Nach der Entlastung des bisherigen Vorstandes erfolgte kürzlich im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Gasthof Rostalm die Wahl des neuen Vorstandes. Michael Widmann bedankte sich im Namen des neuen Vorstandes beim alten Vorstand für die geleistete Arbeit der letzten Jahre und für das entgegengebrachte Vertrauen.
Widmann betonte die Wichtigkeit der Grünen als ökologisch-pragmatische politische Kraft in unserer von Natur und Tourismus geprägten Region und machte dies am Beispiel des geplanten weiteren Ausbau des Ski- und Snowboardzentrums am Götschen deutlich.
Vor zehn Jahren wäre der kürzlich im Berchtesgadener Anzeiger erschienene Leserbrief von Bürgermeister Toni Altkofer und Helmut Weinbuch einer von vielen gewesen. Zwischen-zeitlich gibt es aber keinen seriösen Wissenschaftler mehr auf diesem Planeten, der die Klimaveränderung bzw. –erwärmung in Frage stellt. Aus einer (Zitat) „scheinbar“ wissenschaftlichen Beweisführung ist eine „gesicherte“ wissenschaftliche Erkenntnis geworden. Insofern sind derartige Meinungsäußerungen selten geworden. Die Klimaveränderung in Frage zu stellen und weitere großflächige Rodungen im Bergwald am Götschen zu rechtfertigen , nur weil es für unsere Region keine „ernst zu nehmende Untersuchungen“ und „keine konkreten Belege und Analysen“ zu den Klimaveränderungen gibt, ist in keiner Weise nachvollziehbar. Für die Kommunen in den Alpen und deren Politiker geht es darum, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu handeln. Wer Wintertourismus auf Wintersport, und Wintersport wiederum nur auf Skifahren und Snowboarden reduziert, kann für sich nicht zukunftsorientiertes Handeln in Anspruch nehmen. Solche Politiker werden der Entwicklung genauso hinterherlaufen, wie die Jäger dem Bären.
Für Widmann ist es schon erstaunlich, wie in Bischofswiesen das Rad der Zeit zurückgedreht wird und einzelne Sportfunktionäre offensichtlich wieder mehr politisches Gewicht bekommen, als die gewählten Kommunalpolitiker selbst. Wo nach der letzten Kommunalwahl die touristischen Maßnahmen vor allem mit dem Langlauf- und Wanderzentrum Aschauerweiher in Bahnen gelenkt wurden, die im wesentlichen von allen politischen Kräften mitgetragen wurden und entsprechend erfolgreich sind, geht der anachronistische Ausbau des Götschen weiter. Es bleibt abzuwarten, wie die Bischofswieser Wähler dies bei der nächsten Kommunalwahl honorieren, so Widmann.
Durch die zusätzliche Wahl einer Jugendreferentin will der neue Vorstand auch ein Zeichen gegen die zunehmende Politikverdrossenheit bei Jugendlichen setzen. Sabine Wimmer kündigte in diesem Zusammenhang eine Podiumsdiskussion an, bei der Fachleute aus Schulen, Behörden und der Wirtschaft über das Thema Jugendarbeitslosigkeit diskutieren.