Erstellt von Edwin Hertlein | |   Kreisverband

Grüne kritisieren Erlebnisregion Berchtesgadener Land

Der Verein Erlebnisregion Berchtesgadener Land eV ist Gesellschafter in der BGLT GmbH. In ihm sind die Gemeinden im Norden des Landkreises organisiert. Aber was tut der Verein eigentlich, um den Tourismus zu fördern?

Nach Ansicht des Grünen-Kreisvorsitzenden Dr. Bernhard Zimmer hat sich der Verein „Erlebnisregion Berchtesgadener Land“ überlebt. Auf einem Treffen grüner Mandatsträger in Anger meinte Zimmer, der im Jahr 2001 gegründete Verein könne keinen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Tourismus im Berchtesgadener Land leisten. Wesentliche Ursache dafür sei ein „erhebliches organisatorisches Chaos“ in diesem Verein.

Die beiden Jahreshauptversammlungen im letzten Jahr hätten offenbart, dass dem Verein Führung und Kompetenz fehlten. So sei im Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 8.7.2016 weder ein Bericht des Vorstandes, noch des Geschäftsführers vermerkt. Auch fehle eine Anwesenheitsliste. Außerdem sei offenbar der Geschäftsführer selber mit der Kassenprüfung beauftragt worden. Es habe also in dieser Versammlung grobe formale vereinsrechtliche Fehler gegeben. Deshalb musste diese Versammlung am 13.12.2016 wiederholt werden. Aber auch hier seien den Verantwortlichen grobe formale Schnitzer unterlaufen. So habe im Kassenbericht eine Aussage über das Vereinsvermögen gefehlt. Immerhin, so Zimmer, setze der Verein jährlich eine Viertelmillion Euro an Steuergeldern um. Da würde er sich ein Mindestmaß an Korrektheit und Effizienz wünschen.

Außerdem solle der Verein im Rahmen des Markenprozesses die Interessen der Gemeinden des nördlichen Landkreises bei der Neuorganisation und Neuausrichtung der Tourismuswirtschaft im Landkreis verteten. Er hege erhebliche Zweifel, ob das dem Verein in seiner derzeitigen Verfassheit gelingen könne. Die stellvertetende Landrätin Elisabeth Hagenauer konnte Zimmer nur beipflichten. Sie habe monatelang von den Verantwortlichen ein Protokoll für die Sitzung im Juli angemahnt, bei der sie als Vertreterin des Landrates anwesend gewesen wäre. Zu der Sitzung im Dezember sei sie dann aber gar nicht erst eingeladen worden. Im Protokoll der Dezembersitzung sei dann vermerkt worden, sie sei entschuldigt. Auch Hagenauer glaubt nicht, dass der Verein Erlebnisregion Berchtesgadener Land noch das richtige Konstrukt ist, um die Interessen der nördlichen Landkreisgemeinden bei der Neuausrichtung der Torurismuswirtschaft im Landkreis zu vertreten.

Möglicherweise wären Dienstleistungsverträge, in denen sich die Gemeinden des nördlichen Landkreises einzelne Leistungen der neuen Tourismusorganisation einkauften, der bessere Weg.