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Spitzauer will Tierheim mehr unterstützen

Grüner Bürgermeisterkandidat wirbt für Fundtierpauschale in Höhe von einem Euro

(aus Südostbayerische Rundschau vom 11.1.2020

Laufen. Die Diskussion darüber, wie hoch die Fundtierpauschale in Laufen sein sollte, hat den Wahlkampf erreicht: Wie die Grünen in einer Presseaussendung berichten, hat Bürgermeisterkandidat Michael Spitzauer das Freilassinger Tierheim besucht. Dieses hatte von den Träger-Kommunen – neben Laufen und Freilassing auch Teisendorf, Ainring und Saaldorf-Surheim – eine Fundtierpauschale von künftig einem Euro statt bisher 50 Cent gefordert (wir berichteten). Als Kompromiss standen am Ende 75 Cent, die nun die fünf Orte pro Einwohner bereitstellen. Das deckt nach eigenen Angaben aber bei weitem nicht den Finanzaufwand des Tierheims, das deshalb auf Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen ist.

Spitzauer verspricht sich als Bürgermeister dafür einzusetzen, dass das Tierheim den geforderten Euro bekommt. "Selbstverständlich müssen wir die Fundtierpauschale erhöhen", äußert sich der Grünen-Spitzenkandidat nach dem Infobesuch gegenüber der Heimatzeitung. Er meint: "Der geforderte Betrag wäre angesichts all der Aufgaben, die das Tierheim erfüllt, angemessen und würde in der Summe die Stadt auch nicht überfordern. Wenn Aufgaben verlagert werden, wie in diesem Fall an Tierheime, müssen diese zu 100 Prozent in ihrer Arbeit unterstützt und mit den notwendigen Mitteln ausgestattet werden." Die Grünen verweisen bei dieser Gelegenheit auf Traunstein, wo die Fundtierpauschale bei einem Euro liegt, und auf Bad Reichenhall, wo sie 1,20 Euro beträgt.

Rund 150 Fundtiere pro Jahr

Wie vielfältig die Aufgaben des Tierheims tatsächlich sind, darüber hatte sich Spitzauer vor Ort bei Tierheim-Leiterin Christine von Hake informiert. Laut ihr werden im Freilassinger Tierheim im Jahr 140 bis 150 Fundtiere abgegeben. Rund 80 davon sind Katzen, die auch am kostenintensivsten seien. Bei den Hunden habe sich die Situation in den vergangenen Jahren hingegen verbessert. Denn da die meisten inzwischen gechipt seien, würden nicht mehr so viele ausgesetzt.

Neben dem Aussetzen von Tieren halten die Tierheim-Mitarbeiter vor allem die mangelnde Kastration von Katzen für eines der größten Probleme. Vor allem auf Bauernhöfen gebe es viele unkastrierte Katzen, die sich dann unkontrolliert vermehren und verwildern. Das Tierheim würde sich daher eine Kastrationspflicht wünschen, die allerdings nur das Landratsamt und nur gebietsweise aussprechen kann. Da eine solche nicht in Sicht ist, organisiert das Tierheim bisher mehrere Kastrationsaktionen auf eigene Kosten, die die Verantwortlichen allerdings als "Kampf gegen Windmühlen" bezeichnen.

Auch gegenüber den beteiligten Kommunen führte das Tierheim die Kastrationsaktionen als Argument an, weshalb aus seiner Sicht eine Fundtierpauschale von einem Euro nötig wäre. Doch weil die Katzen-Kastration – anders als die Versorgung von Fundtieren – keine kommunale Pflichtaufgabe ist, zog dieses Argument nicht.

Ob es unter einem Bürgermeister Spitzauer eine volle oder zumindest teilweise Übernahme der Kastrationskosten – immerhin 50 bis 100 Euro pro Tier – geben würde, da wollte sich der Kandidat gegenüber der Heimatzeitung allerdings noch nicht festlegen. Er verweist neben der finanziellen Frage auf den noch nicht feststehenden Rückhalt, den ein solches Ansinnen im neu gewählten Stadtrat hätte. − red/jag

Auf den Hund gekommen: Laufens Grüner Bürgermeisterkandidat Michael Spitzauer informierte sich bei der Freilassinger Tierheim-Leiterin Christine von Hake. Foto: Grüne
Foto: Grüne
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