Kruis betreibt als selbstständige Unternehmerin seit 1990 die von ihren Eltern übernommene Pension. Das Haus mit insgesamt 16 Betten hat sie im Jahr 2000 konsequent auf biologische, vegetarische und vegane Küche umgestellt. Kruis war als Hotelfachfrau 12 Jahre unter anderem in der Funktion als Empfangschefin im Hotel Kempinski in Frankfurt und in einem Hotel in Südengland tätig. Zwei Jahre lang arbeitete sie als Marketingassistentin für die Kurdirektion in Berchtesgaden. Zudem war sie Reiseleiterin im ehemaligen Yugoslawien. Aufgrund ihrer beruflichen Erfahrungen bringt sie natürlich viel Knowhow im Bereich Tourismus mit.
Aus ihrer Sicht ist das geplante Großhotel am Königssee kritisch zu bewerten. Ein Hotel dieser Größe und Konzeption passe nicht ins Berchtesgadener Tal. Zudem gebe es viele ungelöste Fragen, etwa in Bezug auf die Verkehrserschließung und die Unterbringung der künftigen Beschäftigten. Sie wolle sich daher dafür einsetzen, dass das Projekt in seiner jetzigen Form nicht zur Realisierung komme.
In Sachen Tourismus sieht Kruis auch noch in Bezug auf die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure „deutlich Luft nach oben“. Die Verantwortlichen in der BGLT müssten den Vermietern mehr zuhören. Außerdem müsse sich die BGLT als Dienstleister für die einzelnen Tourismusbetriebe verstehen. Die Zusammenarbeit unter den Touristinfos müsse verbessert werden, ebenso die Kommunikation. Aber auch zwischen TRBK, BGLT, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und den Touristikern müssten Kommunikation und Kooperation verbessert werden. Weiter führte Kruis aus, dass aus ihrer Sicht die Politik generell immer von der Zukunft her betrachtet gestaltet werden müsse. Enkeltauglichkeit sei hier das geeignete Stichwort. Des weiteren sollte in der Politik mehr miteinander statt übereinander geredet werden. Konkret wünscht sie sich für Schönau mehr ökologische Inseln statt Beton und Asphalt. Negativbeispiel sei ihrer Meinung nach die Gestaltung des Rathausvorplatzes samt Alpinum.