Erstellt von Edeltraud Rilling | |   Freilassing

Reden wir über Kunst

... so der Titel der Veranstaltung der Grünen/Bürgerliste Freilassing in der Galerie im Alten Feuerwehrhaus in Freilassing

 

Kunstschaffende, darunter drei Kulturpreisträger der Stadt,  interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von SPD und Pro Freilassing waren zu der kleinen Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung von Edmund Rilling in der Galerie im Alten Feuerwehrhaus am Hermann-Ober-Platz in Freilassing gekommen, um die Aussagen und Visionen vom Landratskandidaten der Grünen, Dr. Bartl Wimmer und dem unabhängigen Bürgermeisterkandidaten Markus Hiebl zu hören.

 

Edeltraud Rilling, Ortsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen begrüßte die zahlreichen Zuhörer und ging kurz auf die Erfolge ein, die auf Anträge der Grünen/Bürgerliste zurückgehen. So zum Beispiel habe der bis dahin namenlose Platz vor dem Alten Feuerwehrhaus den Namen des weit über die Grenzen von Freilassing hinaus bekannten Künstlers Hermann Ober erhalten.  Zusätzlich entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Freilassing eine Broschüre über dessen verwirklichte „Kunst am Bau“, die noch allgegenwärtig ist, so zum Beispiel in der Bahnhofshalle, im Krankenhaus, in der Evangelischen Kirche, der Berufsschule und an vielen öffentlichen und privaten Gebäuden, um nur einige zu nennen.Als aktuelles Beispiel von Kunst am Bau wird im April der Skulpturenweg am Badylon eingeweiht, an dem jährlich wechselnde Skulpturen von Künstlern aus der Region präsentiert werden. Auch dies ein Antrag der Grünen/Bürgerliste, der vom Stadtrat angenommen wurde.

 

Nach einer kurzen künstlerischen Darbietung  von Schauspieler Werner Friedl, bestens bekannt als langjähriges Ensemblemitglied des Salzburger Landestheaters moderierte Stadtrat Willi Schneider die Fragerunde, jedoch erst, nachdem er den Begriff „Kultur“ erläuterte, nämlich, dass sie im weitesten Sinne alles bezeichnet, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt – im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Da an diesem Abend nicht das gesamte Spektrum (Brauchtum, Tradition, Musik, Literatur usw. )behandelt werden  könne, wolle man „nur“ die Darstellende Kunst in den Mittelpunkt stellen. 

 

Und schon wollte der Moderator vom Landratskandidaten dessen Vorstellungen und Visionen für Darstellende oder Bildende Kunst im Landkreis hören, was sich der Landkreis dies kosten lassen würde, wo und wie gefördert werden könne, wo er Defizite sehe und welche Lösungen er sich vorstellen könnte, wenn er Landrat sei. Dass die Reichenhaller Philharmonie den Löwenanteil an Förderung erhalte, ist bekannt und richtig. Damit sind bereits 90% Fördermittel vergeben. Eine Unterstützung und Förderung des kulturellen Lebens könnten von Sponsoren übernommen werden. Geld ist vorhanden, Objekte, hinter denen ausgereifte und nachvollziehbare Konzepte stehen müssten, würden leichter umsetzbar sein als mit Geldern der öffentlichen Hand. Als Landrat, aber auch als Bürgermeister müsse man selbstverständlich den Mut zur Umsetzung haben. Kunst braucht nicht gefällig oder immer schön sein, sie müsse zum Nachdenken anregen, könne oft auch aufregen. Auf jeden Fall sollte sie Diskussionen fördern und nicht gleichgültig hingenommen werden.  Dr. Bartl Wimmer berichtete auch über seinen Kulturhof, der auch die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens fördern solle. Dass dies nötig ist, müsse man in Freilassing bitter erfahren. Das Wirtshaussterben ziehe neben dem Wegfall von Räumen für Veranstaltungen, auch den Verlust der Geselligkeit und des kulturellen Lebens in der Stadt nach sich.

 

Der unabhängige Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl beobachtet dies auch mit Sorge. Deshalb unterstütze er den überparteilichen Antrag auf die Renovierung der Montagehalle, einem denkmalgeschützten Juwel, welches diese Aufgaben erfüllen könnte. Dass dies sehr viel Geld und Zeit bedeute, wäre klar. Aber angehen müsse man dies. Und mit einem Sponsor wäre die Sache noch einfacher. Ein weiteres Anliegen von Markus Hiebl sei die Einsetzung von Referenten. So unter anderem auch für Kultur/ Brauchtum. Selbstverständlich müsse dieser mit Kompetenzen und finanziell ausgestattet werden und als Bindeglied zwischen den Ansprechpartnern von Kultur und Rathaus dienen. Ein in Abständen vorgelegter Sachstands/Tätigkeitsbericht gegenüber dem Stadtrat verstehe sich von selbst.

 

Dass neben dem Skulpturenweg auch in der Innenstadt Kunst gegenwärtig sein sollte, ist ein Anliegen von Markus Hiebl. So könne auf dem Hermann-Ober-Platz eine Skulptur stehen. Auch die „Junge Kunst“ dürfe nicht vergessen werden. So könnten Flächen zur Verfügung gestellt werden, auf denen junge Künstler ihre Graffitis legal anbringen und so mit Farbe manch unansehnliches Bauwerk bunter und schöner machen. An diesem Abend wurde deutlich, dass es auf diesem Gebiet Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

 

Nach einer interessanten Diskussion mit dem Publikum bedankte sich die Ortsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen für das große Interesse und wünschte einen guten Heimweg. Natürlich nicht, ohne die Besucher zur Veranstaltung am 18. Februar 2020 einzuladen. An diesem Abend werden sich die Kandidaten von Bündnis 90 Die Grünen/Bürgerliste im Rathaussaal persönlich vorstellen. 

v.l.n.r. Links angeschnitten Stadtratskandidatin Stefanie Riehl, stehend Stadträtin und Stadtratskandidatin Edeltraud Rilling, Landratskandidat Dr. Bartl Wimmer, Bürgermeisterkandidat Markus Hiebl, Stadtrat und Stadtratskandidat Willi Schneider, und Schauspieler Werner Friedl