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Der Lkw-Verkehr ist unerträglich

Verkehr, Energie, Wasserversorgung – Grüne Themen für Laufen

„Hat Laufen Zukunft – und wenn ja: welche?“ Grünen-Bürgermeisterkandidat Franz Eder stellt sich diese Frage. Er und seine Mitstreiter jedenfalls machen sich Gedanken darüber wie Laufens Zukunft aussehen könnte. Bei einer Wahlveranstaltung im Traunsteiner Hof haben sie einige für sie wichtige Themen herausgegriffen und Vorschläge präsentiert.

„Ich möchte die Ortsumfahrung unbedingt,“ betont Eder, „denn der Schwerlastverkehr ist unerträglich.“ Bei einer Lösung müsse für und nicht gegen den Bürger gehandelt werden, es könne nicht sein, dass man Baugebiete schaffe und dann eine Bundesstraße dort vorbeiführe. Die Grünen-Fraktion hatte beantragt, dass die sogenannte Osttrasse ausgeschlossen wird und der Stadtrat hat dem mehrheitlich zugestimmt.

Eder findet es sehr bedauerlich, dass die zwei noch fehlenden Gutachten des Bauamtes erst nach der Kommunalwahl vorgelegt werden. Eine Visualisierung der Trasse hat man der Stadt versprochen; die kommt ebenso wenig wie ein unabhängiger Städteplaner, den sich die Grünen gewünscht hatten. Was sie zusätzlich gefordert hatten, war die Feinstaubmessung an vier Stellen im Ortsbereich. Es  wurde lediglich ein Messgerät in der Schlossstraße aufgestellt. Sollte sich die Belastung als zu hoch erweisen, müsste gehandelt werden. Wenn eine Entlastung der Stadt komme, wäre vieles neu zu regeln. „Zurückbauen“ nennt es Eder,  „menschenfreundlicher“ solle die Stadt werden.

 

10 Mio. zahlen die Bürger

 

„Selber machen, was wir selber machen können“, fordert der Bürgermeisterkandidat. Gerade im Energiebereich bestehe großer Handlungsbedarf, denn 10 Millionen Euro jährlich fließen für Gas und Öl aus der Stadt. „Wertschöpfung vor Ort“ bedeutet für ihn zum Beispiel Photovoltaik auf jedem öffentliche Dach. Beim Energiesparen und beim Einsatz erneuerbarer Energien „muss die Stadt vorangehen.“ Das heimische Handwerk würde profitieren und – für ihn als Hauptschullehrer wichtig – Ausbildungsplätze würden erhalten und geschaffen werden. Eder erinnert an den „Beratungszuschuss“ von 250 Euro, den die Stadt gewährt.

 

Trinkwasser in die Salzach

 

„Die CSU wollte unser Wasserwerk verkaufen, wir aber sind für Eigenversorgung.“ Und die wäre auch möglich, ist Eder überzeugt. Tatsächlich aber ist die Zeit zu knapp, denn 2010 läuft der Liefervertrag mit der Surgruppe aus. Er plädiert daher für eine Lösung mit Oberndorf; das liegt nicht nur näher, sondern es hat auch die bessere Wasserqualität; und die Schwesterstadt leitet derzeit große Mengen in die Salzach, weil kein Abnehmer da ist.

Überhaupt wäre es an der Zeit, die Zusammenarbeit mit Oberndorf zu intensivieren. Dabei gehe es nicht darum, jemanden etwas wegzunehmen, sondern miteinander Dinge so zu regeln,  dass beide Seiten gewinnen. Bei Bauhof und Verwaltung könnte er sich eine Kooperation sehr gut vorstellen; die Feuerwehren machen es ja schon vor.

„Wir haben das rausgerissen“, betont Eder nicht ohne Stolz. In Sachen Jugendarbeit hat die Grünen-Fraktion viele Anträge gestellt und immer wieder nachgehakt. Seit 2005 gibt es nun Jugendtreff und Jugendpfleger. Für Kreisrat Winnie Köpnick aber sind gerade das Beispiele, wie in Laufen vieles halbherzig gemacht werde; neben dem Jugendtreff sei der  Skaterplatz so ein Fall. Gabriele Winkler und Daniel Schneider, beide von Beruf wegen mit Jugendarbeit befasst, sehen in Laufen weiter Handlungsbedarf und darin einen Schwerpunkt künftiger Stadtratsarbeit.

„Dass wir Grüne – im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern –  eine Liste mit 10 Frauen und 10 Männern präsentieren können, wird wohl an unserer Politik und an unseren Themen liegen“, meint Franz Eder. Dass die Kandidaten und Kandidatinnen – ja, da sind die Grünen ganz korrekt – ein breites Themenspektrum abdecken, zeigt die anschließende Vorstellungsrunde. 

„Laufen ist schön“, meint am Ende einer der Besucher und Franz Eder gibt ihm recht: „Wir können Laufen noch mehr voranbringen, wenn wir uns auf unsere Stärken und auf uns selbst besinnen“. Er würde es gerne machen, sagt er und meint das Bürgermeisteramt. „Und ich glaube, ich könnte es auch.“  

 

 

                                                                                                                           

„Wir sind ein gutes Team“, sagt Petra Karg (Listenplatz 2) und meint damit nicht nur das grüne Spitzentrio. Bürgermeisterkandidat Franz Eder (Mitte) und Georg Linner (Platz 3).