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Grüne analysieren Bundestagswahl: Das Ergebnis ist noch „okay“

Nach der Bundestagswahl blickte Ortsverband auf Kommunalwahl – Stellen Grüne einen Bürgermeister-Kandidaten?

 

Trotz schlechter „Ampel-Stimmung“ und „Grünen-Bashing“ ist das Bundestags-Wahlergebnis für Ortssprecherin Lea Jani mit 11,61 Prozent „noch okay“. In Laufen schafften die Grünen immerhin 13,2 Prozent. Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, denn schon im März 2026 steht die Kommunalwahl in Bayern an. Und so ging es in der Laufener Ortsversammlung neben Analysen und Rückschau auch um die lokale Ausrichtung. Das Lokal „Friendship“ im Gasthaus Greimel war gut gefüllt.

Viel Lob gab es für Grünen-Wahlkreiskandidatin Ulrike Schweiger und deren „permanenten Einsatz“, der sie allein dreimal nach Laufen geführt hatte. „An ihr lag’s nicht, sie hat alles gegeben“, würdigte Lea Jani. Anders die CSU, wie Heike Haberl-Jani feststellte. Denn die sei in Laufen nicht präsent gewesen, und auch deren Kandidat Siegfried Walch habe sich nicht blicken lassen, während die AfD an mehreren Wochenenden auf den Plätzen gestanden habe. Und damit in Laufen 18,9 Prozent eingefahren hat.

Sorgen bereitet Lea Jani die Tendenz junger Wähler zu den „Extremen“. Dass die AfD aktuell von neuen Atomkraftwerken „träumt“ und den „mit Abstand geringsten Frauenanteil“ habe, wollte Stadtrat Franz Eder nicht unerwähnt lassen. „In der Regierung entzaubern“, empfahl Max Herzog den Umgang mit der Rechts-Außen-Partei. Dem widersprach Georg Linner: „Das ist der falsche Weg.“ Insgesamt solle man sich „weniger mit der AfD beschäftigen“, sondern die eigenen Stärken in den Vordergrund stellen.

Die da wären? Aus Sicht von Herzog hat sich die Partei von „grüner Politik“ entfernt. Mit den Kompromissen in der Regierung sei „praktisch nichts mehr übriggeblieben“ und Vertrauen verloren gegangen. Hier widersprach Eder: „Die erneuerbaren Energien haben einen unglaublichen Aufschwung erlebt.“ Ehe man sich heutzutage eine Ölheizung einbaue, sollte man lieber erst nachdenken. „Wenigstens sind wir nicht mehr an allem schuld“, meinte Stadtrat Michael Spitzauer süffisant zum Ausscheiden aus der Regierung.

In den „sozialen Medien“ sieht Spitzauer die „neuen Volksempfänger“, die die beiden jungen Ortssprecherinnen verstärkt ins Visier nehmen wollen. „Unsere Instagram-Arbeit ist sehr viel besser geworden“, betonte Lea Jani „den neuen Schwung“, mit dem man bis zu 500 Leute erreiche. Wie geht es weiter im Ortsverband? Den Kommunalwahlkampf will man bei einer Ortsversammlung am 30. April starten, was insofern besonders sei, da sowohl Landrat als auch Bürgermeister aus ihren Ämtern scheiden.

Der ehemalige Ortssprecher Matthias Lutz ist optimistisch: „Wir haben in Laufen eine stabile Basis.“ Es gelte Nicht- und Neuwähler zu erreichen. Eder dazu: „Für die Wahl mache ich mir keine Sorgen.“ Mit Blick auf eher mäßige Ergebnisse in Leobendorf appellierte Herzog, in allen Ortsteilen Präsenz zu zeigen. Stadtrat Erich Althammer unterstrich das: „Dort geht es unter anderem um ein neues Baugebiet.“ In Laufen sei die kommunale Wärmeplanung mit „einem hoffentlich baldigen Ergebnis“ in Arbeit.

Werden die Grünen einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen? Nun, darüber werde ständig spekuliert, meinte Lea Jani dazu, doch derzeit gebe es „keine Auskunft.“ Auch Franz Eder vertröstete: „Zu gegebener Zeit.“ Heike Haberl-Jani will sich derweil um das Laufener Ferienprogramm kümmern, denn die Angebote der Ortsgrünen liefen stets sehr erfolgreich. Vorschläge kamen spontan: Upcycling, Insektenhotel, Ausflug, was mit Tieren, ….

Ortssprecherin Lea Jani will die Online-Arbeit verbessern, um mehr junge Leute zu erreichen. Foto: Hannes Höfer
Der altgediente Stadtrat Franz Eder hat selbst schon für das Bürgermeisteramt kandidiert. Ob die Ortsgrünen auch für die kommende Wahl einen Bewerber präsentieren, ließ er noch offen. Foto: Matthias Zuckschwerdt

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