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Grüne gegen Änderung der Schulsprengel

Alle Schulstandorte im Auge behalten: Nach Ansicht der Teisendorfer Grünen sollten bei der aktuellen Diskussion um die Entwicklung des Haupt- und Grundschulstandortes in Teisendorf die anderen Schulstandorte nicht außer Acht gelassen werden.

Bürgermeisterkandidat Peter Beisser erinnerte bei einer Veranstaltung in Weildorf zur Kommunalwahl am 2. März daran, dass es in Teisendorf mit den Schulstandorten Weildorf, Neukirchen, Oberteisendorf, Mehring und Teisendorf insgesamt fünf Schulstandorte gebe. Es mache wenig Sinn, den zentralen Schulstandort auszubauen und möglicherweise in einigen Jahren dann einen der dezentralen Schulstandorte zu schließen. Bei den Überlegungen für eine Entwicklung für der Grund- und Hauptschule Teisendorf müssten deshalb die anderen Schulstandporte immer mit einbezogen werden. Beisser räumte ein, dass es aufgrund der auch in Teisendorf rückläufigen Geburtenrate immer schwieriger werde, die notwendigen Klassenstärken zu erreichen. Allerdings habe die Staatsregierung selber den Handlungsdruck durch eine Erhöhung der Mindestklassenstärken verschärft. Diese Erhöhung müsse wieder zurückgenommen werden. Außerdem forderte Beisser einen Ausbau sogenannter integrierter Klassen. In solchen Klassen werde jahrgangübergreifend unterrichtet. Auch aus pädagogischen Gründen sei ein solcher Unterricht sinnvoll. Durch den Ausbau dieser integrierten Klassen könne auch ein Beitrag zur Sicherung der kleineren Schulstandorte in der Marktgemeinde geleistet werden. Nachdrücklich lehnte der Grünen-Marktgemeinderat eine Zusammenlegung der bisherigen fünf Teisendorfer Schulsprengel zu einem einzigen ab. Durch eine solche Zusammenlegung würden die Schulkindern zur Verfügungsmasse der Schulbehörde bei der Einteilung, in welchen Schulstandort die Kinder gehen müssten. Auf diese Weise könnten auch die kleineren Schulstandorte in der Marktgemeinde in Existenznot geraten. Freilich kämen die Teisendorfer Schulstandorte nicht nur durch Entscheidungen und Entwicklungen in der Marktgemeinde unter Zugzwang. Auch Entscheidungen auf höherer politischer Ebene gefährdeten die Teisendorfer Schulstandorte. Ein Beispiel hierfür sei die Einführung der sechsstufigen Realschule. Diese habe viele Teilhauptschulen „zur Strecke gebracht“. Nicht zuletzt ja auch die Teilhauptschule Oberteisendorf. Das Postulat einer wohnortnahen Schule werde zwar von der Staatsregierung immer wieder wie eine Monstranz vor sich hergetragen. In der Praxis werde leider immer wieder das Gegenteil getan. Erneut setzte sich der Grünen-Bürgermeisterkandidat für ein längeres gemeinsames Lernen ein. Die frühe Auslese im dreigliedrigen Schulsystem sei aus pädagogischer Sicht völlig verfehlt. Beisser zeigte sich überzeugt, dass auch in Bayern in einigen Jahren die Einführung einer Regionalschule kommen werde. In diesem Schultyp könnten Realschule und Hauptschule unter einem Dach zusammengeführt werden. Auf diese Weise lasse sich auch eine wohnortnahe Schule besser verwirklichen. Die Einführung einer Ganztagesklasse am Standorte Teisendorf verteidigte Beisser. Dieses Schulangebot sei aufgrund der veränderten Situation in vielen Familien unerlässlich. Auch in Teisendorf wären in vielen Familien beide Elternteile berufstätig. Das klassische Familienideal, bei dem ein Elternteil ganztags zu Hause sein könne, gehe immer mehr zurück. Außerdem biete eine Ganztagesklasse auch pädagogische Vorteile. Nachdrücklich setzte sich Beisser für den Einsatz eines Schulsozialarbeiters in Teisendorf ein. Viele Probleme ließen sich durch den Einsatz einer solchen Person besser zu lösen.