Leobendorf. Der Dorfplatz ist schön. Da sind sich Anwohner und Grünen-Vertreter einig. Und doch: Ließe sich das hochgelegene Leobendorfer Dorfzentrum nicht mit geringen Mitteln aufwerten? Die Antwort lautet ja. Eine zweite Station der Ortsgrünen an diesem Samstagnachmittag war der Spielplatz an der Dammhausstraße – und ein beliebter privater Basketballtreff.
Das Spiel dort geht mitunter bis spät in die Nacht, was nicht bei allen Nachbarn auf Begeisterung stößt. Eher ruhig ist es hingegen am Dorfplatz. Die Neugestaltung war im Juli 2014 mit einem fröhlichen Fest gefeiert worden. Seither gab es diverse Vorschläge, das Areal noch attraktiver zu gestalten. So hat eine Familie aus dem Umfeld Spielgeräte und ein Sonnensegel beantragt. Auch wenn sich der kleine blonde Chris eine Wippe wünscht, findet ein Spielplatz klassischer Art an diesem sonnigen Samstag keine Befürworter, schließlich gebe es in Leobendorf bereits zwei Kinderspielplätze.
Vielmehr sollte man an ältere Semester denken. Dabei erinnern Anwohner daran, dass es hier einstmals ein großes Schachbrett mit entsprechend imposanten Figuren gegeben hat, aber auch daran, dass die Stadtverwaltung einen Spielbereich vor Jahrzehnten mit dem Argument abgelehnt habe, dergleichen passe nicht ins Umfeld eines Kriegerdenkmals. Ein bisschen Spiel, etwa einen Balanzierbalken, mochten sich die Anwesenden jedoch durchaus vorstellen. Aber eben auch etwas für Erwachsene und ältere Bürger. Zum Beispiel ein fest installierter Tischtennistisch und eine Bocciabahn mitsamt einer weiteren Sitzgarnitur. Die vorhandene werde von Radfahrern gerne genutzt, wie die Anwohner beobachten, ebenso das frische Wasser aus dem kunstvollen Steinbrunnen.
Andreas Spitzauer von den Ortsgrünen erinnert daran, dass es vor der Pandemie hier jährlich die Nacht der Musik sowie den Feierabendglühwein gegeben hat. „Es könnte aber auch an anderen Tagen des Jahres etwas stattfinden“, sagt er als unmittelbarer Anwohner, der diesen Ortstermin angeregt hat. Anneliese Kunkel könnte sich einen wöchentlichen Treff bei mitgebrachten Getränken und Brotzeit vorstellen, eine andere Leobendorferin wünscht sich einen Filmabend. Ein Pärchen aus der Nachbarschaft schlägt vor, den imposanten und beliebten Holzsalamander mit ähnlich nutzbaren Skulpturen zu ergänzen. Der Findling, der „schon immer“ dort liegt, erfreue sich bei Kindern gleichbleibender Beliebtheit. „Es wäre schön, wenn sich deren Eltern auch beschäftigen könnten“, bekräftigt Grünen-Schatzmeisterin Heike Haberl-Jani den Wunsch nach Ergänzungen.
Fixe Ergänzungen im Südteil des Platzes ließen weiterhin genügend Raum für Feste auf der restlichen Rasenfläche, stellt Andreas Spitzauer dazu fest. Bei einem solchen Treff bleiben kritische Exkurse ins Umfeld naturgemäß nicht aus. So werde der von der Sonnleiten und von Bewohnern aus Weidmoos vorwiegend genutzte „Kuhweg“ ins Dorfzentrum im Winter nicht geräumt und nicht gestreut. „Es wäre besser, die dortige Treppe im Winter zu sperren und stattdessen den Weg zu betreuen“, schlägt Manfred Spitzauer vor. Ein weiterer Kritikpunkt: Ein Gehen entlang der Kreisstraße, zum Beispiel mit Kinderwagen, sei wegen fehlendem Gehweg streckenweise lebensgefährlich. Darüber hinaus solle man über Geschwindigkeitsmessungen auch an anderen Stellen im Ort nachdenken.
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in der Dammhausstraße schätzt Michael Spitzauer auf etwa 45. Eltern von dort sind an den Grünen-Stadtrat herangetreten. Der zeigt sich ob deren Abwesenheit am dortigen Spielplatz etwas enttäuscht, denn er wünscht sich: „Gedanken und Vorschläge sollen von den Bürgern kommen.“ Immerhin finden sich drei Nachbarn spontan zum Gespräch ein. Spitzauer würdigt die „schöne Wohngegend“ und die „netten Leute“ unterschiedlicher Nationalitäten. Doch einige von ihnen stören sich an dem Basketballspiel auf der privaten Garageneinfahrt, wo auch an diesem Nachmittag drei junge Burschen gekonnt immer wieder einnetzen. Fünf aus dieser großen Truppe spielen inzwischen im Verein.
Gäbe es einen alternativen Platz für den Korb? Grünen-Stadtrat Franz Eder fragt die jungen Sportler, ob sie sich vorstellen könnten, dafür hinter zum Sportplatz am Wald zu radeln. Leander sagt ja zu einer solchen Alternative, eben weil sich Anwohner hier beschwerten. Bedenken wegen der relativ großen Entfernung zerstreut Stadtrat Erich Althammer: „Gerade in der Pubertät wollen sie doch weniger beaufsichtigt sein.“ Ein Vorschlag mit geringerer in Entfernung kommt aus dem Hintergrund: „Warum nicht am neuen geplanten Feuerwehrhaus?“ Michael Spitzauer kündigt zum Ende des Treffens an, er wolle weiter den Kontakt mit den Bürgern halten.