Erstellt von Kaspar Müller | |   Freilassing

Freilassing klimafit machen

„Freilassing klimafit“ ist die zentrale Wahlkampfbotschaft von Bündnis 90/Die Grünen und Bürgerliste Freilassing für die Stadtratswahl am 15. März.

 

In einer Podiumsdiskussion im Rathaussaal diskutierten die Stadtratskandidatinnen und Stadtratskandidaten mit Bürgermeisterkandidaten Markus Hiebl und Landratskandidat Dr. Bartl Wimmer über die zukünftige Entwicklung von Freilassing. 

 

Für die KandidatInnenvorstellung hatte sich das Wahlkampfteam etwas Besonderes einfallen lassen: 

An zehn ausgewählten Orten stellten sich die ersten zehn BewerberInnen der gemeinsamen Liste und ihre Positionen in einem Video vor. Damit waren auch schon die ersten Themen gesetzt: Wie können die verschiedenen Verkehrsarten vernetzt und der ÖPNV gestärkt werden? Wie können Grün- und Erholungsflächen ökologisch und attraktiv gestaltet werden? Wie können die Innenstadt und der Bahnhof samt Umfeld aufgewertet werden? Ulrike Schweiger präsentierte die übrigen KandidatInnen und betonte, dass das Team von Bündnis 90/Die Grünen und Bürgerliste bunt gemischt sei und viele Kompetenzen vereine. Das Wichtigste aber sei, dass alle mit Herzblut und großem Engagement einen Beitrag zur Weiterentwicklung Freilassings leisten wollten. 

 

Die anschließende Diskussion mit Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl moderierte Grünen-Kreisvorsitzender Dr. Bernhard Zimmer. Er wollte als Erstes wissen, wie Freilassing klimafit werden könne. Magdalena Wimmer erläuterte, dass sowohl die Reduktion des Ausstoßes klimaschädlicher Gase, wie auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel nötig seien. Der sommerlichen Überhitzung könne durch Kaltluftschneisen und mehr Bäume entgegengewirkt werden. „Mehr Grün“ ist das Motto der Landschaftsplanerin Stefanie Riehl. Sie möchte mehr grüne Oasen in Freilassing nach dem Vorbild des Mozartplatzes als Lebens-und  Begegnungsort für Mensch und Natur schaffen. Konkret schlug sie einen Quartierspark im Sonnenfeld vor. Die Bebauung im Sonnenfeld sollte als Pilotprojekt „Innovativer Wohnungsbau“ geplant werden, forderte Architekt Kaspar Müller. Außerdem sollten hier zentrumsnah preiswerte Mietwohnungen entstehen. Edeltraud Rilling machte sich für die Reaktivierung brachliegender Industrieflächen stark. Das „Recycling“ solcher Flächen sei der Neuausweisung im Außenbereich vorzuziehen. Weiters wolle die Stadträtin eine klare Haltung gegen RECHTS zeigen, leben doch in Freilassing Menschen aus 86 Nationen friedlich zusammen. Und das muss auch so bleiben. Kristof Schneider stellte die Vorzüge des Krankenhauses Freilassing heraus. Eine wohnortnahe Versorgung biete viele Vorteile. Das gelte für beide Stationen, Innere wie Psychiatrie. Lukas Maushammer hat selbst viel Zeit im Werk 71 verbracht und will sich um die bestmögliche Lösung zur Schaffung eines neuen attraktiven Jugendzentrums kümmern. Hierfür ist aus seiner Sicht die Einbeziehung der Jugendlichen über das Jugendforum sinnvoll. Ein wichtiger Veranstaltungsort für Vereine soll nach dem Willen von Simon Tradler die renovierungsbedürftige Montagehalle in der Lokwelt werden. Für ein Bürgerhaus im Zentrum sprachen sich alle Teilnehmer der Diskussionsrunde aus. Ein solches Bürgerhaus könne auch die Innenstadt beleben. Sitzmöglichkeiten unter Bäumen als Treffpunkte ohne Konsumzwang sahen die beiden Stadträte 

 

Wolfgang Hartmann und Willi Schneider als weitere geeignete Möglichkeit zur Belebung der Innenstadt an. Ein weiteres wichtiges Thema an diesem Abend, auch in der Diskussionsrunde mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, war das Thema Verkehr. Ferdinand von Tüllenburg ist passionierter Radfahrer, der Bau von Radwegen an allen Hauptverkehrsachsen ist für ihn besonders wichtig. Zudem wären Radschnellwege, zum Beispiel auch über eine Brücke parallel zur Eisenbahnbrücke über die Salzach, anzustreben. Spitzenkandidat Wolfgang Hartmann forderte im ganzen Stadtgebiet mehr Sicherheit für Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Fahrradfahrer und Kinder auf dem Schulweg. Außerdem setzte er sich für einen barrierefreien Zugang von der Innenstadt zu den Gleisen ein. Damit die Stadt hierfür die nötige finanzielle Unterstützung seitens des Freistaates bekommt, hat Stefanie Riehl eine Petition beim Bayerischen Landtag eingereicht. 

 

Nach der Vorstellung der Schwerpunkte des Wahlprogramms von Bündnis 90/Die Grünen und Bürgerliste skizzierte der unabhängige Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl seine Ideen für die Zukunft Freilassings. Konkret schwebt dem früheren Bauamtsleiter der Stadt Freilassing eine stärkere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei den Planungsprozessen vor. Er will leistbaren Wohnraum, begrünte Dächer und Fassaden, barrierefreie Straßen und das Blindenleitsystem vervollständigen. Auch für Hiebl ist der Bahnhof als Dreh- und Angelpunkt für den öffentlichen Nahverkehr und den Fernverkehr ein wichtiger Bestandteil der Stadt, dessen Umbau endlich angegangen werden müsse. Außerdem setzt sich der von Bündnis 90/Die Grünen, Bürgerliste, Pro Freilassing und der SPD unterstützte Bürgermeisterkandidat für mehr Unterstützung der Vereine ein, die er als sozialen Klebstoff für das Gemeinwesen sieht. 

 

Zum Schluss erläuterte Grünen-Landratskandidat Dr. Bartl Wimmer seine Sicht der Dinge auf die Kreispolitik. Vor allem drei zentrale Themen müssen nach Meinung des erfolgreichen Unternehmers mit jahrzehntelanger kommunalpolitischer Erfahrung angegangen werden: Klimaschutz, Mobilität und Wohnen. Für alle diese Bereiche lägen die Konzepte zur Umsetzung längst vor. Diese müssten nur endlich Schritt für Schritt umgesetzt werden. Wimmer plädierte für eine Kultur des Handelns. Auch brauche es den Mut, Fehler zuzulassen. Wer handelt, mache Fehler. Man sollte aber aus diesen Fehlern lernen. Das Landratsamt will Wimmer von einer Behörde in ein Dienstleistungszentrum für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises umgestalten.

Von links: Kaspar Müller, Landratskandidat Bartl Wimmer, Edeltraud Rilling, Elisabeth Hagenauer, Stefanie Riehl, Wilhelm Schneider, Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl, Lukas Maushammer, Uli Schweiger, Ferdinand von Tüllenburg, Simon Tradler, Magdalena Wimmer, Wolfgang Hartmann
Das Klima will die junge Generation nicht mehr vernachlässigt wissen. Von Links: Magdalena Wimmer, die Jüngste der Stadtratsliste mit dem Moderator des Abends, Kreisvorsitzender Dr. Bernhard Zimmer und Simon Tradler.
Von links: Landratskandidat Dr. Bartl Wimmer, Edeltraud Rilling, Elisabeth Hagenauer, Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl, Wolfgang Hartmann, Kaspar Müller, Stefanie Riehl und Ferdinand Teisinger von Tüllenburg