Erstellt von Bernhard Zimmer | |   Berchtesgadener Tal

Verwendung heimische Rohstoffe fördern

Die Nutzung und die Verarbeitung heimischer Rohstoffe war schon in der Vergangenheit der Schlüssel zum Erfolg. Das Salz brachte Wohlstand und wirtschaftlichen Erfolg in die Region und eng verbunden mit dem Salz ist auch die heimische Holzwirtschaft zu sehen.

Die Nutzung und die Verarbeitung heimischer Rohstoffe war schon in der Vergangenheit der Schlüssel zum Erfolg. Das Salz brachte Wohlstand und wirtschaftlichen Erfolg in die Region und eng verbunden mit dem Salz ist auch die heimische Holzwirtschaft zu sehen.Jetzt ist die damals in Zusammenhang mit der Salinenwirtschaft erfolgte Holznutzung sicherlich kein besonders gelungenes Beispiel wie eine naturnahe und nachhaltige Forstwirtschaft aussehen könnte und noch heute sind die Spuren in den wäldern deutlich sichtbar.

Trotzdem ist das Holz nach wie vor unser mengenmäßig wichtigster nachwachsender Rohstoff, der eben auch im Einklang mit der Natur genutzt und verwendet werden kann. 300 Jahre diskutiert, erforscht, entwickelt und arbeitet die heimische Forstwirtschaft am System der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die nur funktioniert mit der Natur und niemals gegen die Natur. Mit der Einführung der Nutzung fossiler Energieträger sank der Nutzungsdruck auf die Wälder als Lieferant für den Energieträger Holz und die stoffliche Nutzung des Holzes als Bau- und Konstruktionsmaterial, als Material für den Möbelbau und die Papierindustrie traten in den Vordergrund.

Eine Reihe von kleinen Sägewerken, teilweise seit Jahrhunderten in Familienbesitz zeugen von dieser Entwicklung. Die Strukturen haben sich dramatisch verändert, die Industrialisierung hat auch vor der Holzwirtschaft nicht halt gemacht und ähnlich wie die Landwirtschaft laufen wir Gefahr den dezentral und in der Region wachsenden Rohstoff zentral und globalisiert zu verwerten. Die Vielfalt der heimischen Holzarten, die Vielfalt der gewachsenen Holzqualitäten und die regionalen Besonderheiten drohen verloren zu gehen, wenn die kleinen Sägewerke in der Region aufgeben müssen. Den Besuch im Sägewerk Dieterich in der Ramsau nahmen die Kreisgrünen zum Anlass über die veränderten Rahmenbedingungen zu diskutieren. „Politiker sprechen gerne von der Stärkung der regionalen Betriebe, aber wenn dann wieder einmal „sibirische Lärche“ für ein kommunales Bauvorhaben ausgeschrieben wird, könnte man verzweifeln“ erläuterte Inhaber Franz Dieterich beispielhaft die Situation. Eine klare Antwort auf die Frage, was denn die Kommunalpolitik tun könnte um die heimischen Betriebe zu fördern. Sollen die heimischen Betriebe überleben, muss wieder mehr auf die Qualität und den Wert regionaler Wertschöpfungsketten geachtet werden. Seit 1691 schneidet die „Waltmühle“, die als Mühle schon seit 1466 existiert, heimisches Holz für die heimische Bauwirtschaft, aber wie lange noch? Schwierige Zeiten, um in der Ramsau ein Sägewerk zu betreiben, denn mit der Ausweisung des Nationalparks ist ein wichtiges Versorgungsgebiet weggefallen, das Einzugsgebiet zur Rohstoffversorgung musste erweitert werden. Die Holzversorgung ist aber nicht das größte Problem, sondern die geringe Wertschätzung der heimischen Produkte bei Ausschreibungen. Noch sind mehr als 10 Mitarbeiter, alle gut ausgebildete Facharbeiter nicht nur beschäftigt sondern verfügen über das Wissen und das handwerkliche Können den heimischen Rohstoff zu verarbeiten. Dieterich ist auch Mitglied im Verein Qualitätsholz aus dem Chiemgau & Berchtesgadener Land, einer Initiative zur Förderung der heimischen Holzwirtschaft. „Für Holz und den Holzbau sprechen an sich schon viele gute Argumente, wenn wir es dann noch schaffen mehr mit heimischem Holz zu bauen, dann wäre das regionale Wirtschaftsförderung aus eigener Kraft“ fasst Forstwissenschaftler Dr. Bernhard Zimmer die Ergebnisse zahlreicher Studien zusammen. Kleine, angepasste Strukturen haben über Jahrhunderte unsere einmalige Kulturlandschaft entstehen lassen und das Sägewerk in der Ramsau ein wunderbares Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften in der Region. Auf die Klimabilanz kann sich sehen lassen, denn der Energiebedarf der Mühle basiert seit ihrer Gründung auf der Nutzung der Wasserkraft. Die Besichtigung des modernisierten Wasserkraftwerkes bildete den Abschluss der Besichtigung.

Grüne im Berchtesgadener Land setzen sich für die heimische Holzwirtschaft ein