Den Alltag über Generationen denken

Senioren, Frauen, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen müssen deutlich mehr Berücksichtigung finden bei öffentlichen Planungen. Dies äußert sich nicht nur in barrierefreien öffentlichen Gebäuden, sondern auch in Fußwegen, die problemlos mit Kinderwagen und Rollator zu benutzen sind, und in Ampel-Grünphasen, die auch langsameren Mitbürgern das sichere Überqueren der Straße ermöglichen.

In Sachen Inklusion sehen wir dringenden Nachholbedarf sowohl an den Schulen als auch in unseren heimischen Betrieben. Hier ist wesentlich mehr Aufklärungsarbeit notwendig! Entsprechende Förderprogramme staatlicherseits bestehen, sie müssen nur in Anspruch genommen werden.

Hier leben und wachsen

Unser bestehendes breites Angebot an Pflege- und Rehaeinrichtungen sehen wir als Chance für die Weiterentwicklung und Schaffung eines hochqualifizierten Pflegenetzwerks mit deutlicher Aufwertung des Pflegeberufs, womit dieser auch für die hier lebenden Menschen attraktiver wird.

Den Ausbau der Kinderpflege und -betreuung und eine gute vorschulische Bildung halten wir für ganz besonders wichtig. Dafür wollen wir mehr Geld für mehr Lehrer*Innen, für kleinere Klassen und bessere, individuelle Förderung aufwenden. Wir setzen uns ein für die Schule vor Ort, in der Kinder in gewohnter Umgebung am besten und sichersten betreut werden. Die Schließungen von kleinen Grundschulen und von Teilhauptschulen gehen zu Lasten der Kinder.

Büchergeld und Studiengebühren lehnen wir ab. Bildung ist Ländersache. Ein reicher Staat wie  Bayern sollte jedem Kind, unabhängig vom sozialen Status und unabhängig vom Geldbeutel der Eltern, die bestmögliche Bildung bieten.

Die Zentralisierung der Geburtshilfe mit einer großen, geburtshilflichen Abteilung von über 2.000 Geburten hat nachweislich zu einem deutlichen Qualitätsverlust geführt. Wir wollen uns dafür einsetzen, von Hebammen geleitete Einrichtungen und Möglichkeiten der außerklinischen Geburt wieder zurück „vor Ort“ zu bringen und zwar mit kommunaler Unterstützung.

Jede Frau in unserem Landkreis sollte hier selbst entscheiden dürfen und können, wo und wie ihr Kind zur Welt kommen soll.

Ausbildung und Arbeit

Die Feinmechanik im Tal, die Schnitzschule als einzigartige Ausbildungsstätte und die holzverarbeitende Kunst haben ein großes Potential zur Entwicklung neuer, zukunftsweisender und ressourcen-sensibler Techniken und Produktionsformen. Dies gilt auch für die zunehmende Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben, die auf ökologischen Anbau umstellen, wieder alte Sorten kultivieren und ihre Produkte regional vermarkten.

Wir wollen all diese Ansätze nach Kräften unterstützen, unter anderem in Form von kooperativen und grenzüberschreitenden Projekten mit Hochschulen, Ausbildungsstätten und „best-practice“-Modellen aus anderen Regionen.

Wir setzen uns dafür ein, regelmäßige Innovationsmessen für Handwerk und Landwirtschaft abzuhalten, um die überregionale Vernetzung und Austausch zu stärken.

Verantwortung im Umgang mit der Natur

„Rettet die Bienen!“ war ein Auftakt! Jetzt gilt es den Weg weiterzugehen und zwar gemeinsam. Letztlich haben wir alle das gleiche Ziel und sitzen im selben Boot. Ohne Arten- und Umweltschutz entziehen wir uns unwiederbringlich unsere Lebensgrundlage.

Die vielmals nur noch auf Förderungen und Subventionen reduzierte Agrarpolitik möchten wir mit den ansässigen Landwirten diskutieren und gemeinsam nach zukunftsfähigen und verträglichen Lösungen suchen. Nur so kann es gelingen, die Erfordernisse bei Natur-, Klima und Artenschutz umzusetzen.

Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, dass unsere Landwirte endlich anständig für ihre Arbeit und ihren Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt entlohnt werden.

Fortschritt und Wachstum

Wir DIE GRÜNEN wollen Fortschritt und Wachstum. Umweltverträglich, nachhaltig, zukunftsorientiert. Wir müssen JETZT FÜR MORGEN handeln und zwar mit vielen Verbündeten. Wir wollen lebendige Orte und Gemeinden, deren Bewohner Verantwortung tragen und deren Besucher Wertschätzung und Bewusstsein erleben. Wohnen, Arbeiten, Ausbildung, Mobilität sind Grundbedürfnisse und kein Luxus.

Wohnen muss bezahlbar bleiben

Unser Wohnungsbedarf bezieht sich auf die Menschen, die hier leben und arbeiten. Für bezahlbaren Wohnraum müssen kommunale Wohnbauwerke ebenso wie neue, nachhaltige Wohnbaukonzepte noch deutlich mehr als bisher unterstützt und gefördert werden.

Dabei stehen wir klar für Verdichtung vor Neuausweisung.

Unsere gewachsene Natur- und Kulturlandschaft, die den Reiz unseres Talkessels ausmacht, muss erhalten und geschützt werden.

Ein klares NEIN zu Bodenspekulationen

Wo Wohnungsnot besteht, sehen wir DIE GRÜNEN keinen Platz für weitere Bettenhochburgen, noch dazu ohne begleitende Wohnraumplanung für das erforderliche Personal.

Auch lehnen wir jegliche Form von Spekulationen mit Grund und Boden entschieden ab.

Den Bestand an Zweitwohnungen, welche die meiste Zeit des Jahres leer stehen, sehen wir – ebenso wie die zunehmende Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen – sehr kritisch.

Ortskerne stärken

Gewachsene und belebte Ortskerne bilden das Rückrat gesunder Gemeinden. Sie stehen im Zentrum des gesellschaftlichen Miteinanders.

Damit sie diese Aufgabe nachhaltig erfüllen können, fördern wir dort ein reichhaltiges Dienstleistungsangebot und eine wohnortnahe Einzelhandelsstruktur in Verbindung mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und qualitativ hochwertigen Angeboten.

Eine fußgängergerechte Gestaltung mit hohem Aufenthaltswert steigert die Attraktivität sehr deutlich. Autos müssen in den Ortskernen in die zweite Reihe gerückt werden.

Mit abwechslungsreichen Veranstaltungen, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, können für Einheimische wie für Touristen die richtigen Akzente gesetzt werden.

Mobilität der Zukunft

Wir opfern unsere Flächen nicht mehr für weitere Parkplätze!

Wir fordern den schnellen Ausbau eines attraktiven und bezahlbaren öffentlichen Nahverkehrs, der die Bedürfnisse der Berchtesgadener Bürger*innen und unserer Gäste ernst nimmt! Dazu gehört der Ausbau des bestehenden Bus- und Rufbusnetzes ergänzt mit neuen Formaten wie Carsharing und Verleihstationen für (Elektro-)Fahrräder.

Unsere ÖPNV-Angebote müssen grenz- und landkreisübergreifend an den Salzburger Verkehrsverbund angeschlossen werden.

Zur Attraktivität der Nutzung gehören zwingend eine leistungsfähige und einfach zu bedienende Smartphone-App sowie eine übersichtliche Onlineplattform.

Am Schluss bleibt der Müll

RECEYCELN und KOMPOSTIEREN statt verbrennen, REPARIEREN statt wegwerfen!

All dies ersetzt aber nicht die zwingende Notwendigkeit, Müll zu VERMEIDEN.

Jeder einzelne steht hier in der Verantwortung! Weitestgehend verpackungsfreies Einkaufen muss möglich werden. Wir können durch unser Nachfrage- und Konsumverhalten das Angebot bestimmen – je mehr mitmachen, desto schneller werden unsere Forderungen umgesetzt.