Erstellt von Basti | |   Kreisverband

Es droht ein Jahr der Großbaustellen

Kürzlich trafen sich die Grünen des Talkessels zu ihrer Ortsversammlung im Kuckucksnest, um aktuelle Entwicklungen auf Ortsebene zu diskutieren. Dabei standen unter anderem die Baumaßnahmen am Jenner und die Entwicklung bei den Kehlsteinwegen im Mittelpunkt.

So hat die Ortsgruppe die vom Bund Naturschutz geführten Verhandlungen um einen Kompromiss beim Umfang des Jennerumbaus begleitet. Dabei konnten erhebliche Verbesserungen auf allen Streckenabschnitten erreicht werden, das was dennoch an Baumaßnahmen übrig bleibe werde jedoch so manchen Bürger erschrecken. Obwohl die Grünen grundsätzlich einen Erhalt der Jennerbahn und den gefundenen jetzigen Kompromiss positiv beurteilten, ist dieser jetzige schigerechte massive Ausbau für ca. 47 Mio. € nach Ansicht der Grünen völlig überzogen. Nur weil man die schlimmsten Auswüchse verhindern konnte, ist der jetzige Ausbauumfang noch lange nicht positiv zu sehen, so Ortsvorsitzender Jakob Palm. Wir stehen zum Kompromiss, aber nur in dem Sinne, dass wir auf weitere Rechtsmittel gegen den Ausbau verzichtet haben, politisch halten wir den massiven Ausbau weiter für falsch, bestätigte auch Bartl Wimmer seine kritische Sicht auf die jetzigen Planungen. Aus Sicht der Gemeinde Schönau am Königssee stelle sich die Lage nochmals kritischer dar. Man habe sich völlig in die Abhängigkeit der Mehrheitsgesellschafter der Jennerbahn begeben, die durchaus ihre eigenen Interessen vertreten würden. Dabei seien Überraschungen in finanzieller Sicht, aber auch im Bauablauf fast schon programmiert zeigten sich die Grünen überzeugt. Dabei kündigte Gemeinderat Luca Guselli an, dass er sich dafür einsetzen werde, dass endlich, wie von der Gemeindeordnung vorgesehen, in Nichtöffentlichkeit getroffene Beschlüsse nach Wegfall des Geheimhaltungsgrundes veröffentlicht werden müssten. Dabei werde so manche negative Überraschung zu Tage kommen, zeigte sich Guscelli überzeugt.

Während vom Jenner " nur " circa 7000 t Bauschutt abtransportiert werden sollten, könne man bei den Kehlsteinwegen mit der sechsfachen Menge rechnen. Auf die Obersalzberger kommen also, vermutlich alles in diesem Jahr, weit über tausend Schwerlasttransporte per LKW zu. Bartl Wimmer konnte von einer grundsätzlich positiven Atmosphäre beim überparteilichen, runden Tisch zu den Kehlsteinwegen berichten. So wären insbesondere der Leiter der Staatsforsten Martin Neumeyer als auch Landrat Georg Grabner den Argumenten der " Kehlsteinfreunde" durchaus offen gegenüber gestanden. Wenn man jetzt dennoch mit großer Spannung und erheblichen Befürchtungen die Detailplanungen erwarte, die demnächst vorgestellt werden sollten, liege das mehr an den Gutachten und der doch erkennbaren Gleichgültigkeit des örtlichen Forstes an den über 80 Jahre alten Bauwerken am Kehlstein. Die Grünen kündigten an, eine neuerliche überparteiliche Informationsveranstaltung im Bräustüberl am 30. März zu unterstützen, bei der aus erster Hand sowohl über die Ergebnisse des letzten Runden Tisches informiert, als auch das weitere Vorgehen abgestimmt werden soll.

Mit einem Ausblick auf die nahenden Bundestagswahlen und einem kurzen Bericht über ein kürzliches Treffen mit den Salzburger Grünen, die über einen überaus erfolgreichen Wahlkampf für einen grünen Bundespräsidenten berichten konnten, beendete Kreisvorsitzender Bernhard Zimmer die Veranstaltung, nicht ohne auf die arbeitsreichen Wochen , die vor Orts- und Kreisgrünen lägen, hinzuweisen. Er bedankte sich nochmals ausdrücklich für die intensive Arbeit des Ortsverbandes in Sachen Jenner und Kehlstein, die naturgemäß weniger im Licht der Öffentlichkeit stattgefunden hätten, nichts desto trotz extrem wichtig und arbeitsintensiv waren.