Erstellt von Kaspar Müller | |   Freilassing

Glyphosat im Körper

Haltung zeigen, vor Ort entscheiden, fordert die Kreisrätin der Grünen, Elisabeth Hagenauer.

 

„Dem Regenwurm bekommt es nicht, den Bienen schadet es und über die Nahrungskette gelangt es in die Menschen und kann sogar im Urin nachgewiesen werden“, so die Kreisrätin der Grünen, Elisabeth Hagenauer. "Umfragen haben ergeben, dass über 70% der Bürger für ein Verbot von Glyphosat sind." Das weltweit, auch in Deutschland, am häufigsten eingesetzte Pflanzengift, sei laut Krebsforschungsagentur der WHO „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ und schade der Artenvielfalt.

 In ihrem Kurzreferat bei der Monatsversammlung der Grünen/Bürgerliste Freilassing berichtete Hagenauer aktuell von der jüngsten Entscheidung des Expertengremiums der EU-Länder in Brüssel. „Heute hat man sich in der EU wieder einmal vor einer Entscheidung gedrückt und diese um weitere Wochen verschoben, obwohl der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments mit großer Mehrheit ein Glyphosatverbot mit dreijähriger Ausstiegsfrist beschloss. Dieser Beschluss ist leider nicht bindend, doch von großer normativer Kraft." Der zuständige EU Kommissar dürfe mit einem neuen Vorschlag keinesfalls dahinter zurückfallen, so Kreisrätin Hagenauer, die auch forderte, die noch amtierende Bundesregierung mit CSU Landwirtschaftsminister Schmidt möge sich endlich für ein Verbot dieses am meisten in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizids aussprechen.

" Wesentlich schneller fallen da Entscheidungen hier bei uns – direkt vor Ort!" Beispielhaft sei die Haltung der Pidinger Molkerei, die mit sofortiger Wirkung eine Anwendung jeglicher Totalherbizide in der Grünland- und Ackerbaubehandlung für ihre 1.800 Genossenschaftsmitglieder verbietet, deren Milch verarbeitet wird.

Die Molkerei sei damit „das Leuchtturmprojekt“ im Berchtesgadener Land, das weit über die Grenzen des Landkreises strahle, fand Ortsvorsitzender Kaspar Müller. Diese Haltung werde hoffentlich bundesweit Schule machen und ebenso viele Nachahmer finden wie schon 2015 die Entscheidung für die gentechnikfreie Fütterung. "Nachhaltigkeit wirkt sich auf die Qualität aus, wird von den Kunden zunehmend gefordert und auch honoriert," so Müller, der überzeugt ist, dass diese Entscheidung auch manchem CSU Abgeordneten zu denken geben wird.

 "Gerade unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft prägt und erhält unsere schöne Landschaft mit einer doch noch artenreicheren Flora und Fauna als anderswo in Deutschland." Der Ortsvorsitzende fordert die Bürgervertreter aller Parteien auf, der Agrarlobby die Stirn zu bieten und  sich für ein sofortiges Totalverbot des „Ackergiftes Glyphosat“ einzusetzen. "Da sind nicht nur die Europapolitiker gefragt, dies kann auch auf Länder-,Kreis-, oder Ortsebene passieren."

 Abschliessend rief Müller die Bürger dazu auf, sich bei laufenden Unterschriftenaktionen und Abstimmungen zu diesem Thema zu äußern und damit Druck sowohl auf die Politik als auch auf die Agrarindustrie zu erzeugen und verwies hierbei auf die Verbraucherschutz Organisation: www.footwatch.org