Erstellt von Bernhard Zimmer | |   Bad Reichenhall

Landesgartenschau Bad Reichenhall ?

Wer die Berichte zur Bewerbung der Stadt Bad Reichenhall für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2022 aufmerksam verfolgt, bekommt den Eindruck, dass es vor allem um die Ziele des Max Aicher geht.

Die Stadt Bad Reichenhall hat sich um die Landesgartenschau 2022 beworben. Die Idee sich zu bewerben wurde vom Unternehmer Max Aicher an die Stadt herangetragen und die Stadt hat den Auftrag an ein, in punkto Landesgartenschau, erfahrenes Planungsbüro in Berlin vergeben. Plancontext hat in der Vergangenheit sowohl in Neu-Ulm, in Bayreuth und in Bamberg erfolgreiche Ausstellungskonzepte entwickelt. Die Zeit ein tragfähiges Bewerbungskonzept zu entwickeln war knapp, weil die Landesgartenschau 2022 ja bereits zum zweiten Mal ausgeschrieben werden musste. Traunstein hat nach verlorenem Bürgerentscheid zurückziehen müssen. Aufgrund der drängenden Zeit war klar, dass nur wenige Kommunen das Wagnis eingehen und eine Bewerbung abgeben würden.

Der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen mbH war auch klar, dass die Zeit zur Planung und Vorbereitung einer Landesgartenschau sehr knapp bemessen ist und man sich entschlossen ausnahmsweise für 2022 auch Bewerbungen für eine sogenannte „kleine Gartenschau“ zuzulassen. Diese gibt es eigentlich immer nur in ungeraden Jahren. 2017 übrigens in Pfaffenhofen an der Ilm.

Ideengeber und Motor der LaGa in Bad Reichenhall, der Aicher Max hält davon nichts, denn „warum soll ich mich um eine kleine Schau bewerben, wenn eine Große möglich ist“ war seine Antwort auf meine Frage an ihn.

Das von den Planern dem Stadtrat vorgelegte und letztlich eingereichte Bewerbungskonzept orientiert sich auch deutlich mehr an den Zielen des Aicher Max (Auentunnel, Predigtstuhl) als an den Zielen einer Landesgartenschau, wie sie von der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen mbH vorgegeben sind. Im Stadtrat war man sich nicht einig, ob eine Landesgartenschau 2022 zu schaffen sei. Am Ende gab es sogar einen fraktionsübergreifenden Antrag, die Stadt solle sich für 2026 bewerben. Das wollte Max Aicher nicht und weil es am Ende immer auch um viel Geld und finanzielles Risiko für die Kommune geht, warf er den Köder „Ausfallbürgschaft“ aus. Das brachte die Wende mit dem Ergebnis: Sondersitzung des Stadtrates am Samstag, den 14.01.2017, Mehrheitsbeschluss mit vier Gegenstimmen und am Sonntag ging die Bewerbung per Bote nach München, weil die Bewerbungsfrist am 15.01.2017 endete.

Dem Einen oder Anderen mag an diesem Wochenende ein Lied von Fredl Fesl in den Sinn gekommen sein, das Fussballlied in dem es am Ende heißt:

 

„für Geld das kann man Vieles kaufen, auch Leute, die dem Ball nach laufen“

 

Natürlich, am Ende geht es immer auch ums Geld, aber wo war eigentlich der Anfang? Wo und wann hat denn die inhaltliche Diskussion um das Ausstellungskonzept von „plancontext“ stattgefunden?

Was steht denn drin im Bewerbungskonzept? Ist der Auentunnel nun Bestandteil der Bewerbung oder nicht? Was ist denn geplant am Predigtstuhl? Wie sieht denn das Verkehrskonzept aus?

„Egal wo wir waren, überall haben die Jurymitglieder viele Fragen gestellt und waren sehr interessiert“ wird der OB Dr. Lackner im Bericht zum Besuch der Gartenbau-Jury zitiert. Das ist klar, denn es sind noch so wahnsinnig viele Fragen offen. Wer sie stellt, der ist derzeit allerdings ein „Neinsager“.

Infostand der Grünen/ Bürgerliste