Erstellt von Michael Widmann | |   Berchtesgadener Tal

Grüne in allen Gemeinderäten

Mandate in den Parlamenten aller fünf Gemeinden des südlichen Landkreises zu erringen ist das Ziel des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen im Berchtesgadener Tal für die Kommunalwahl 2008.

Bei einer kürzlich stattgefundenen Vorstandssitzung war man sich einig, dass das grüne Potential vor allem in den Gemeinden Ramsau und Marktschellenberg besser ausgenutzt werden soll. Man wolle deswegen die Arbeiten zur Listenaufstellung frühzeitig beginnen.

 

Angesichts des dramatischen Klimawandels wollen die Grünen im Berchtesgadener Tal verstärkt ökologische Themen in den Mittelpunkt der politischen Arbeit stellen und fordern eine stärkere Berücksichtigung der Klimaänderung in der Tourismusplanung. Die wirtschaftlichen Risiken von Investitionen in den klassischen Wintersport sind einem Großteil der hiesigen Kommunalpolitiker immer noch nicht bewusst. Dagegen herrscht ein generelles Misstrauen dem Naturschutz gegenüber. Das Angebot und die Vermarktung alternativer Wintersportangebote ist unzureichend. Es gilt, die Kooperation zwischen Tourismus und Naturschutz deutlich zu verbessern.

 

Die Grünen wollen dabei rein wirtschaftliche Themen nicht aus den Augen verlieren und werden z.B. in Kürze eine Initiative starten, an deren Ende der Rückkauf des Hofbräuhauses Berchtesgaden durch eine Bürger-Aktiengesellschaft steht.

 

Marktgemeinderat Dr. Bartl Wimmer wusste hinsichtlich der derzeitigen Gerüchteküche um die Bebauung des Ganghoferfeldes in der Engedey zu berichten, dass es hierzu bereits Gespräche zwischen dem Bischofswieser Bürgermeister Anton Altkofer und dem Chef des Wohnbauwerkes Berchtesgaden, Fritz Hanke gegeben hat. Offensichtlich sollen wesentliche Teile des bislang landwirtschaftlich genutzten Ganghoferfeldes in ein Wohngebiet umgewidmet und bebaut werden. Ortsvorsitzender Michael Widmann erinnerte in diesem Zusammenhang an die Vorgänge um den Verkauf des Geländes der ehemaligen Reichskanzlei in der Stanggaß vor ein paar Jahren. Damals wollte die Gemeinde Bischofswiesen vom Bund dort Bauland billig erwerben und mit dem anschließenden Verkaufserlös den Haushalt sanieren. Dieses Vorhaben ist aufgrund der offensichtlichen Spekulationsabsichten gescheitert. Nachdem die Gemeinde Bischofswiesen neben privaten Eigentümern ebenfalls Grund am Ganghoferfeld besitzt, befürchtet Widmann wiederum Spekulationsabsichten zugunsten Dritter und des Bischofswieser Haushaltes. Die Umwandlung von landwirtschaftlicher Fläche in Bauland ohne konkreten Bedarf hält Widmann für einen unverantwortlichen Ausverkauf der Heimat.

 

Letztes Thema der Vorstandsitzung war das derzeitige Theater bei der CSU, an dem deutlich wird, wie „ehrlich“ man in dieser Partei nicht nur mit der Wählern, sondern auch mit sich selbst umgeht. Widmann machte an dem Thema Tanktourismus deutlich, wie schnell bei der CSU nicht nur Personen, sondern auch Positionen fallengelassen werden, wenn sie nicht mehr opportun sind. Wo Dr. Peter Ramsauer, vulgo die heilige Johanna der Tankstellen, jahrelang öffentlichkeitswirksam für billiges Benzin und gegen die Ökosteuer gekämpft hat, hört man nichts mehr von ihm zu diesem Thema. Er hat an maßgeblicher Stelle an der Erhöhung der Mehrwertsteuer mitgewirkt und sitzt jetzt ebenfalls im Boot der „Benzinverteuerer“. Das macht offensichtlich sprachlos.