Die Veranstaltung führte die Teilnehmer*innen vom Florianibrunnen über den Ruperthusbrunnen und den Rathausbrunnen bis zum Sternbrunnen und verband dabei Wissensvermittlung mit politischem Dialog und generationsübergreifenden Aktivitäten.
Veronika Jetter und Rainer Hüller führten durch die Stationen und moderierten das Quiz, welches sich als roter Faden durch die gesamte Tour zog. Mit Fragen zu den historischen Brunnen und kommunalpolitischen Themen wurde an jeder Station neues Wissen vermittelt und der Wettbewerbsgeist der Teilnehmer*innen geweckt. „Besonders erfreulich war die rege Teilnahme der Kinder, die mit speziell auf sie zugeschnittenen Fragen und Aufgaben einbezogen wurden", berichtete Rainer Hüller, Stadtrat der Grünen in Bad Reichenhall.
Am Florianibrunnen stand das Thema Ehrenamt im Mittelpunkt. Die Veranstalter*innen verdeutlichten anhand der Gestaltung des Osterbrunnens durch die Oberstadtler Frauen, wie ehrenamtliches Engagement die Gesellschaft und insbesondere die kommunale Gemeinschaft prägt. „Das Ehrenamt ist das Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Dies möchten wir mit unserer Tour würdigen und stärken", erklärte Veronika Jetter.
Der Ruperthusbrunnen bildete die Station zum Thema Kultur. Hier wurden die bedeutenden kulturellen Institutionen der Stadt wie das Magazin 3, die Philharmonie und die Kunstakademie thematisiert. Im Rahmen des Quizzes mussten die Teilnehmenden Songs von Künstler*innen erraten, die einmal beim früher sehr bekannten Sternenzeltfestival aufgetreten waren – darunter international renommierte Namen wie James Brown, Suzanne Vega und die Backstreet Boys. „Die kulturelle Vielfalt unserer Stadt ist bemerkenswert und wird größtenteils von ehrenamtlichen Teams getragen, die Jahr für Jahr ein anspruchsvolles Programm mit internationalen Künstler*innen auf die Beine stellen", betonte Anna Neubauer, Sprecherin des Ortsverbands.
An dieser Station wurden die Teilnehmer*innen zudem eingeladen, ihre Gedanken zu Herausforderungen und Lösungsansätzen für die Stadt zu notieren. Die gesammelten Ideen wurden an Zweigen zu einem symbolischen „Ideenbaum" zusammengeführt. Marit Kennett, Sprecherin des Ortsverbands, kommentierte: „Der Ideenbaum spiegelte vor allem die Herausforderungen wider, mit denen die Bürger*innen in unserer Stadt konfrontiert sind. Die gesammelten Probleme und Wünsche geben uns wichtige Impulse für unsere politische Arbeit und zeigen, wo wir gemeinsam ansetzen müssen."
Am Rathausbrunnen wurden kommunalpolitisch brisante Themen diskutiert, insbesondere die finanzielle Situation der Stadt und die damit verbundenen Kostensteigerungen für Bürger*innen, die unter anderem zu einem erheblichen Anstieg der Kinderbetreuungsgebühren geführt haben. „Die finanzielle Lage der Stadt stellt uns vor große Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit den Bürger*innen Prioritäten zu setzen und nachhaltige Lösungen zu finden", erläuterte Rainer Hüller.
Auf dem Weg zur letzten Station wurden die Erwachsenen gebeten, Leerstände zu zählen, während die Kinder in den Schaufenstern der Fußgängerzone nach einem speziell platzierten Windrad Ausschau hielten. Jedes Kind erhielt anschließend ein eigenes kleines Windrad.
Die Tour endete am Sternbrunnen, mit dem Fokus auf Klimaschutz und Bürgerbeteiligung. „Die Zählung ergab 15 Leerstände auf dem kurzen Weg vom Rathaus zum Sternbrunnen – ein deutliches Zeichen dafür, dass wir in der Stadtentwicklung handeln müssen", erklärte Christina Lauer. Zudem wurde die Bedeutung der Brunnen als Teil des städtischen Hitzeschutzes im Kontext der Klimakrise hervorgehoben.
Das Kinderteam gewann das Quiz mit deutlichem Vorsprung und durfte zum Abschluss gemeinsam Samen einpflanzen. Dem Gewinnerteam der Erwachsenen wird als Preis eine gedruckte und gebundene Broschüre über alle 65 Brunnen der Stadt zugeschickt.
„Die interaktive Brunnentour hat gezeigt, wie wir kommunalpolitische Themen anschaulich und generationsübergreifend vermitteln können. Der Dialog mit den Bürger*innen ist für uns zentral, um gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft für Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain zu arbeiten", resümierte Anna Neubauer die gelungene Veranstaltung
