Erstellt von Bernhard Zimmer | |   Kreisverband

Freilassing Bahnsteig: Endstation

Für Menschen mit Handicap, schwerem Gepäck oder Familien mit Kinderwagen ist am Bahnsteig in Freilassing vor den Treppen „Endstation“. Für MdB Dieter Janecek, routinierter Bahnkunde, keine neue Erfahrung, aber wieder ein Grund anzupacken.

Gemeinsam mit Stadtrat Wolfgang Hartmann halfen sie der „Dame mit Rollator“ beim Wechsel des Gleises und schon waren sie mitten drin im Thema: Verkehrspolitik.

Das tägliche Mühsal vieler Zugfahrer ist ein Ergebnis veralteter Verkehrspolitik, falscher Prioritätensetzung und jahrzehntelanger Diskussion. Der Zugang zu den Gleisen in Freilassing ist eine Zumutung, aber nun kommen sie, die Ausbaupläne.

40 Millionen soll der Umbau kosten, dann wird der barrierefreie Bahnhof feierlich eröffnet werden und der Verkehrsminister wird sich auf die Schultern klopfen. Werden die derzeitigen Pläne allerdings umgesetzt, dann wird die Mehrheit der Freilassinger*innen staunen, denn der Bahnhof Freilassing wird einseitig nur von Süden barrierefrei. Wer von der Stadtseite kommt, muss quasi „mit der Kirche um’s Dorf ziehen“ um barrierefrei auf den Bahnsteig zu gelangen. „Das klingt nach Schildbürgerstreich“ kommentiert Janecek die Pläne und sichert den Grünen Mandatsträger*innen vor Ort seine Unterstützung zu, diese unsägliche Planung doch noch zu ändern und einen barrierefreien Zugang zu den  Gleisen von beiden Seiten der Stadt zu erwirken.

Nachhaltige Entwicklung sei seit Jahrzehnten Grüne Kernkompetenz. Nach der Energiewende sei es dringend geboten auch eine Wende in der Verkehrspolitik einzuläuten, waren sich Stadtrat Hartmann und MdB Janecek einig. In Berlin müssen die Weichen anders gestellt werden, denn gerade unter Verkehrsminister Dr. Ramsauer sind hinsichtlich der Weichenstellungen im Schienenverkehr große Versäumnisse gemacht worden. Wolfgang Hartmann berichtete dem Berliner Gast von seinen Bemühungen zumindest einen Stundentakt auf der Bahnstrecke von Freilassing in den Rupertiwinkel zu erreichen. Ohne viel Aufwand sei es heute schon möglich einen Zug nach Fridolfing anzubieten. Vielen Pendlern könnte so die tägliche Fahrt mit dem Auto erspart werden, so der Stadtrat. Selbstverständlich brauchen wir auch mehr Haltestellen an der Strecke.

„Das Wissen und Engagement der Ortskundigen“ sei unerlässlich in der Verkehrspolitik findet Dieter Janecek, denn sie könnten am Besten die Problemzonen benennen.

Österreich hat seine Hausaufgaben längst gemacht und das dritte Gleis von Salzburg bis zur Grenzbrücke fertig gestellt. Stadtrat Hartmann erläuterte dem Gast die Funktion des neuen S-Bahnsteiges, der für wenige Züge der S 2 am Tag mit einer gehörigen Summe finanziert werden musste. Unverständnis herrschte auch bei den Teilnehmer*innen des Stadtrundganges über den Baufortschritt bei den Lärmschutzwänden. Seit Monaten klaffen nun Lücken in dem Bauwerk, die anscheinend nicht so einfach geschlossen werden können. Als Folge der schleppenden Bauweise Konnte  auch der Kreisverkehr vor der Bahnunterführung nicht fertig gestellt werden, was wiederum zu Verkehrsbehinderungen in der Stadt führe. Letztendlich sei aber der Ausbau des dritten Gleises,  sowie die Ertüchtigung der Bahnstrecke Salzburg München  und Freilassing – Mühldorf für die angestrebte Verkehrswende unerlässlich und habe auch den Vorteil, dass der Lärmschutz für die Anlieger verbessert werde.

„Wir Grünen sind es ja gewohnt dicke Bretter zu bohren“

bemerkt Janecek und versicherte den örtlichen Mandatsträger*innen sie bei ihren Bemühungen bestmöglich zu unterstützen.

Stadträtin Edeltraud Rilling sowie Kreisrat und Landtagskandidat Dr. Bernhard Zimmer stellen im Rahmen der Veranstaltung "Gesunder Garten – Freilassing summt" auch die Initiative "Rupertiwinkel summt" vor.
MdB Dieter Janecek und Stadtrat Wolfgang Hartmann tatkräftig im Einsatz am Bahnhof in Freilassing