|   Teisendorf

Klimawandel größte Herausforderung

Grünen-Wahlkampfauftakt zur Gemeinderatswahl: Nach Ansicht von Marktgemeinderat Peter Beisser ist der Klimawandel die weltweit größte Herausforderung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch auf kommunaler Ebene müsse man sich diesem Thema stellen. Zentrale Aufgaben zur Bewältigung dieser Aufgabe wären die Themen Energiesparen und Umstieg auf Erneuerbare Energien.

Der Bürgermeisterkandidat der Grünen lobte, dass in der Marktgemeinde hier schon viel bewegt worden sei. Als Beispiele nannte er die führende Rolle der Marktgemeinde in Sachen Solarstrom. Auch in den Bereichen Solarwärme, Holzhackschnitzelheizungen und Biogasanlagen, sowie bei der Wärmedämmung sei schon eine ganze Menge erreicht worden. Positiv sei ebenso die Errichtung des Wasserkraftwerkes beim Punschernwehr in der Sur zu sehen. Als wichtige Triebfeder für die Energiewende habe sich der Agenda Arbeitskreis Energie erwiesen. Allerdings sei man vom Ziel eines kompletten Umstieg auf Erneuerbare Energien noch weit entfernt. Deshalb müssten die Anstrengungen in diesem Bereich noch intensiviert werden.

Neben dem Klimawandel sieht Beisser die Globalisierung als weiteres übergeordnetes Thema, das auch in der Gemeindepolitik ihren Niederschlag finde. Zwar gebe es die eine oder andere Firma in der Marktgemeinde, die sich erfolgreich auf internationalen Märkten bewähre. Er glaube allerdings nicht, dass man die Wirtschaft in der Marktgemeinde sozusagen als ganzes zu einem „globalen Player“ machen könne. Vielmehr sehe er die Zukunft für die Wirtschaft in der Marktgemeinde in einer Stärkung der eigenen regionalen Wirtschaftskreisläufe. Deshalb lehnten die Teisendorfer Grünen die Errichtung von großen Einkaufszentren wie das FOC in Piding ab und setzten auf die Stärkung der gewachsenen Betriebe in den Ortskernen. Auch die Regionalwährung Sterntaler sei ein Beitrag zur Stärkung der Region.

Ein weiteres wichtiges Thema in den nächsten sechs Jahren ist nach Meinung Beissers die Ortsplanung. Unter der Überschrift: „Heimat bewahren – Zukunft gestalten“ gehe es den Teisendorfer Grünen um den Erhalt der von der bäuerlichen Landwirtschaft geprägten Kulturlandschaft, um die Stärkung des Marktes und um lebendige Ortsteile. Diesen Zielen sollen vor allem die Erarbeitung eines neuen Landschaftplanes und eines neuen Flächennutzungsplanes dienen, was die Teisendorfer Grünen seit vielen Jahren forderten. Weitere Möglichkeiten zur Zukunftsgestaltung der Marktgemeinde böten Maßnahmen im Rahmen des Biosphärenreservates Berchtesgadener Land oder im Bereich des geplanten Leader-Projektes. Weitere Bereiche, bei denen mit Bedacht und Behutsamkeit vorgegangen werden müsse, seien der Gemeindestraßenbau und die Versiegelung von Flächen im Rahmen der Siedlungstätigkeit.

Beim Verkehr müsse insgesamt auf mehr Verkehrsberuhigung und, wo möglich, auf Verkehrsvermeidung gesetzt werden. Als Stichpunkte seien hier die Stärkung des ÖPNV, die Erweiterung des Radwegenetzes, der Aufbau eines Dorfbussystems und die Verwirklichung eines S-Bahn-Anschlusses nach Salzburg undTraunstein genannt.

Als weitere zentrale Punkte zur gemeindlichen Zukunftsgestaltung nannte Beisser die kommunale Jugendarbeit und die Weiterentwicklung der Schulstandorte im Gemeindegebiet. Wichtig sei in allen genannten Politikfeldern, dass die Gemeindebürger besser und frühzeitiger in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Kreis- und Gemeinderat Edwin Hertlein stellte anschließend die wichtigsten Themen aus Sicht der Grünen zur Kreistagswahl vor. Auch hier stehe der Klimawandel an erster Stelle. Neben einem entschlossenen Umsetzen der Ziele zur Vermeidung von CO²-Emissionen müsse man sich schon heute auf ein gewisses Maß an Klimawandel in der Zukunft einstellen. Im Bereich des Tourismus bedeute das für ihn Abschiednehmen vom Traum, aus dem Berchtesgadener Land ein Zentrum des alpinen Wintersports zu machen. Mit Schneekanonen könne man den Klimawandel nicht bekämpfen. Vielmehr müssten für den Wintertourismus alternative Konzepte entwickelt werden.

Im Bereich der Forstwirtschaft müsse man heute die Baumarten pflanzen, die auch mit den künftigen Klimabedingungen zurecht kämen. Das Bedeute eine Abkehr von der Fichte und eine Hinwendung zu Mischwäldern. Auch bei der Wasserversorgung werde man den Klimawandel berücksichtigen müssen. Ein weitere wichtiger Bereich für die wirtschaftliche Entwicklung des Berchtesgadener Landes sei für die Grünen der örtliche Handel und das heimische Handwerk. Der Landratskandidat der Grünen setzt hier auf die Stärkung der Ortszentren statt auf den Bau von Einzelhandelsgroßprojekten. Aktuell dominierendes Thema sei aber sicherlich die Debatte um die Kreiskliniken. Hier sei leider über viele Jahre hinweg die Entwicklung verschlafen worden. Bereits vor mehr  als zehn Jahren hätten Die Grünen eine Fusion drei Kliniken im Landkreis und eine Spezialisierung in den einzelnen Fachbereichen gefordert. Leider hätten die anderen im Kreistags vertretenen Fraktionen diese Vorschläge abgelehnt. Erst seit Anfang der jetzigen Wahlperiode habe sich bei sei den anderen Kreistagsfraktionen die Einsicht für die diese notwendigen Veränderungen eingestellt. Allerdings seien die seit 2002 gefassten Beschlüsse zu spät gekommen, um die gegenwärtigen Turbulenzen verhindern zu können. Das seien immer noch Auswirkungen der jahrelangen Tatenlosigkeit beim Thema Kreiskliniken. Er hoffe aber, dass mit dem Beschluss zu einer Fusion mit den Kreiskliniken Traunstein-Trostberg und mit der Umsetzung weiterer Verbesserungen bei Struktur und Qualität der einzelnen Abteilungen es gelingen könne, die Kreiskliniken in kommunaler Trägerschaft zu erhalten.

Zum Schluß des Wahlkampfauftaktes wies Hertlein noch auf eine gemeinsame Kulturveranstalung der Teisendorfer Grünen mit den Waginger Grünen hin. Am Samstag, 2. Februar, gibt es im Strandkurhaus in Waging am See einen Faschings-Volkstanz mit den Wellbuam. Beginn ist um 20 Uhr, Einlaß ab 19 Uhr. Karten für dieses Ergeignis der besonderen Art sind über Peter Beisser (Telefon 1533), Wolfgang Uxa (Telefon 8610), Edwin Hertlein (Telefon 6037), Rudi Kullak (Telefon 7771) und bei Optik Henseler (Telefon 1373) erhältlich.