Erstellt von Franz Eder | |   Kreisverband

Grüne für Rufbusse im ganzen Landkreis

Ein Bericht aus dem Kreistag Berchtesgadener Land

 

„Ich halte es für sehr begrüßenswert, dass jetzt auch die Gemeinde Ainring die Aufgabenträgerschaft für den Ortsverkehr übernimmt“, äußerte Kreisrätin Apollonia Wolfgruber aus Anger auf der jüngsten Fraktionssitzung der Kreisgrünen ihre Zustimmung. „Aber genauso klar ist doch, dass öffentliche Verkehre zumindest landkreisweit und darüber hinaus gedacht werden müssen“. Und weiter: „Berchtesgaden und Teisendorf haben die Rufbusse bereits in Eigeninitiative eingeführt. Und jetzt folgt Ainring. Die Vorteile eines Rufbussystems liegen für mich klar auf der Hand: Sie decken Zwischenzeiten gut ab oder schaffen erst öffentliche Verkehrsverbindungen, gehen auf die Bedürfnisse des Einzelnen passgenau ein und sind für die Nutzer und den Aufgabenträger vergleichsweise kostengünstig. Derzeit schaffen einzelne Orte Verbesserungen, die großen Herausforderungen jedoch bleiben. Besser wäre es, wenn wir der Landkreis, wie es auch im Nahverkehrsplan vorgesehen ist, seiner Zuständigkeit gerecht würde. Wir brauchen in unserem ländlich geprägten Landkreis das Rufbussystem landkreisweit.“

 

Kreisrätin Elisabeth Hagenauer zeigte sich erfreut, dass ab Dezember die kostenlose Fahrradmitnahme in allen Zügen im Landkreisgebiet möglich sein wird. Unerfreulich sei aber,  dass die Fahrradmitnahme in den Nachbarlandkreis Traunstein noch nicht möglich sei. Dies würde für eine doch beträchtliche Anzahl von Berufspendlern einen großen Gewinn bedeuten.

 

Sie brachte auch den aktuellen Sachstand des schnellen Radwegs zwischen Freilassing und Bad Reichenhall in die Diskussion. Für so ein gemeindeübergreifendes Projekt müsse ihrer Meinung nach der Landkreis oder die Regierung von Oberbayern mit dem Staatlichen Bauamt in Absprache mit den betroffenen Kommunen das Projekt federführend übernehmen. „Die Planung einer Kreisstraße überlasse man ja auch nicht allein den Kommunen. Zum Ziel werde man nur kommen, wenn der Landkreis in enger Abstimmung mit den Kommunen zusammenarbeite.“

 

Für Kreisrat Dr. Zimmer aus Piding ist „das Grundübel die Herangehensweise.“ Während zum Beispiel in Baden Württemberg oder auch bei unseren Nachbarn in Österreich, wo die Grünen das Verkehrsministerium inne hätten, große Verkehrsverbünde geschaffen wurden, musste der Landkreis BGL erst eine bis voraussichtlich 2024 dauernde Studie im Auftragswert von knapp 1 Million Euro in Auftrag geben, die die Sinnhaftigkeit eines Verkehrsverbundes mit Traunstein und Salzburg untersuchen soll. Als ob das nicht völlig klar wäre, dass der öffentliche Verkehr nur in großen Verbünden funktionieren würde. Wer so vorgeht, so Dr. Zimmer weiter, möchte entweder keinen erfolgreichen Umstieg auf den öffentlichen Verkehr oder kann es nicht.“