Erstellt von Hannes Höfer | |   Kreisverband

Grüne haben nie für eine Autobahn gestimmt

„Ich fühle mich getäuscht.“ Nicht zum ersten Mal übte Grünen-Stadtrat Franz Eder Kritik an der Entwicklung in Sachen Ortsumfahrung. Und damit ist er beim Grünen-Ortsverband nicht allein.

„Wir haben nicht für eine Autobahn gestimmt“, meinte Ortsvorsitzender Herbert Fial mit Blick auf die Dreispurigkeit, die Dimension der Aufschleifer und die Einstufung als „Kraftfahrstraße“. Nicht nur der Verkehr war Thema bei einer öffentlichen Ortsversammlung im Kapuzinerhof.

„Eine skandalöse Rechtsauffassung“, attestiert Amtsrichter und Kreisrat Winfried Köpnick Bund und Land in Sachen Dieselaffäre. Von Brüssel auferlegte Strafzahlungen gingen lediglich von einer Tasche in die andere. „Der Bundesverkehrsminister befolgt Gesetze nicht mehr, das ist unsäglich“, stellte auch Franz Eder fest. In Sachen Feinstaubbelastung der Schloßstraße liege dem Stadtrat ein Antrag von Dr. Klaus Hellenschmidt vor, informierte Eder die Besucher; er rechnet daher mit einer „offiziellen“ Messung; allerdings würde Eder auch gerne in der Freilassinger Straße messen.

Der frühere zweite Bürgermeister der Stadt erinnerte an einen Antrag für ein Lkw-Nachfahrverbot durch Laufen, der inzwischen vier Jahre zurückliege, und vom Landratsamt immer noch nicht beschieden sei. Falls dieser Antrag durchgehe und man mit dem Lkw-Tagesverkehr das „Hauptproblem“ lösen könnte, dann könnte sich Eder in Sachen Ortsumfahrung eine „Null-Lösung“ vorstellen. Sein Stadtratskollege Georg Linner hofft zumindest auf eine „abgespeckte Version“, denn über die jetzt vorgelegte Variante habe man so nicht abgestimmt.

Eder kritisiert nicht zuletzt, dass der Stadtrat in Sachen begleitendes Wegenetz nicht eingebunden gewesen sei. Auch die Einstufung als Kraftfahrstraße sei erst mit einer Tektur gekommen. „Das ärgert uns g’scheid“. Hans Bleicher sprach von ehemals kleineren Aufschleifer-Radien. Herbert Fial hätte sich eine Visualisierung der Trassen früher gewünscht. „Die Trasse 2a ist auch keine Lösung“, blickte Bauer Sepp Stockhammer auf eine mögliche Alternative.

„Wir haben nicht für eine Autobahn gestimmt“, blickt Ortsvorsitzender Herbert Fial auf die Dimensionen der geplanten Ortsumfahrung. Foto: Hannes Höfer
„Eine skandalöse Rechtsauffassung“ attestiert Strafrichter und Kreisrat Winfried Köpnick den Verantwortlichen in Bund und Land. Foto: Hannes Höfer