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Grüne beraten über Energie und Verkehr

Intensiv diskutiert wurden auf der letzten Ortsversammlung der Grünen in Laufen Anträge der Grünen Stadtratsfraktion zu den Bereichen Energie und Verkehr. Fraktionsvorsitzender Franz Eder stellte die Anträge ausführlich vor.

Es sei seines Erachtens dringend nötig, dass sich die Stadt intensiv um Energieeinsparmaßnahmen bei den stadteigenen Gebäuden bemühe. Das Ziel müsse sein, den städtischen Haushalt von erheblichen Ausgaben für Heizung und Strom zu entlasten um Spielraum für sinnvolle zukunftsfähige Investitionen zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund sei der Grünen-Antrag auf Energieeinsparmaßnahmen zu verstehen. Da die Stadt in ihren finanziellen Möglichkeiten eingeschränkt sei, schlage seine Fraktion neben der Untersuchung auf Energieeinsparmaßnahmen den Abschluss von Energiecontractingverträgen vor. Mit dem Abschluss solcher Verträge sollen Ingenieurbüros beauftragt werden, die sich durch die erzielten Einsparmaßnahmen finanzieren. Nach Auslaufen dieser Verträge könne die Stadt dann von den ermittelten und umgesetzten Einsparmaßnahmen profitieren.

Kreisrat Winfried Köpnick bezeichnete Energieeinsparmaßnahmen im Hinblick auf Zukunftsfähigkeit als unerlässlich. Neben den zu erwartenden positiven Auswirkungen auf den städtischen Haushalt sieht er insbesondere Chancen für das Handwerk durch ökologisch wertvolle Produkte. Gerade in der Heizungstechnik, der Wärmedämmung und bei Solaranlagen liege seiner Meinung nach großes Potenzial im Zusammenwirken von Ökologie und Wirtschaftlichkeit.

  

Eine mögliche Erleichterung von der unerträglichen Verkehrsbelastung insbesondere in der Schlossstraße erhoffen sich die Grünen von der Umsetzung ihres Antrags „clever pendeln“.

Ziel dieses Antrags sei es, für die vielen Berufspendler, die laut Untersuchungen in den meisten Fällen alleine in ihren Autos säßen, Mitfahrgemeinschaften zu organisieren. Möglich wäre dies durch die Installierung eines Pendlernetzes, einer Vermittlungsplattform für Fahrgemeinschaften im Internet der Stadt und im gesamten Bereich der Euregio. Jedermann könne darin seine Fahrzeiten, Start- und Zielpunkt eingeben und Mitfahrer finden oder die Mitfahrt anbieten. Da das System in Deutschland bereits erfolgreich durchgeführt wird, könne man bereits auf Erfahrungen anderer Regionen zurück greifen. Mit geringen Kosten für die Gemeinde könnte somit für alle Betroffenen eine gewisse Entlastung erzielt werden. Die Pendler könnten finanziell entlastet, die Anwohner an der Strecke vom unzumutbaren Verkehr etwas entlastet und die Umwelt geschont werden. Die Grünen wollen das Projekt möglichst im ganzen Euregio-Bereich einführen.

Stadtrat Franz Eder gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass eine zeitnahe Behandlung im Stadtrat noch vor den abschließenden Haushaltsberatungen erfolge.   

 

Ein weiterer Diskussionspunkt der Ortsversammlung war der Bereich Energie aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu führte Ortssprecher Georg Linner aus, dass es sehr wichtig sei zu unterscheiden welcher Energieträger verwendet wird. Unstrittig sei, dass der bei uns schon immer verwendete Energieträger Holz noch große Reserven aufweise. Beachten sollte man aber auch bei der Energiegewinnung aus Holz, dass der Grundsatz der Kraft-Wärmekopplung nicht nur für fossile Energieträger gelten muss. Denn auch die Verschwendung von Abwärmeenergie bei CO2 neutralen Energieträgern muss vermieden werden. Nur so bestehe die Chance gesteckte Klimaschutzziele zu erreichen. Sehr erfreulich für die heimischen Waldbauern sei die Wertsteigerung ihres nachhaltig erzeugten Energieträgers. Dagegen müsse die Verwendung anderer nachwachsender Rohstoffe, die zur  Zeit in aller Munde sind, kritisch hinterfragt werden. Es ist ja sehr erstaunlich wer das Wort „Bio“ gebraucht, nur weil es sich gut anhört, meinte Georg Linner. Dabei hat „Biodiesel“, Bioäthanol und meistens auch Biogas nichts mit biologischer Produktionsweise zu tun. Im Gegenteil führe insbesondere die Erzeugung von Palmkernöl auf gerodeten Regenwaldflächen zu einer Erhöhung des CO2 Ausstoßes, ganz abgesehen von der Zerstörung von Lebensräumen bedrohter Tierarten. Diese Kraftstoffe sind damit nur in sehr beschränktem Umfang als Alternative zu fossilen Treibstoffen zu sehen.

Des weiteren wies Georg Linner, der Sprecher des Landesarbeitskreises Landwirtschaft, auch auf die Auswirkungen des Biogasbooms auf die bäuerlichen Milcherzeuger hin. Diese könnten mit den hohen Pachtpreisen, die für Biogasflächen bezahlt werden, nicht konkurrieren. Da es immer schon ein Anliegen der Grünen war die bäuerlichen Betriebe, die unsere hochwertigen Lebensmittel erzeugen, zu erhalten müsse eine Fehlentwicklung durch falschverstandenen Klimaschutz verhindert werden.

 

Vorstandsmitglied Herbert Fial bat die grünen Stadträte weiterhin dem Radwegebau von Straß nach Höfen hohes Gewicht beizumessen und bis zur Umsetzung nicht locker zu lassen. Er halte es für nötig, dass die Stadt durch eine Anschubfinanzierung mithelfe, das Projekt schnellstmöglich umzusetzen. Der ehemalige Grünen-Stadtrat Peter Schauer wünschte, dass der von den Grünen seit vielen Jahren geforderten Radwegeausbau durch den Arschkatzgraben baldmöglichst umgesetzt werde. Dies würde das Radwegenetz durch Laufen erheblich aufwerten und den Sportplatzbesuchern zu Gute kommen.

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