|   Laufen

Bericht vom OV Grüne Laufen 16.06.05

Nach Begrüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder durch den Ortsvorsitzenden Georg Linner berichteten die beiden Stadträte Gerti Thoma und Franz Eder über den aktuellen Stand in Sachen Ortsumfahrung, insbesondere über die Trassenvorstellung durch das Straßenbauamt.

Sehr erfreut waren die Versammlungsteilnehmer darüber, dass sich die Stadt Laufen dem Antrag der Grünen folgend gegen eine Trassierung östlich der Bahn ausspricht. Dies wurde in der letzten Stradtratssitzung beschlossen und wird dem Straßenbauamt mit Abgabe des Forderungskatalogs mitgeteilt. Damit habe sich die Mehrheit der Stadträte doch noch dazu durchringen können, dem Straßenbauamt nicht vollständig freie Hand bei der Planung zu lassen, so Ortsvorsitzender Georg Linner.

Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich darüber, inwieweit der Bürgermeister die konstruktiven Vorschläge des Arbeitkreises Ortsumfahrung und damit der darin aktiven Bürger dem Straßenbauamt gegenüber vertrete. Wie den Reaktionen von Betroffenen zu entnehmen ist, herrscht die Meinung vor, dass die erarbeiteten Standpunkte durch das Stadtoberhaupt gegenüber dem Straßenbauamt eher schlecht oder gar nicht vertreten werden. Georg Linner meinte dazu, dies sei ein weiteres Beispiel dafür, wie die Spitze der Stadt mit engagierten Bürgern umgehe. Ob Generationen von Jugendbeiräten, Agenda 21 Arbeitskreise oder andere aktuelle Interessensgemeinschaften, alle dürften sich auf ihren „Spielwiesen“ austoben, doch die erarbeiteten, konstruktiven Vorschläge verschwinden entweder in den Schubläden der Verwaltung oder werden direkt abgelehnt. Dieser Umgang mit Bürgerbeteiligung ist sicher kein gutes Beispiel dafür, wie man Bürgerengagement fördern und der Politikverdrossenheit, zumindest auf kommunaler Ebene, entgegenwirken kann.

Stadtrat Franz Eder führte aus, dass hausgemachte Fehlentwicklungen in der Vergangenheit eine einigermaßen akzeptable Trassenfindung immens erschweren. Die Stadt betreibe nach wie vor keine langfristig vorausschauende Städteplanung. Äußeres Zeichen dafür sei laut Eder, dass zu Beginn der letzten Stadtratsperiode im Jahr 2002 gegen die Stimmen der Grünen Fraktion der Stadtentwicklungsausschuss abgeschafft worden sei. Unsere Argumentation war seit jeher, dies sei der wichtigste Ausschuss der Stadt, so Eder weiter. Da es in der Stadt Laufen keine vorausschauende Planung zur Stadtentwicklung gibt, stehen dem Straßenbauamt zur Trassenfindung nun alle Optionen offen. Es herrscht daher dringender Handlungsbedarf für Bürgermeister, Stadtrat und Verwaltung diese Hausaufgaben bis zur geforderten Stellungnahme über die Trassenfindung nachzuholen. Es sei erste Aufgabe des Stadtrats und des Bürgermeisters im Sinne seiner Bürger die Entwicklung voranzubringen.

Selbstverständlich, so Stadträtin Gerti Thoma, werden wir die von uns erarbeiteten Vorstellungen einbringen. Dies zeigte auch unser zweiter Antrag in der letzten Stadtratssitzung über die Erstellung eines Pflichtenkatalogs für die geplante Umgehungsstraße. Neben dem Hauptanliegen, den wachsenden LKW-Verkehr aufzunehmen, gebe es eine Vielzahl von wichtigen Punkten. Ganz weit oben auf unserer Liste steht der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor schädlichen Emissionen, sowie die Einbindung der Trasse in eine zukunftsträchtige Stadtentwicklung für kommende Generationen. Ein weiteres zentrales Argument ist für die beiden Grünen Stadträte die Anbindung der vorhandenen Gewerbegebiete Hauspoint und Moosham an die Umgehungsstraße. Eine effiziente Trasse muss darüber hinaus auch eine Entlastung der Ortsstraßen vom örtlichen Lkw-Verkehr bringen. Als Beispiel hierfür seien die Kiestransporte durch die Firma Kraller angeführt. Auch dürfe die Straßenführung der vorhandenen Infrastruktur des öffentlichen Bus- und Schienennahverkehrs nicht hinderlich sein.

Ferner müsse sie die Pendler aus Laufen und Leobendorf mit kurzer Anbindung aufnehmen und zusätzlichen innerstädtischen Verkehr vermeiden helfen. Des weiteren seien die allzu berechtigten Forderungen der Bürger von Letten zu berücksichtigen und die Sorgen der Menschen in Lepperding ernst zu nehmen. Außerdem müsse die Trasse so naturverträglich wie irgend möglich gebaut werden.

Jedem, der sich intensiv mit der Materie befasse, sei klar, dass es nahezu unmöglich ist, alle diese Ziele unter einen Hut zu bringen. Doch in der zukünftigen Arbeit müsse nach optimalen Verhältnissen für die Stadt Laufen gerungen werden. Wir brauchen nicht irgendeine Trasse, sondern eine Trasse die unseren Bürgern und der Stadtentwicklung dient, waren sich die Versammlungsteilnehmer einig.

Fordert die Abschaffung des Büchergeldes: Grünen-Kreisvorsitzender Franz Eder