|   Berchtesgadener Tal

Bischofswieser Grüne wollen mehr

Bei ihrem grünen Bürgerstammtisch im Gasthaus Brenner Bräu wurde klar, die Grünen wollen mehr Transparenz und eine umfassende und frühzeitige Bürgerbeteiligung, mehr schnelle Internetanschlüsse, mehr Bahnhaltepunkte, mehr Erneuerbare Energien und noch vieles mehr. Und nicht zuletzt mehr Grüne Gemeinderätinnen und Gemeinderäte.

Bischofswiesen hat zwölf Millionen Euro Schulden. Für den Spitzenkandidaten der Bischofswieser Grünen, Michael Sturm ist das die Obergrenze: „Aus Verantwortungsbewusstsein für die kommenden Generationen darf der Schuldenstand der Gemeinde nicht noch mehr steigen. Der Gemeindehaushalt muss so verändert werden, dass es zukünftig kein strukturelles Haushaltsdefizit mehr gibt und im nächsten Schritt die Schulden abgebaut werden. Darum muss jede Investition auf den Prüfstand der ökonomischen und ökologischen Vernunft.“ Ein Gewerbesteuerverbund und eine Zusammenlegung der Trinkwasser- sowie Abwasserversorgung der Talkesselgemeinden würden dem Haushalt in Bischofwiesen zu Gute kommen.

„Wir müssen sparsam und bewusst mit den uns vererbten, unbebauten Flächen umgehen. Den für unsere einheimischen Familien benötigten Wohnbedarf wollen wir zuerst durch Verdichtung der Bebauung erreichen“, sagt die Gemeinde- und Kreisratskandidatin der Grünen, Marlies Moderegger. Eine professionelle Städtebauplanung ist in Bischofswiesen genauso wichtig, wie die Förderung von natürlich erzeugten Lebensmittel und ihre Vermarktung. Marlies Moderegger betont: „Große Discounter, die in allen Gemeinden unsinnigerweise immer wieder genehmigt werden, tragen zum Aussterben der Innenbereiche bei, garantiert aber nicht zur regionalen Vermarktung. Noch haben wir Bäcker, Metzger und kleinere Läden in Bischofswiesen!“

Um ortsansässige Unternehmen zu unterstützen und Bischofswiesen als Wirtschaftsstandort zu stärken, muss das Internet unbedingt schneller werden. Sylvian Schmidt, ebenfalls Gemeinderatskandidat und Mitglied der Grünen Jugend des Berchtesgadener Tals ist der Meinung: „Der bisherige Ausbaustand in Bischofswiesen und den Gewerbegebieten Stangenwald und Pfaffenfeld kann für die Grünen nur der Anfang sein, weitere Ausbaustufen des Hochleistung-Internets sind nötig.“

Ebenso wichtig ist der Ausbau der Verkehrsanbindung. „Eine Bahn ohne Haltepunkte schöpft ihr mögliches Potential nicht aus und ist nicht kundenfreundlich“, so Franz Sturm, Grüner Gemeinderatskandidat. Die Bischofswieser Grünen sind der Ansicht, dass es für die Bahnstrecke, die durch die Gemeinde führt, es neben der Haltestelle am Bahnhof noch drei weitere Stationen geben muss: Uhlmühle, Winkl Siedlung und Hallthurm. Für Pendler, die mit der Bahn fahren, würden diese Haltepunkte eine wesentliche Erleichterung darstellen.

Andreas Hüser bemerkte: „Die Sonne und der Wind stellen uns keine Rechnung.“ Auf Gemeindeebene muss dringend ein Energiekonzept erstellt werden, das unter anderem einen kompetenten Ansprechpartner bezüglich erneuerbarer Energien für Bürgerinnen und Bürger vorsieht. Die Dächer der Schule und des Aschauerweiherbades bieten sich aus Sicht der Grünen zum Beispiel für Bürgersolarkraftwerke an.

Das Vorhaben beim ehemaligen Hotel Geiger unterstützen die Grünen, werden es aber kritisch begleiten. „Und so wichtig vier- und fünf Sterne Hotels sind, das echte Rückgrat des Tourismus im Berchtesgadener Tal sind die vielen Kleinvermieter mit ihrem persönlichen Einsatz. Denn bei einem Wellness Urlaub in einem Sterne Hotel ist der Ort an dem man ist nur nachrangig, im Gegensatz zum Urlaub beim persönlich bekannten Vermieter; den gibt es nur im Berchtesgadener Tal“, stellte Karl Heinz Enderle fest.

Landratskandidat der Grünen, Dr. Bartl Wimmer hat die Bischofswieser Bürgerinnen und Bürger über die Problematik der Biotonne im Berchtesgadener Land aufgeklärt. „Alle Parteien im Kreistag, außer den Grünen haben gegen eine Einführung der Biotonne gestimmt. Da im Landkreis Traunstein, die Biotonne eingeführt wird, wird bei uns der Preis für die Müllentsorgung steigen." Kosten sparen könne man bei der Müllsammlung, wenn diese kreisweit und nicht gemeindeweit organisiert wird, so Wimmer.

Bischofswieser Grüne wollen mehr Informationen und Ziele?

Eingerahmt von den beiden scheidenden Stadträten (von links) Elisabeth Hagenauer, die für ihren engagierten Einsatz im Wahlkampf ebenfalls geehrten Mitstreiter Wolfgang Fieweger, Kaspar Müller, Maria Fleischer-Lackner, Ilse Fegg, die neuen Stadträte Edeltraud Rilling, Willi Schneider, Wolfgang Hartmann, sowie Eugen Tites und Ernst Wohlschlager
Grüne Spitzenkandidaten präsentieren sich in Bischofswiesen