Erstellt von Kaspar Müller | |   Freilassing

Freilassing "fit für die Zukunft" machen

Einer Einladung der Ortsgruppe der Grünen/Bürgerliste folgend kam der überparteiliche Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl mit den Grünen zu einem Gespräch zusammen. Dass sich dieser als Brückenbauer sieht und nach der kommenden Wahl im Stadtrat eine fraktionsübergreifende Arbeitsweise und Gesprächskultur etablieren will, wurde von den Hörern begrüßt. Als mit der Verwaltung vertrauter Fachmann in den Bereichen „Bauen und Stadtentwicklung“ will er verstärkt auf Arbeit an der Sache/Sacharbeit setzen.

In der künftigen Stadtratsarbeit sollen in Zukunft die Lösungen mehr nach objektiven Kriterien als an der Parteimeinung orientiert entwickelt werden. Markus Hiebl regt an,  Referenten aus dem Kreis der Stadträte wieder einzuführen, die einerseits direkten Kontakt mit der Bevölkerung herstellen andererseits einzelne Sachthemen vertieft aufarbeiten.

 Markus Hiebl kündigt an, er wolle Freilassing „fit für die Zukunft“ machen, dabei sei es elementar die Stadt für alle Bevölkerungskreise und alle Altersstufen attraktiv weiterzuentwickeln.

Offene Türen bei seinen Grünen Zuhörern rannte Markus Hiebl mit der Ankündigung ein,  junge Menschen, die ja wie „Fridays for future“ zeige durchaus nicht unpolitisch seien, über ein Jugendparlament bzw. einen Jugendausschuss in die Stadtpolitik aktiv einzubinden.

Auf der inhaltlichen Ebene sieht er insbesondere das zügige Voranbringen des Flächennutzungsplanes als wichtig um den Aufgaben der kommenden Jahre gerecht werden zu können.

Nur mit einem soliden Werkzeug könne die Entwicklung der Stadt vorangetrieben werden. Es sei nicht verständlich – so die Meinung von Teilnehmern der Versammlung,  dass dieser, obwohl auch im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes im Jahr 2012 gefordert – noch immer nicht beauftragt sei.  Jede Entwicklung der Stadt in baulicher, wirtschaftlicher und infrastruktureller Sicht müsse aus heutiger Sicht Umweltschutz und Klimaschutz berücksichtigen.

Über das Instrument der Bebauungs- und Grünordnungspläne könne die Stadt diese Belange berücksichtigen. So würden über Parkanlagen und Begrünung auch Stadtklima und Artenvielfalt günstig beeinflusst. Speziell im Stadtzentrum, das aktuell wenig Grün aufweise und daher im Sommer auch zu stärkerer Aufheizung neige, müsse dies bei neuen Projekten verstärkt berücksichtigt werden.

Grundsätzlich, so Hiebl, gelte bei neuen Projekten:  Qualität vor Quantität, die Maßstäblichkeit müsse gewahrt bleiben. Es gelte im Zuge von Quartiersentwicklungen für unterschiedliche Nutzerkreise (vom gehobenen Wohnungseigentum bis zur geförderten Mietwohnung) Angebote zu machen.

Im öffentlichen Raum müsse auf die Schaffung von Bereichen mit Aufenthaltsqualität mit konsumfreien Zonen und Begrünung geachtet werden, so sei z.B. bei der Entwicklung des Sonnenfeldes ein Park auch im Blick auf das jetzt an der Münchner Straße entstehende Altenheim zwingend erforderlich. Der barrierefreie Ausbau des öffentlichen Raums im Zuge von Umbaumaßnahmen sei aus seiner Sicht sehr wichtig um der immer größeren Zahl an mobilitätseingeschränkten Menschen in der alternden Gesellschaft gerecht zu werden.

Neue Fahrradwege durch die gesamte Stadt (z.B. Nord-Süd) aber insbesondere auch entlang der Straßen die den Bahnhof erschließen hält Markus Hiebl für wichtig, da dieser als wichtiger Knoten des öffentlichen Verkehrs im Berchtesgadener Land in Zukunft mit Sicherheit an Bedeutung gewinne. Insgesamt sei es wichtig verschiedene Verkehrsformen bei dem Ausbau des Straßennetzes angemessen zu berücksichtigen.

Bei der anschließenden Fragerunde wurden zum Thema Verkehr auch wichtige Themen der Grünen wie Carsharing, Schnellradweg, Mobilitätszentrum, Radwegbrücke nach Salzburg, diskutiert.

Die Bedeutung auch der Achse Salzburger Bahnhof bis Freilassinger Bahnhof für die Region BGL-Salzburg betonte der Grüne Kreisvorsitzende Dr. Bernhard Zimmer. Freilassing als Oberzentrum  und Verkehrsknotenpunkt müsse künftig verstärkt zentrale Aufgaben wahrnehmen. Der Ortsvorsitzende Kaspar Müller bedankte sich bei M. Hiebl und fasste aus seiner Sicht zusammen, dass sich hinsichtlich der Ideen für die künftige Gestaltung Freilassings große Schnittmengen ablesen ließen. Sobald im Herbst ein konkretes Wahlprogramm des Bürgermeisterkandidaten vorliege werde man dieses nochmals diskutieren und darüber abstimmen.

von links nach rechts: Kaspar Müller, Ortsvorsitzender Bündnis90/die Grünen und Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl