Erstellt von Hannes Höfer | |   Laufen

Weniger Fläche, mehr Fernsehen

Grüne werben für Unterschriften zu zwei Aktionen

Um die die anstehende Bundestagswahl ging es am Laufener Marienplatz gar nicht. Nein, Laufens Grüne warben um Unterstützung für zwei Anliegen. Zum Einen für ein Volksbegehren gegen den hohen Flächenverbrauch in Bayern unter dem Titel „Betonflut eindämmen“ und zum Zweiten für einen Empfang von ORF 2 im bayerischen Grenzraum.

„Es ist der regionale Fernsehsender“, sagt Franz Eder über ORF 2. Besonders beliebt sei die Sendung „Salzburg heute“. Dieser Sender ist jedoch seit 20. April 2017 über Antenne auf bayerischer Seite nicht mehr zu empfangen. „Salzburg ist doch unser Oberzentrum“, bekräftigt Georg Linner, und Gerti Thoma fügt hinzu: „Ein Stück Gemeinsamkeit geht verloren.“ Es betreffe nicht nur die bayerischen Bürger, sondern auch die hier lebenden Österreicher. Verschärfen wird sich die Situation ab 2019, wenn die freie HD-Ausstrahlung über Kabel ebenfalls eingestellt wird. 

„Keiner tut was“, hält Eder den Verantwortlichen in der EuRegio beiderseits der Salzach vor, deshalb starteten die Grünen diese Unterschriftenaktion. „Die Bereitschaft ist wirklich hoch“, stellt er fest, „bislang hat fast jeder Angesprochene unterschrieben.“ Auch die Grünen im Salzburger Landtag unterstützen diese Aktion.

Über 13 Hektar Boden werden täglich in Bayern überbaut, was etwa der Fläche von 18 Fußballfeldern entspricht. Die Grünen, die ÖDP und die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) wollen diesen Wert bis zum Jahr 2020 auf fünf Hektar begrenzen. 25.000 Unterschriften wollen sie dafür bis Jahresende sammeln, um das Volksbegehren „Damit Bayern Heimat bleibt – Betonflut eindämmen“ auf den Weg zu bringen. Von der Position des Gemeindetages, die Kommunen allein sollten darüber entscheiden, hält Eder wenig: „Das wird nicht funktionieren, es wird den Flächenfraß nicht bremsen.“ Der Stadt- und Kreisrat weist zum wiederholten Male darauf hin, dass der Gewerbeflächenzweckverband des Landkreises in zehn Jahren keine einzige entsprechend nutzbare Fläche zustande gebracht hat. Positiv zu werten sei der Ansatz der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und des Landkreises, sich bei Gewerbeansiedlungen auf hochwertige Arbeitsplätze zu konzentrieren.

Grund und Boden sei wohl immer noch zu billig, meint Erich Althammer, andernfalls würde man eher in die Höhe bauen, anstatt eingeschossig riesige Flächen zu versiegeln. „Auch die Parkplätze auf der grünen Wiese kosten offenbar nichts.“ Innerstädtisch dagegen müssten vielfach teure Stellplatzablösen bezahlt werden.

Diesmal kein Wahlkampf: Laufens Grüne werben am Marienplatz um Unterschriften gegen den hohen Flächenverbrauch und für einen Empfang von ORF 2 auf bayerischer Seite. Von links: Herbert Fial, Georg Linner, Erich Althammer, Gerti Thoma und Franz Eder. Foto: Hannes Höfer