnungen.

 

Mit der Forderung nach einem bedarfsgerechten Ausbau des ÖPNV stieß er bei den Grünen auf große Zustimmung. Sein Vorschlag: Ein flexibles Rufbussystem, wie es beispielweise in Teisendorf recht gut funktioniere. Bedarf sieht er auch beim weiteren Ausbau des Radwegenetzes. „Regionalität fördern, Kulturlandschaft erhalten“, stellte Buchwinkler als einen weiteren Schwerpunkt vor. „Wir müssen ein neues Bewusstsein bilden für die Arbeit unserer Landwirtschaft und für den echten Wert von Lebensmitteln“, fordert er. Durch die Politik in Brüssel, Berlin und München sei die Landwirtschaft in eine Ecke getrieben worden, die nicht mehr erträglich ist. Entgegenwirken könne man diesem Zustand durch vermehrte Bildungs- und Aufklärungsarbeit, „die in unseren Kindergärten und Schulen anfangen muss“.

 

Bei der Ausweisung von neuen Gewerbeflächen fordert Buchwinkler einen sparsamen Umgang mit „unserer Kulturlandschaft“ und dem wertvollen landwirtschaftlichen Boden. „Die Projekte „Abwasserbeseitigung“ und „Neubau Feuerwehrhaus Surheim“ werden die Gemeinde in naher Zukunft beschäftigen und finanziell herausfordern“, so der Kandidat weiter. Bewältigt werden könne dies nur in gemeinsamer und parteiübergreifender Arbeit.

 

In Sachen „Kläranlage“ machte Buchwinkler keinen Hehl daraus, dass er eine Lösung mit Freilassing zusammen präferieren würde. Als „Superprojekt“ bezeichnete er das Ortsentwicklungskonzept, welches gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet wurde. „Das darf nicht einfach in der Schublade verschwinden, sondern muss fortgeschrieben werden.“

 

In der anschließenden regen Diskussionsrunde wollte Landrats-Stellvertreterin Elisabeth Hagenauer wissen, wie es um die Öko-Modellregion steht. Andreas Buchwinkler bekannte, dass ihm dieses Projekt eine Herzensangelegenheit sei. Der Gemeinderat habe beschlossen, für weitere drei Jahre Mitglied zu bleiben. Er könne sich eine sinnvolle Verzahnung mit der Biosphärenregion vorstellen.

 

Auf den Bahnhaltepunkt Surheim angesprochen, erklärte Buchwinkler, dass die Gemeinde die erforderlichen Flächen planerisch vorhalte. Bei einer entsprechenden Umfrage hätten viele Gemeindebürger ihren Bedarf an einem Haltepunkt zu erkennen gegeben, allerdings habe die Gemeinde keinen Einfluss auf die Planungen der Bahn.

 

Viel Zustimmung fand die Forderung zum Mitmachen beim Projekt „Regionalwerk“. Laut Dr. Notker Mallach stehe dahinter die Idee, regenerative Energien, wie beispielsweise Sonnenstrom oder geothermische Wärme, in der Region sinnvoll zu vernetzen, zu verteilen und zu vermarkten. Große Photovoltaik-Freiflächenanlagen sieht Buchwinkler wegen des Flächenverbrauchs eher kritisch. Er würde sie allenfalls in ehemaligen Kiesgruben und dergleichen befürworten. Gesprächsbedarf gab es außerdem zu den Themen „Wasserkraftwerk an der Saalach“ und „Verkehrsbelastung in Surheim“.

 

Grünen-Kreisrat Albert Aschauer und Bürgermeisterkandidat Andreas Buchwinkler (Foto: Norbert Höhn)