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Laufener und Oberndorfer Grüne mit Ideen für Fahrgemeinschaften

Trotz des Nadelöhrs der Altstadt finden es viele Oberndorfer leichter auf der B 20 nach Salzburg zu fahren als auf der österreichischen Seite der Salzach. Aus dem Oberndorfer – Laufener Raum pendeln jeden Arbeitstag etwa 5000 Leute per Auto in die Regionalmetropole. In der Laufener Altstadt, von der Länderbrücke bis zur Einmündung in die B 20, beim oberen Stadttor, ist die Situation durch Lärm und Staus schier unerträglich.

 

Besonders zu den Stoßzeiten Früh und nachmittags steigt die Feinstaub Belastung bis an die erlaubte Obergrenze und manchmal auch darüber. Vielleicht ganz logisch sind es die Grünen in den Stadträten beiderseits der Salzach die in dieser Situation Abhilfe schaffen wollen. Sie haben auch schon einige Ideen parat, die wenigstens eine Erleichterung versprechen.

Kürzlich traf sich deshalb Franz Eder, Stadtrat in Laufen und Kreisvorsitzender der Grünen mit den Oberndorfer Stadträten Michael Mayer und Dr. Patrick Weihs, sowie der Salzburger Landtagsabgeordneten der Grünen aus Eugendorf, Dr. Heidi Reiter, bei der Länderbrücke um ihre Ideen einigen Pressevertretern darzulegen. Einstimmig plädierten die Volksvertreter dabei für eine verstärkte Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Besonders auf der bayerischen Seite wird dieser aber nur wenig akzeptiert. Ein weiteres Mittel, um die Situation in den Griff zu bekommen, wären Fahrgemeinschaften. Diese dürften aber keinesfalls als Ersatz der öffentlichen Verkehrsmittel angesehen werden oder diese gar verdrängen wollen.

Nichtsdestoweniger, meinten die Grünen aus den Stadträten, seien Fahrgemeinschaften andernorts schon ein probates Mittel um eine Verringerung des Verkehrsaufkommens zu erzielen. Wie Untersuchungen in Salzburg gezeigt hätten, sagte die Abgeordnete Heidi Reiter, säßen nur in jedem fünften Pendlerfahrzeug mehr als eine Person. Dies ergebe im Durchschnitt 1,2 Personen pro Fahrzeug. Schon wenn dieser Durchschnitt auf 1,5 Personen pro Fahrzeug erhöht werden könnte, würde der Pendlerverkehr um ein Viertel reduziert Es wäre aber nicht nur das Verkehrsaufkommen das dadurch verringert würde, auch die Fahrtkosten der Pendler würden sich vermindern. Es wurde errechnet dass ein Pendler der 100 Mal im Jahr in einer Zweierfahrgemeinschaft fahren würde dadurch etwa 750 Euro einsparen könnte.

Auch darüber, wie diese Fahrgemeinschaften zustande kommen und organisiert werden könnten haben sich die Grünen schon Gedanken gemacht. Besonders attraktiv erscheinen dabei die Möglichkeiten von Internet und Handys. Wie Franz Eder erläuterte existiere schon eine passende Software für solche Situationen. Sie heißt „Moveco“ und wird bereits in 649 Kommunen in Deutschland angewandt. Die Software erlaubt eine ideale Anpassung der Streckenführung von Fahrgemeinschaften und der Zugriff auf die Internet Homepage kann auch per SMS von Handys aus erfolgen.

Die Kosten für diese Internet Plattform halten sich im Rahmen. Es fallen eine einmalige Einrichtungsgebühr von etwa 750 Euro an, sowie eine jährliche Dienstleistungspauschale, die je nach Aufwand und Größe etwa 1500 bis 2000 Euro beträgt. Diese Kosten würden durch einen geringeren Aufwand für Straßensanierung und Reparaturen leicht wettgemacht, meinen die Grünen, denn durch die Fahrgemeinschaften könnte ein geringeres Verkehrsaufkommen realisiert werden. Ganz zu schweigen vom geringeren Ausstoß von Klimakillergasen und anderen Belastungen für Mensch und Natur, die durch den exzessiven Verkehr entstehen.

Die Abgeordnete Heidi Reiter meinte es könnten zusätzliche Anreize, „Zuckerl“, wie sie diese nannte, geschaffen werden sich Fahrgemeinschaften anzuschließen indem verbilligte Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln für einen Teil des Weges offeriert, oder spezielle Parkplätze für Fahrzeuge von Fahrgemeinschaften ausgewiesen würden.

Die Stadträte meinten abschließend sie wüssten sehr wohl, dass Fahrgemeinschaften nicht alle Probleme der chaotischen Verkehrsverhältnisse in der Laufener Altstadt und des Pendelverkehrs lösen können, aber sie seien sicher ein Ansatz und ein Beitrag der in die richtige Richtung gehe. Sie wollten an ihre Kolleginnen und Kollegen in den Stadträten und der Landesregierung appellieren sich die Ideen zunutze zu machen und damit für ein besseres Klima und bessere Verkehrsverhältnisse zu sorgen und nebenbei Pendlern und Straßenanrainern zu helfen.

Die vier Grünen auf der Länderbrücke, v. l.; die beiden Stadträte aus Oberndorf, Michael Mayer und Dr. Patrick Weihs, die Salzburger Landtagsabgeordnete Dr. Heidi Reiter und der Laufener Stadtrat Franz Eder, freuen sich offensichtlich über ihre Ideen, die zur Verminderung des Verkehrsaufkommens durch die Laufener Altstadt beitragen würden.