Eder: Musische Bildung fördern, nicht kürzen
In einem ersten Referat ging Stadt- und Kreisrat Franz Eder auf die von der Bairischen Staatsregierung beschlossene Kürzung des musischen Bereichs in der Grundschule ein. Anlass dafür seien die Ergebnisse der Pisa-Studie gewesen, die letzten Dezember veröffentlicht worden waren. Danach seien in Deutschland wie in vielen OECD-Staaten die durchschnittlichen Kompetenzen der 15-jährigen Schüler gesunken. Deutschland liege in Deutsch, Mathematik und Lesen nur mehr im Mittelfeld. Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass auch die Zufriedenheit mit ihrem Leben bei den 15-Jährigen abgenommen habe. Das bairische Kabinett beschloss daraufhin im Februar die Mathematik- und Deutschstunden in der Grundschule ab kommendem Schuljahr zu erhöhen. Da aber die Gesamtstundenzahl an Unterricht gleich bleibe, werde den Schulen die Entscheidung aufgebürdet dafür aus dem Bereich Musik, Kunst, Werken und Gestalten sowie Englisch dieselbe Anzahl an Stunden zu streichen. Die Anzahl der katholischen Religionsstunden, die mit 3 Wochenstunden sehr hoch sei, bleibe dagegen erhalten. „Ich halte das für einen völlig undurchdachten Schnellschuss ohne Herz und Verstand, der unseren Kindern in keinster Weise gerecht wird“, so Eder. Der ehemalige Lehrer und Rektor der Grundschule Saaldorf-Surheim begründete seine Meinung mit dem großen Wert, den musische Fächer für eine ganzheitliche, umfassende Bildung hätten. So förderten Kunst und Musik die emotionale Ausgeglichenheit sowie die Sprache der Kinder, könnten das Gemeinschaftsgefühl und das Selbstbewusstsein stärken, psychische Belastungen mindern und Freude an kreativer Beschäftigung schaffen. Eder unterstützte die Position der Grünen im Bairischen Landtag, die vorschlugen, die musischen Fächer im bisherigen Umfang zu belassen und stufenweise die Deutsch- und Mathematikstunden leicht zu erhöhen. In der anschließenden Diskussion gab es ausschließlich kritische Stimmen zu dieser Entscheidung der Staatsregierung. Peter Riess ereiferte sich über die mögliche Kürzung von „Werken und Gestalten“: „Wie sollen denn Kinder ihre Feinmotorik und handwerkliche Geschicklichkeit schulen und ihre Begeisterung dafür finden?“ Ortssprecher Matthias Lutz schloss sich an: „Gerade Kunst, Musik und Werken bringen doch häufig notwendige Erfolgserlebnisse und Motivation für die Kinder. Und das will man kürzen“. „Hirnforscher und Entwicklungspsychologen sind sich einig, dass dies eine fatale Fehlentscheidung sei. So habe u.a. Harald Lesch die Kürzungen als kinderfeindlich und rückständig bezeichnet“, so Georg Linner. Alexandra Gangl fragte, ob denn der Erfolg solcher Maßnahmen nach ein paar Jahren überprüft und dabei die Erfahrungen der Schulen miteinbezogen würden. „Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus kann ich Dir da wenig Hoffnung machen“, antwortete ihr Franz Eder um resümierend fortzufahren: „Deutsch und Mathematik sind eine wichtige Basis, aber nicht alles. Die ganze Welt weiß um den Wert von musischer Bildung, nur Bayern nicht. Mir tun alle Kinder und auch meine Enkelkinder leid, die bald eingeschult werden. Wir wollen doch lebensfrohe, lebendige, kreative Kinder, die freudvoll umfassend ganzheitlich gebildet werden und in Schulen sind, die sie gerne besuchen, weil sie Schönes erleben.“
Lea Jani: Europa unsere Zukunft
Ausführlich auf das Wahlprogramm zur Europawahl ging die Beisitzerin im Ortsvorstand Lea Jani ein: Unter dem Motto „Machen, was zählt“ wollen die Grünen Europa schützen und stärken und Klimaschutz, Gerechtigkeit und die Verteidigung der Demokratie in den Mittelpunkt stellen. Damit Energie für Bürgerinnen und Bürger bezahlbar und krisensicher bleibe, müssten Stromtrassen ausgebaut werden. Es brauche grünen Wasserstoff für die energieintensive Industrie und den Ausbau und die Verbindung europäischer Bahnnetze. Die Studentin weiter:“ Wir kämpfen für gerechte Arbeitsbedingungen mit fairen Löhnen und einen verlässlichen Sozialstaat“. Große Sorge bereite ihr der Angriff auf unsere Demokratie durch Rechtsextreme und dass viele junge Menschen der AfD nahe stünden, die ihrer Meinung nach eine Gefahr für die Rechtsstaatlichkeit darstelle. „Wir Grüne setzen uns dagegen für eine freie Presse, eine unabhängige Justiz und für Frauenrechte ein.“ Ein weiterer Schwerpunkt sei laut Lea Jani eine EU in Frieden und Freiheit, die sich unabhängig von Autokraten mache. Ein wesentlicher Baustein dafür sei, dass Europa seine Energieversorgung durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien auf eigene Beine stelle.
Angelika Schuster: Demo für Frieden und Demokratie
Die Sprecherin der Steuerungsgruppe Fair-Trade Laufen/Oberndorf ging ausführlich auf das Warum, Wie und Wo der geplanten Demo für Frieden und Demokratie am 15. Mai ab 18.30 Uhr in Laufen und Oberndorf ein. So möchte die Planungsgruppe möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern eine Möglichkeit bieten, wo sie im Vorfeld der Europawahl und im Lichte demokratiefeindlicher Strömungen öffentlich für ihre Überzeugungen einstehen können. Angelika Schuster:“ Wir sind nicht gegen etwas, sondern für zentrale Werte wie die freie Meinungsäußerung, die demokratische Mitbestimmung, Friedensbemühungen sowie die Freiheit des Einzelnen.“ Ausgehend vom Stadtpark in Laufen sowie vom Kirchplatz in Oberndorf werde es auf dem Marienplatz in Laufen Reden und Musik geben. Auf dem symbolträchtigen „Europa-Steg“ werde die Veranstaltung mit einer Begegnungsaktion enden.