Erstellt von Franz Eder | |   Kreisverband

Grüne besorgt um Trinkwasser

Für sorgsamen Umgang statt Ausverkauf

 

Mit Unverständnis und Sorge diskutierte die Kreistagfraktion von B.90/Die Grünen in der kürzlich stattgefundenen Fraktionssitzung die Pläne der bayerischen Staatsregierung zur Aufweichung des Trinkwasserschutzes. Für Dr. Bernhard Zimmer steht fest: “Wir müssen sehr hellhörig werden, wenn international agierende Discounter unsere Trinkwasserversorgung aufkaufen können. Es sollte Konsens sein unser kostbares Wasser sorgsam und verantwortungsbewusst zu verwenden, statt einen Ausverkauf an die Industrie zu ermöglichen.“ „Gerade habe“, so Dr. Zimmer weiter, „UN-Generalsekretär Guterres einen vampirhaften Überkonsum des Wassers beklagt und nachhaltigen Gebrauch gefordert. National wurde im Bundeskabinett eine deutschlandweite Wasserstrategie verabschiedet um für die Zukunft bestmöglich vorzusorgen. Und in Bayern wolle die Bayerische Staatsregierung zeitgleich im geänderten Landesentwicklungsplan den Ausverkauf des Trinkwassers an Konzerne ermöglichen.“ Das ist keine vernünftige Vorsorge- sondern einseitige zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger gehende Lobbypolitik.“

 

Auch Fraktionssprecher Dr. Bartl Wimmer reagierte mit großem Unverständnis auf die Pläne der Staatsregierung. „Es müsste doch völlig unstrittig sein, dass der Schutz des Grund- und des Trinkwassers oberste Staatsaufgabe ist. Die zuverlässige Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger ist wichtiger als die Interessen von Konzernen.“ Deshalb dürfe man keinesfalls kommerzielle Wasserversorger mit öffentlichen Versorgern gleichstellen.

 

Kreisrätin und Biobäckerin Apollonia Wolfgruber betonte ihre Auffassung von nachhaltigem Wirtschaften. Sie praktiziere und plädiere für sorgsames, regionales Wirtschaften und verantwortungsvolle Wertschöpfung. So gehörten z.B. in Brot ihres Erachtens hochwertige Rohstoffe wie Getreide aus ökologischer Landwirtschaft. Weiters gehöre eine schonende Verarbeitung dazu genauso wie gesundes, möglichst unbelastetes Wasser. Sie betonte: „Wasser ist ein Lebensmittel, keine beliebige Handelsware.“ Sie forderte auch das sog. Tiefengrundwasser für kommende Generationen unangetastet zu lassen und nicht wie im Plan der bayerischen Staatsregierung vorgesehen es „im zwingend notwendigen Umgang zu nutzen“.

 

Einen umfassenden Blick auf den Bereich der Landwirtschaft gab Biobauer und Kreisrat Bernhard Koch. Er plädierte für wasserspeichernde Arbeitsweisen, für Untersaaten im Ackerbau, eine Reduzierung der Umbrüche und das Pflanzen von Feldgehölzen und Hecken um die Windanfälligkeit und damit die Verdunstung zu verringern. Auf kommunaler Ebene sprach er sich für eine Wasserrückführung vor Ort, den Verzicht auf Mischkanäle und eine konsequente Versickerung vor Ort aus.

 

„Leider ist dieser erneute Versuch der CSU Trinkwasser zu liberalisieren nichts Neues. „Ich erinnere mich noch gut an das Jahr 2013, berichtete Stadt- und Kreisrat Franz Eder aus Laufen. Auch damals ging es darum die Liberalisierung des Trinkwassers zu verhindern. Damals waren wir auf kommunaler Ebene parteiübergreifend einig in der Ablehnung. Anders habe es auf nationaler und EU-Ebene ausgesehen. Dort haben die CSU-Abgeordneten einheitlich für die Liberalisierung gestimmt, auch unser Stimmkreisabgeordneter Dr. Peter Ramsauer.“

 

Einig zeigte sich die Fraktion, dass man alles versuchen solle, dass Grundwasser weiterhin bevorzugt der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung dienen solle. Man werde deshalb unverzüglich eine Resolution in den Kreistag einbringen und hoffe auf die Unterstützung der anderen Fraktionen. „Wir sollten gemeinsam versuchen diese geplante Änderung des Landesentwicklungsplans noch zu verhindern.“

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