Erstellt von Hannes Höfer | |   Laufen

Den Abtsee für Familien attraktiver machen

Stadtrat schließt sich Grünen-Antrag an – Aber es besteht noch viel Klärungsbedarf

Nicht wenige Laufener Familien meiden den Abtsee. Umliegende Badeplätze erscheinen manchen attraktiver. Dagegen wollen Laufens Grüne etwas tun. Stadtrat Erich Althammer hat einen entsprechenden Antrag formuliert, dem bereits ein konkreter Lösungsvorschlag zugrunde liegt. Diese Bademöglichkeit für Familien mit Kindern soll sich an den Spielplatz beim Kiosk anschließen. Laufens Stadtrat stimmte dem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung zu.

Zunächst hatten die Bündnis-Grünen auf das städtische Strandbad geschielt, doch dort scheint ein kindgerechter Zugang kaum möglich, das Gelände ist steil und dafür ungeeignet. Nun also am Freizeitgelände. Die Voraussetzungen dort sind deutlich besser, die Umstände jedoch kompliziert. Das sogenannte Freizeitgelände, verwaltet und betreut vom Landkreis, gehört in Wahrheit dem Freistaat Bayern. Das betroffene Areal liegt auf Laufener Gemeindegebiet, See und schmaler Uferstreifen aber gehören zur Gemeinde Saaldorf-Surheim. Besitzer des Sees sind sowohl der Kreisfischereiverein als auch die Familie Lucha. Auf der Wasserfläche gibt es eine Biotopkartierung, die Region selbst ist Landschaftsschutzgebiet.

Ein Teilbereich des Familienförderplans behandelte auch das Thema Freizeit und Erholung. Das Lenkungsgremium hatte unter anderem eine Verbesserung der Familienfreundlichkeit am Abtsee mit auf ihre Agenda genommen. Die Kosten für einen fachlich fundiertes Erstkonzept über 1500 Euro hatte der Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen vorgestreckt, möchte das Geld nach einer Verwirklichung aber gerne wieder zurück. Erich Althammer hatte die Unterlagen zusammen mit Ortsverbandschriftführerin Heike Haberl-Jani sowohl dem Gemeinderat in Saaldorf-Surheim als auch dem Haupt- und Finanzausschuss der Salzachstadt vorgestellt.

„Die Bäume dort bleiben stehen“, machte Althammer in der Stadtratsitzung deutlich. Der Badebereich ist für die Eltern von Ufersteintreppen komplett einsehbar. Der Wasserzugang entsteht flach und partiell barrierefrei. An den vorhandenen Spielplatz beim Kiosk schließt sich ein Wasserspielplatz mit Stauwehren, Rutschen und Holzpodesten sowie einer archimedischen Schraube an. Althammer hatte in seinem Antrag neben den Entwurfsskizzen auch Beispielbilder anderer Badeplätze vorgelegt.

„Ein wirklich guter Vorschlag“, anerkannte Bürgermeister Hans Feil, der weiß, „dass zwei Bürgermeister schon an der Sache gescheitert sind.“ Freilich müsse einiges geklärt werden: Die Haftung, die Finanzierung, die Folgekosten. Daher könne eine Verwirklichung nicht von heute auf morgen geschehen. Für Feil ist klar: „Mit einem Beschluss fängt die Arbeit erst an.“

„Super toll“, würdigte auch 2. Bürgermeisterin Brigitte Rudholzer (FW) das Konzept, „aber es kostet richtig viel Geld.“ Wie hoch die Summe voraussichtlich sein wird, wurde nicht beziffert. Rudholzer wandte sich an den Rathauschef: „Gibt es Fördergelder? Beteiligt sich auch der Kreis?“ All das müsse geklärt werden, erwiderte Feil. Weniger begeistert zeigte sich 3. Bürgermeisterin Rosmarie Hainz (CSU): „Ich, meine Geschwister und meine Kinder haben auf der Fischinger Seite wunderbare Badeplätze vorgefunden.“ Die habe man später beseitigt und an den verbliebenden Plätzen große runde Steine eingefüllt, die – bemoost und rutschig – eine Gefahr darstellten. „Wir haben noch selber gebaut, heute muss etwas Künstliches geschaffen werden“, schüttelte Hainz den Kopf. Nicht zuletzt darüber: „Ein Wasserspielplatz am Wasser.“

Dem widersprach Agnes Thanbichler (ödp): „Es ist eine Aufwertung, ein Anziehungspunkt und es entspricht unserem Familienkonzept.“ Der Beschluss, dass Bürgermeister und Verwaltung die Möglichkeiten einer Realisierung klären sollen, erfolgte schließlich einstimmig.


Entwurf Landschaftsarchitekten Mühlbacher und Hilse – Landschaftsarchitekten PartGmbH

PDF zum Download: --> Gesamtkonzept

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