Fraktionssprecher Hartmann zum Interview von Stadtrat Unterrainer anlässlich seines Aussscheidens

 

Die Heimatzeitung widmete in ihrer Samstagsausgabe unter Freilassing eine ganze Seite den Anfeindungen und teils völlig überzogenen Aussagen von alternden Herren mit kommunalpolitischen Frustrationen.

 

Eine Antwort auf die entscheidende Frage des Interviewers RGZ an Ludwig Unterrainer, "Aber mal ehrlich. Wirklich was bewegen konnten Sie nicht", blieb dieser schuldig, denn er hat keine positive Antwort geben können. Jahrelang nur laut schimpfen und andere beleidigen hält kaum ein vernünftiger Mensch gesundheitlich aus. Außerdem bringt es für die Gemeinschaft einer Stadt gar nichts. Weder im Sozialen noch im Politischen.

 

Zum Lokschuppen sagte Unterrainer, dass er aus seiner Gegnerschaft dazu "keine Hehl machte", weil er die Mehrheit der CSU vertrat. Die ganze Wahrheit ist, dass er den mit Hias Kreuzeder eingeleiteten Bürgerentscheid gegen den Ankauf des Lokschuppens im Dezember 2002 gegen meine engageierte Gruppe "Pro Lokschuppen" verlor. Die Unwahrheit ist, dass der Bürgermeister damals in der Öffentlichkeit für den Lokschuppen geworben hätte.

 

Wir waren eine kleine Truppe, ganz auf uns allein gestellt. Unterstützung fanden wir nur in München beim Deutschen Museum. Ansonsten hatten wohl alle Angst etwas falsch zu machen. Die Aussagen zum AWO Standort sind auch nur halbe, aber zudem verdrehte Wahrheiten. Beim Thema Schallschutz-Bebauung an der Reichenhaller Strasse das gleiche Konzept. Halbe Wahrheiten, aber zusätzlich eigene Aussagen als Postulat. Der Stadtrat lehnte eben die Bebauung dort nicht grundsätzlich ab, sondern wollte dies nicht zu Aichers Maximalvorstellungen annehmen. Stadtrat und Verwaltung übersprang hier mehr Hürden als Aicher. Das Gemeinwohl wurde letztlich höher bewertet.

 

RGZ stellte gegenüber Unterrainer fest: "Was Sie sagen ist bitterböse." So funktioniert aber Kommunalpolitik nicht. Man muss verstehen lernen, dass nur Mehrheiten im Stadtrat etwas beschließen und verändern können. Wenn ich als Bürger oder gewählter Stadtrat positiven Einfluss auf  die Entwicklung meiner Stadt nehmen will, brauch ich dazu politische Überzeugungsarbeit, Kompromissfähigkeit, Ausdauer und schließlich die Mehrheiten in der Abstimmung. So z.B. bei Pro Lokschuppen, gegen den Globus-Baumarkt, für den Linksabbieger am Salzburger Platz in die Hauptstrasse, gegen TTIP für die kommunale Selbstversorgung, für den Hermann-Ober-Platz, etc.

 

Ich wünsche Ludwig Unterrainer die Fähigkeit Loslassen zu können und Abstand zu nehmen.

Seine Gesundheit wird es ihm danken.

 

 

Wolfgang Hartmann, Fraktionssprecher Grüne Bürgerliste

Sebastianigasse 1, Freilassing