|   Bartl Wimmer

Grüne wollen Koordinationsstelle im Landratsamt

Gebrannt hat es am 5. August 2018. Lichterloh. Im Teisendorfer Ortsteil Rückstetten. Innerhalb weniger Stunden zerstörte das bis zu 1300 Grad heiße durch ein defektes Kabel im Dachstuhl ausgelöste Feuer das 400 Jahre alte Bauernhaus der Familie Elfinger. Die Hausbewohner kommen, Dank aufmerksamer Nachbarn, mit dem Schrecken davon. Das Feuer ist so heiß, dass die Äpfel im Nachbarsgarten sich in Bratäpfel verwandeln. Doch als das Feuer gelöscht ist, beginnt für die Elfingers erst recht eine monatelange Leidensgeschichte. Der Grund: Asbesthaltige Eternitplatten in der Fassadenverkleidung. Dabei gab es dafür in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts sogar noch staatliche Zuschüsse. Insgesamt rund ein Dutzend Ämter und Behörden sind in dem Fall tätig. Die Elfingers treibt der Versuch, bei diesen Ämtern und Behörden verbindliche Auskünfte über den Zeitpunkt der endgültigen Entsorgung der problematischen Brandrückstände zu bekommen, schier zur Verzweiflung. Sissiphos und Buchbinder Wanninger lassen grüßen. Endlich, am Faschingsdienstag 2019 ist es so weit: Der Abtransport der asbesthaltigen Brandabfälle in die Deponie Wirmsthal kann beginnen. Und am Dreikönigstag 2020 können die Elfingers endlich in ihr neues Haus einziehen. Als Erwin Elfinger anlässlich eines Treffens mit den Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Berchtesgadener Land in Teisendorf seinen Fall schildert, schütteln diese nur fassungslos den Kopf. Grünen-Landratskandidat Dr. Bartl Wimmer, der ebenfalls Erfahrung mit der Entsorgung problematischer Abfälle hat, sieht dringenden Handlungsbedarf. Seiner Meinung nach sollte am Landratsamt für solche und ähnliche Fälle eine Koordinierungsstelle eingerichtet werden, welche die Bürgerinnen und Bürger durch den „Behördendschungel“ begleitet und Hilfestellung leistet. Große Firmen könnten sich in solchen Fällen selber helfen und entsprechende Fachleute mit einer solchen Aufgabe betrauen. Privatpersonen wären aber hoffnungslos überfordert.

Erwin Elfinger (Bildmitte) im Gespräch mit Bartl Wimmer (links im Bild) und der Kreissprecherin Gisela Bechmann (links im Bild)